«G, wollen wir wechseln? Oder möchtest du mit der Dame hier weitermachen?», fragte der Pole Hubert Hurkacz seinen Kontrahenten Grigor Dimitrov. Der Bulgare, sichtlich verwirrt, gibt keine klare Antwort, worauf Hurkacz sein Anliegen wiederholt: «Bist du mit der Dame hier einverstanden? Oder möchtest du sie austauschen? Das meine ich. Liegt an dir.»
😅 Pensábamos que lo habíamos visto todo en el tenis pero... ¡Sujétame el cubata!
— Eurosport.es (@Eurosport_ES) June 2, 2024
🙃 La 𝐬𝐮𝐫𝐫𝐞𝐚𝐥𝐢𝐬𝐭𝐚 𝐩𝐞𝐭𝐢𝐜𝐢𝐨́𝐧 de Hurkacz a Dimitrov: "¿Cambiamos a la juez de silla?"#RolandGarros | @rolandgarros pic.twitter.com/JCQIufJfSo
Diese kuriose Szene ereignete sich im dritten Satz des Achtelfinalspiels zwischen Hurkacz und Dimitrov am French Open beim Stand von 6:5 aus Sicht des Bulgaren. Hurkacz' ungewöhnliche Frage war eine Reaktion auf mehrere aus Sicht des Polen umstrittene Entscheidungen der Unparteiischen Hughes. So hatte die Britin unter anderem beim Stand von 4:5 einen Schlag Hurkacz' im Aus gesehen.
Hurkacz fand mit seinem Anliegen jedoch kein Gehör. Hughes, die bereits bei 22 Grand-Slam-Finals als Unparteiische zum Einsatz kam, blieb auf dem Schiedsrichterstuhl sitzen und Dimitrov setzte sich in drei Sätzen mit 7:6, 6:4, 7:6 durch.
Nach der Partie versuchte Hurkacz zu beschwichtigen: «Auf Sand ist es manchmal schwierig, wenn die Entscheidungen so knapp sind – manchmal wünscht man sich eben, dass es andersrum laufen würde. Aber so ist es und das muss man akzeptieren», sagte er gegenüber den Medien. Auch Dimitrov attestierte seinem Gegner keine bösen Absichten: «Ich bin sicher, dass alles, was er gesagt hat, nicht böse gemeint war. Die Schiedsrichter geben immer ihr Bestes. Es ist nicht so einfach, wenn die Bälle so nah an die Linien gespielt werden», sagte der Achtelfinalsieger.
Hughes, die seit über 30 Jahren als Schiedsrichterin im Tennis tätig ist, dürfte diese Situation kaum aus der Ruhe gebracht haben, denn die Britin hat auf den Courts dieser Welt schon so einiges erlebt. 2016 sprach sie gegen Marcos Baghdatis eine Warnung aus, weil dieser sein Handy benutzt hatte, 2019 wurde sie in Melbourne beinahe von einer Kamera am Kopf getroffen und 2021, ebenfalls an den French Open, legte sich der Deutsche Alexander Zverev vergeblich mit der Unparteiischen an.