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Rafael Nadal gibt Rücktritt: Wie er eine Ära des Tennis prägte

US Open - Rafael Nadal Forced To Retire Rafael Nadal SPA is forced to retire due to injury in his men s singles semi-final match against Juan Martin del Potro of Argentina on Day Twelve of the US Open ...
Rafael Nadals Karriere war auch von vielen Verletzungen geprägt.Bild: IMAGO/ABACAPRESS

Ein Kämpfer bis zum Schluss: Mit Federer und Djokovic prägte Nadal eine Ära

Während zwei Jahrzehnten prägte Rafael Nadal das Männertennis mit seinen Erfolgen und den Rivalitäten mit Roger Federer und Novak Djokovic. Nun steht der Spanier vor dem Rücktritt. Eine Würdigung.
10.10.2024, 18:15
Simon Häring / ch media
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Als er im Herbst 2022 nach London reiste, um Roger Federer beim Laver Cup zu verabschieden, da ging das Rafael Nadal besonders nahe. «Für mich war Roger immer derjenige, den es zu schlagen galt. Mit ihm geht ein wichtiger Teil meines Lebens», sagte er. Wohl auch deshalb flossen beim Spanier die Tränen, weil ihm, wieder einmal, die eigene Vergänglichkeit und das nahende Ende seiner eigenen Karriere vor Augen geführt wurde.

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Roger Federer und Rafael Nadal werden von ihren Emotionen übermannt.Bild: www.imago-images.de

Nun, am Donnerstag, 10. Oktober, verkündete der 38-jährige Rafael Nadal: Nach dem Davis-Cup-Final in Malaga Ende November tritt er zurück.

Während zweier Jahrzehnte prägte Nadal mit Roger Federer und Novak Djokovic eine goldene Ära des Männertennis. Federer gewann 20 Grand-Slam-Titel, Nadal 22, der letzte Verbliebene aus dem Trio, Novak Djokovic, steht bei 24 Major-Titeln. Federer war der Ästhet, dessen Spiel geprägt von Poesie und Eleganz geprägt war. Rafael Nadal der Kämpfer, der bei jedem Ballwechsel den Eindruck erweckte, es gehe um Leben und Tod. Djokovic der Inbegriff von Beharrlichkeit, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit.

Anders als Federer und Djokovic ging Nadal nie mit dem Selbstverständnis auf den Platz, der Beste zu sein. Nicht einmal in Paris.

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60-mal spielten Djokovic und Nadal gegeneinander, letztmals im August bei den Olympischen Spielen. Kein Duell gab es im Männertennis öfter.Bild: keystone

Federer: «Danke für die Erinnerungen»

Djokovic, Federer und Nadal befruchteten das Tennis mit ihrer Rivalität, mit ihren Charakteren und ihren völlig unterschiedlichen Spielstilen. Sie schenkten ihm unvergessliche Momente wie den Wimbledon-Final 2008, als Nadal Federer in dessen Reich die erste Niederlage seit 2002 zufügte.

«Ich hatte immer gehofft, dieser Tag möge nie kommen. Was für eine Karriere, Rafa. Danke für die unvergesslichen Erinnerungen and alle deine unglaublichen Errungenschaften im Spiel, das wir lieben. Es war mir eine Ehre», sagt Roger Federer, kurz nachdem Nadals Rücktritt bekannt wird.

Mit betäubtem Fuss zum letzten Titel

Jedes der vier Grand-Slam-Turniere gewann Nadal mindestens zwei Mal. Mit seinen 14 French-Open-Titeln geht er als Sandkönig in die Geschichte ein. Vor zwei Jahren gewann er in Paris auch seinen letzten von 92 Titeln. 63 Turniersiege feierte er auf einem Sandplatz. Während 209 Wochen führte Rafael Nadal die Weltrangliste an. Dazu gewann er 2008 in Peking Olympia-Gold im Einzel und 2016 in Rio de Janeiro auch noch im Doppel.

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Zwischen 2005 und 2022 gewann Rafael Nadal 14 Mal die French Open.Bild: keystone

Obwohl Rafael Nadal als einer der erfolgreichsten Spieler in die Geschichte eingeht, schwebt über ihm eine Frage: Was, wenn er nicht so oft verletzt gewesen wäre? Die Verletzungen, die ihn zu Pausen zwangen, umfassen praktisch das gesamte Spektrum der Anatomie. Mal war es das Knie, mal der Rücken, mal das Handgelenk, und immer: der linke Fuss.

Nadal leidet am Müller-Weiss-Syndrom, einer Knochenkrankheit, die zu einer Deformation des Kahnbeins im Mittelfuss und zu Schmerzen führt. Bei seinem letzten Grand-Slam-Titel spielte Nadal mit betäubtem Fuss.

Rafael Nadal of Spain, right, adjusts bandages on his foot during a practice session ahead of the 2022 Wimbledon Championship at the All England Lawn Tennis and Croquet Club, Wimbledon, England in Lon ...
Die Schmerzen am linken Fuss sind vorerst verschwunden.Bild: keystone

Oft sah man Familienmitglieder mitleidend flehen, er möge das Handtuch werfen und aufgeben. Doch das war für ihn nur selten eine Option. Nadal war wohl auch deshalb so erfolgreich, weil es ihm gelang, jedes Spiel mit der Haltung zu bestreiten, dass es sein letztes sein könnte. Einst sagte der Spanier: «Ich liebe den Wettkampf, nicht nur im Tennis, sondern überall im Leben. Vielleicht liebe ich es mehr, zu kämpfen, als zu gewinnen.»

Nadal, der Familienmensch

Praktisch das ganze Jahr 2023 verpasste Nadal, auch 2024 bestritt er nur sechs Turniere. Wie Roger Federer hätte er am liebsten nie mit dem Tennis aufgehört. Doch wie sein Rivale musste er letztlich die Hoffnungslosigkeit seines Unterfangens und die Grenzen seines Körpers anerkennen.

So erwartbar der Abschied war, so schmerzhaft ist er für Nadal. Weil das Tennis nicht nur ein Sport, sondern ein Spiel und für viele eine Kunstform ist. Maler führen den Pinsel, Skulpteure formen Plastiken, Architekten kreieren Bauwerke bis an ihr Lebensende. Nicht selten erreichen sie den Zenit ihrer Schaffenskraft im hohen Alter. Tennisspielern aber wird das Ende aufgezwungen, weil der Körper irgendwann nicht mehr zulässt, was er zuvor Tausende Male ermöglicht hat und im Kopf abgespeichert ist.

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Oft verletzt: Rafael Nadal.Bild: keystone

Rafael Nadal, der lange von seinem Onkel Toni trainiert und oft von seiner Schwester und seinen Eltern begleitet wurde, ist inzwischen Vater eines Sohnes und mit seiner Jugendfreundin Maria Francisca Perello verheiratet. Ende November geht seine bemerkenswerte Karriere zu Ende. Rafael Nadal wird in Malaga einmal tun, was er immer tat, aufrecht und ehrlich, mit offenem Visier: Tennis spielen und kämpfen, bis zum Schluss. (aargauerzeitung.ch)

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Dieser Mann hat Biss! Alle Grand-Slam-Titel von Rafael Nadal
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quelle: keystone / thibault camus
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MasterMic
10.10.2024 19:45registriert August 2023
Absolute Legende! Djokovic ist leider Menschlich eine Katastrophe! Daher wird mir sein Abgang ein müdes Gähnen abgewinnen..
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