Marc Gisin geht noch an Krücken. Zwei kleine Brüche an der Hüfte sollen sauber verheilen, sagt er in der Physiotherapie in Rheinfelden. Dort traf ihn ein SRF-Reporter – und Gisin durfte vermelden: «Mir geht es den Umständen entsprechend sehr gut.» Gisin hatte in der Abfahrt von Val Gardena am 15. Dezember 2018 Rippen-, Lungen- und Hüftverletzungen erlitten.
Die Ärzte seien erstaunt und erfreut, wie schnell es vorwärts gehe. «Aber es gibt noch einige Baustellen und es braucht noch ein bisschen Zeit», betont Gisin. Besonders wichtig ist dem 30-Jährigen, dass der Kopf nicht all zu sehr verletzt wurde. Anders, als 2015 bei einem schweren Sturz in Kitzbühel. «Ich habe einen einfachen kognitiven Test gemacht, da war alles bei 100 Prozent. Aber es ist immer speziell, wenn es um den Kopf geht. Man muss das sicher gut beobachten.»
Nicht erstaunlich ist, dass sich der Engelberger überlegt, wie es weitergehen soll. «Nach so einem Sturz fragst du dich schon, ob das überhaupt Sinn macht», gibt der Bruder der Olympiasiegerinnen Dominique und Michelle Gisin zu. «Du beginnst zu suchen und dich zu fragen, ob das ein Zeichen vom lieben Gott oder vom Universum sein soll … Aber ich bin eigentlich keiner, der abergläubisch ist oder übertrieben an so etwas glaubt.»
Es sei jedoch ohnehin noch zu früh, um sich Gedanken über eine Rückkehr zu machen. Erst müsse er wieder ganz gesund werden. Sicher weiss Marc Gisin derzeit die Zukunft betreffend nur eines: «Skifahren ist das, was ich am liebsten mache. Grundsätzlich würde ich sehr gerne wieder Rennen fahren.» (ram)