Der Höhepunkt des Schwinger-Jahres 2025 ist das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) vom 29. bis 31. August im Glarnerland.
Doch für drei Toggenburger Schwinger – alle schon mit eidgenössischem Eichenlaub bekränzt – gibt es danach einen weiteren Höhepunkt. Nur eine Woche nach dem ESAF reisen Damian Ott, Marcel Räbsamen und Werner Schlegel für zwei Wochen in die USA und bestreiten in Newark, einer Stadt mit knapp 50'000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Bundesstaat Kalifornien, ein Schwingfest.
«Wir werden eine Delegation von 13 Personen sein, acht davon sind Schwinger», sagt Pascal Schönenberger. Der 35-Jährige ist Medienchef des St.Galler Schwingerverbandes, Initiant und Organisator der USA-Reise, an der Athleten der Schwingklubs aus Wil, Uzwil, Wattwil und Flawil teilnehmen werden.
Die Idee zum schwingerischen Saisonschluss in den USA entstand anlässlich des letzten Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2022 in Pratteln.
Wie schon an früheren Eidgenössischen fanden die ausländischen Schwinger für ihre Vorbereitungen Platz im Zelt der Nordostschweizer. «Da gab es das eine oder andere Gespräch. So ergab sich auch eine Einladung der US-Delegation an uns, einmal an einem ihrer Schwingfeste teilzunehmen. Ich blieb mit dem Verantwortlichen Urs Gwerder in Kontakt. Nun ist alles konkret geworden», so Schönenberger.
Die Schwinger berappen ihre Reise selbst. Der Abflug nach San Francisco ist für den 8. September vorgesehen. Nach einer Stadtbesichtigung geht es dann in nordöstlicher Richtung weiter nach Truckee, später der Westküste entlang nach Los Angeles.
Für die drei Toggenburger Eidgenossen ist es die erste Reise in die USA. «Ich freue mich riesig auf die Reise und hoffentlich viele einmalige Erlebnisse. Das Schwingfest in Newark steht nicht im Vordergrund der zwei Wochen, aber es wird bestimmt auch ein einmaliges Erlebnis sein», sagt der 24-jährige Marcel Räbsamen.
Der Sennenschwinger aus dem st.gallischen Müselbach, der am letzten ESAF in Pratteln seinen ersten eidgenössischen Kranz gewann, freut sich aber auf die ganze nun anstehende Saison. «Ich bin mit der Vorbereitung bisher zufrieden und auf Kurs.»
Gleiches gilt auch für Damian Ott, den Kilchbergsieger von 2021. Mit Blick auf die herbstliche USA-Reise sagt der 25-Jährige aus Dreien: «Das Aussergewöhnliche ist der Reiz unserer Reise. Solches macht man nicht jedes Jahr. Das Gesellschaftliche und das Erlebnis stehen für einmal vor dem Sport. Schon deshalb war ich ob der Idee sofort begeistert.»
Beim ESAF im Glarnerland zählt Ott zum Favoritenkreis. Dem Saisonhöhepunkt ordnet er alles unter. Danach dürfte das Leben des Zimmermanns wieder etwas unbeschwerter werden. Wohl auch deshalb ergänzt er mit einem Lachen: «Es wäre doch eine coole Sache, wenn ich meine erste USA-Reise als König antreten könnte.»
Genau die gleichen Gedanken hat auch der 34-fache Kranzgewinner Werner Schlegel. Der 22-jährige Zimmermann aus Hemberg meint: «Die Reise ist gebucht. Das bedeutet, dass ich sie auch bei einem Sieg am ESAF antreten würde. Ich freue mich auf eine erlebnisreiche Zeit, das Zusammensein mit meinen Kameraden. Auch deshalb habe ich sofort zugesagt, als es um die Planung der zwei Wochen in den USA ging. Ein Schwingfest in den USA erlebt man in seiner Karriere wohl nicht so oft.»
Was das Schwingfest in Newark betrifft, so müssen sich die Toggenburger Eidgenossen bei ihrem letzten Einsatz des Jahres 2025 dann wohl etwas umgewöhnen. Beim ESAF in Mollis wird es insgesamt sechs Sägemehlringe geben, in Newark nur einen.
Dies genügt völlig, denn an den Schwingfesten in den USA treten kaum einmal mehr als 20 Schwinger an – für das ESAF qualifizieren sich die besten 280 Athleten der Schweiz. Da ist es nicht verwunderlich, dass ein Schwingfest in Nordamerika am Morgen erst um 10 Uhr beginnt und nicht schon zwischen 7 und 8 Uhr. (riz/aargauerzeitung.ch)