Im März machte die Nachricht des Todes des Ex-Eishockeyprofis Kanstanzin Kalzou die Runde. In Miami stürzte er von einem Balkon, die Polizei ging von einem Suizid aus. Der 42-Jährige war ab 2021 in einer Beziehung mit der Tennisspielerin Aryna Sabalenka, zum Zeitpunkt des Todes seien sie aber bereits getrennt gewesen, wie die Nummer zwei der WTA-Weltrangliste und zweimalige Australian-Open-Siegerin damals bekanntgab: «Es ist eine unfassbare Tragödie, und auch wenn wir nicht mehr zusammen waren, ist mein Herz gebrochen».
Nur wenige Tage nach dem Tod ihres Ex-Freundes spielte Sabalenka – ganz in Schwarz – am Masters-Turnier in Miami wieder Tennis. Zu dieser schnellen Rückkehr auf den Court sagte Sabalenka nun gegenüber der britischen Zeitung The Guardian: «Als ich meinen Vater verloren habe, hat Tennis mir geholfen, diesen schweren Verlust zu überwinden». Die gleiche Strategie habe sie beim Schicksalsschlag in Miami angewendet: «Ich dachte, ich müsste einfach weitermachen, weiterspielen, mein Ding durchziehen, um mein Privatleben von meinem Berufsleben zu trennen».
Rückblickend sei dies ein Fehler gewesen, erklärt Sabalneka nun: «Wenn ich jetzt zurückblicke, würde ich sagen, dass es wahrscheinlich besser gewesen wäre, einen Schritt zurückzutreten, sich neu zu orientieren und aufzuladen», und fügt an: «Aber ich habe getan, was ich getan habe. Am Ende habe ich für meine Entscheidung bezahlt.»
Ihre «Flucht» ins Tennis zahlte sich für die 25-Jährige nicht aus. Sowohl in Miami als auch im darauffolgenden Turnier in Stuttgart schied sie früh aus. Aufgrund einer Schulterverletzung musste sie auch in Wimbledon passen. Diese gesundheitlichen Probleme seien auch ihrer emotionalen Verfassung geschuldet gewesen, meint Sabalenka: sei auch «Ich würde sagen, dass ich gesundheitlich ziemlich gestrauchelt bin, weil ich keine Pause gemacht habe. Es war sehr emotional und sehr stressig, und das hat zu diesem Zeitpunkt meiner mentalen Gesundheit geschadet.»
Die Zwangspause im Sommer habe sich positiv auf ihre physische und mentale Gesundheit ausgewirkt, meint Sabalenka: «Jetzt fühle ich mich körperlich und geistig viel stärker». Sie scheint ihre Bestform wiedergefunden zu haben: Am Masters in Cincinatti gewann sie ohne Satzverlust. Beim US Open in New York, dem letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres, will sie nun wieder voll angreifen. Sie ist als Nummer zwei gesetzt.