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Tennis: Daniil Medwedew verdrängt Novak Djokovic als Weltnummer 1

epa09781540 Novak Djokovic of Serbia reacts during his quarter final match against Jiri Vesely of the Czech Republic at the Dubai Duty Free Tennis ATP Championships 2022 in Dubai, United Arab Emirates ...
Djokovic verliert in Dubai gegen den Tschechen Jiri Vesely.Bild: keystone

Medwedew verdrängt Djokovic als Nr. 1, der Serbe sagt: «Ich wurde öffentlich gedemütigt»

Nach einer 4:6, 6:7 (4:7)-Niederlage gegen den Tschechen Jiri Vesely in Dubai verliert Novak Djokovic die Führung in der Weltrangliste an den Russen Daniil Medwedew. Die Kränkung aus Australien sitz noch tief.
25.02.2022, 07:5525.02.2022, 08:17
Simon Häring / ch media
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Novak Djokovic scheitert in den Viertelfinals von Dubai überraschend mit 4:6, 6:7 (4:7) am tschechischen Linkshänder Jiri Vesely (ATP 123). Damit ist klar, dass der Serbe am Montag die Führung in der Weltrangliste verliert, die er seit 24. August 2020 und insgesamt während 361 Wochen angeführt hatte – länger als jeder andere in der Geschichte. Abgelöst wird Djokovic von Daniil Medwedew (26). Er ist nach Jewgeni Kafelnikow und Marat Safin der dritte Russe, der die Weltrangliste anführt und die 27. Nummer 1 der Welt seit Einführung des Computerrankings im Jahr 1973.

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26 Spieler durften sich bisher Weltnummer 1 im Tennis nennen. Das sind sie, in aufsteigender Form gemessen an den Wochen auf dem Thron. (Stand: 25.02.2022)
quelle: epa / str
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18 Jahre Federer, Nadal, Djokovic und Murrray

Damit endet auch eine Ära von 921 Wochen oder 18 Jahren, während der nur vier Männer die Weltrangliste angeführt haben: Roger Federer, der am 2. Februar 2004 erstmals die Führung übernahm und insgesamt während 310 Wochen an der Spitze stand, der Spanier Rafael Nadal (209 Wochen), der Schotte Andy Murray (44 Wochen) und der Serbe Novak Djokovic.

Für Novak Djokovic war es das erste Turnier des Jahres, nachdem er den Titel bei den Australian Open nicht hatte verteidigen können, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist und ihm deshalb das Visum entzogen worden war. Die Kränkung sitzt immer noch tief, wie Djokovic in einem Interview mit einem serbischen Medium vor seinem Viertelfinal-Aus in Dubai offenbarte. Er sagte: «Ich wurde öffentlich gedemütigt, auf einer Weltbühne. Deshalb war es mir wichtig, meine Sichtweise darzulegen.»

Djokovic kritisiert den TV-Sender BBC

Mitte Februar hatte Djokovic dem britischen TV-Sender «BBC» in seiner Heimat Belgrad ein langes Interview gewährt, in dem er die Gründe für seinen Verzicht auf eine Impfung erklärt hatte. Er sei nicht gegen eine Impfung, sondern für die freie Wahl, ob jemand seinem Körper eine fremde Substanz zuführen wolle. Auf die Frage, ob er auf eine Teilnahme bei den French Open und in Wimbledon verzichten werde, sollte dafür eine Impfung gefordert sein, antwortete er: «Ja, das ist der Preis, den ich gewillt bin zu bezahlen. Meine Prinzipien sind wichtiger als jede Trophäe.»

In Dubai kritisierte Djokovic den TV-Sender «BBC», in dem er sein Schweigen gebrochen hatte. Das Gespräch habe fast anderthalb Stunden gedauert, wovon nur ein Drittel ausgestrahlt worden sei. «Ich werde das wie ein Papagei wiederholen, weil die BBC diesen Teil gekürzt hat: Zehn Tage vor mir sind eine tschechische Spielerin und ein kroatischer Trainer mit der gleichen Ausnahmegenehmigung nach Australien eingereist. Sie spielte ein Turnier, er trainierte seine Spielerin.» Erst mit seiner Einreise habe sich die Situation offenbar geändert. «Ich frage: Weshalb?»

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jureitis
25.02.2022 08:06registriert Januar 2022
Er hat sich mit seinem Verhalten selber zum Gespött gemacht. Niemand hat ihn dazu gezwungen.
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Pr0di
25.02.2022 09:29registriert Februar 2017
Es gibt einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen "ich wurde öffentlich gedemütigt" und "ich habe mich öffentlich blamiert"... Djocker kennt diesen Unterschied offenbar nicht. Gratulation an Medwedew, schade, dass sein Triumph durch Djockers anhaltendes Mimimi überschattet wird.
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Le French
25.02.2022 09:57registriert Juli 2019
Naja, Djokovic hat vor allem sich selber gedemütigt.
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