Sport
Tennis

Die Schweiz um Belinda Bencic will den Billie Jean King Cup gewinnen

u.a. Simona Waltert SUI, Viktorija Golubic SUI, Jil Teichmann SUI, Belinda Bencic SUI - BILLIE JEAN KING CUP by GAINBRIDGE Finals - Glasgow - Womens Tennis Teams, ITF, 6.11.2022, Glasgow Glasgow Scien ...
Simona Waltert, Viktorija Golubic, Jil Teichmann und Belinda Bencic vertreten die Schweiz am Billie Jean King Cup.Bild: IMAGO/tennisphoto.de

Einen Schritt weiter – die Schweizer Tennis-Frauen greifen nach dem Billie Jean King Cup

In den letzten Jahrzehnten haben Schweizer im Tennis alles gewonnen – ausser den Billie Jean King Cup (ehemals Fed Cup). Nach der Finalniederlage im letzten Jahr nehmen die Schweizerinnen in Glasgow einen neuen Anlauf.
08.11.2022, 16:58
Mehr «Sport»

Jil Teichmann ist für einmal nicht ganz zufrieden mit ihrem Captain. «Hey, wir sind auch ein starkes Team», raunt die Schweizer Nummer 2 Heinz Günthardt ins Ohr.

Der hatte soeben den internationalen Medien erklärt, dass die Schweizer Gruppengegner Italien und Kanada eben gute Teams seien. Die Stimmung unter den vier rot-weiss gekleideten Spielerinnen und dem erfahrenen Captain ist ausgelassen. Doch sie lassen keinen Zweifel an ihrem Ziel.

Heinz Guenthardt of Switzerland attends a practice session ahead of the Billie Jean King Cup finals at Emirates Arena in Glasgow, Monday, Nov. 7, 2022. (AP Photo/Kin Cheung)
Heinz Günthard ist immer noch Captain des Schweizer Teams.Bild: keystone

Zweimal – 1998 in Genf gegen Spanien und letztes Jahr in Prag gegen Russland – unterlag das Schweizer Team im einstigen Fed Cup erst im Final. Nun nehmen sie in der Emirates Arena in Glasgow einen neuen Anlauf. Als Vorjahres-Finalisten waren sie direkt für die Finals der besten zwölf Frauenteams qualifiziert.

Der letztjährige Final hinterliess einen bitteren Nachgeschmack, da Russland eine Lücke im Reglement ausnützte und nur Minuten vor der Partie gegen Belinda Bencic die eigentlich nominierte Anastasia Pawljutschenkowa verletzt meldete und durch Ludmilla Samsonowa ersetzte. Es war die einzige Möglichkeit, Samsonowa gegen Bencic spielen zu lassen, gegen welche sie noch nie verloren hatte.

Mehr Stolz als Ärger

«Am Ende überwiegt aber der Stolz, dass wir den Final erreicht haben», sagt die Schweizer Teamleaderin Belinda Bencic. Und noch stärker ist der Appetit, nun noch einen Schritt weiter zu gehen. Mit Bencic (WTA 13), Teichmann (WTA 35) und Viktorija Golubic (WTA 77) kehren die drei wichtigsten Stützen des letztjährigen Finalteams zurück, dazu kommt als Neuling die 21-jährige Bündnerin Simona Waltert (WTA 119).

Simona Waltert of Switzerland attends a press conference ahead of the Billie Jean King Cup finals at Emirates Arena in Glasgow, Monday, Nov. 7, 2022. (AP Photo/Kin Cheung)
Neuling Simona Waltert.Bild: keystone

Zwar wussten die Schweizerinnen auf der WTA-Tour in den letzten Monaten nur selten zu überzeugen, doch im Team für die Schweiz konnten sie oft über sich hinauswachsen. Das zeigten nicht zuletzt auch Bencic und Golubic mit ihren Erfolgen bei den Olympischen Spielen in Tokio. Darauf zählen sie auch nun wieder.

Auf dem Papier müssen sie sich sowieso nicht verstecken. Mit der Amerikanerin Coco Gauff und der Spanierin Paula Badosa sind nur zwei Spielerinnen besser klassiert als Bencic.

Aufgepasst auf Kanada

Die Schweiz wird von Beginn weg stark gefordert sein. Vor allem Kanada stellt mit Leylah Fernandez (WTA 40), im letzten Jahr US-Open-Finalistin, und Bianca Andreescu (WTA 46), der US-Open-Siegerin 2019, zwei talentierte Spielerinnen mit sehr grossem Potenzial.

Die Italienerinnen, am Mittwoch erste Gegner der Schweiz, brillieren mit vier Frauen zwischen den Positionen 27 und 64 durch ihre Ausgeglichenheit. Im Normalfall sollte aber das Duell mit Kanada am Freitag über den Einzug in den Halbfinal entscheiden.

Switzerland's team captain Heinz Guenthardt, Belinda Bencic, Jil Teichmann and Viktorija Golubic, from left, react during the victory ceremony after the Billie Jean King Cup final tennis match be ...
Die enttäuschten Schweizerinnen nach der letztjährigen Finalniederlage gegen Russland.Bild: keystone

«Wir streben diesen Titel seit Jahren an», macht Captain Günthardt aus den helvetischen Ambitionen keinen Hehl. «Wir werden nur schwer zu schlagen sein. Ich kann auf jeden Fall versprechen, dass sich kein anderes Team mehr ins Zeug legen wird.»

Die gute Laune auf dem Podium sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schweizerinnen im regnerisch-kühlen Schottland nur ein Ziel haben: den Titel. Die Russinnen können diesen wegen des Krieges gegen die Ukraine hingegen nicht verteidigen. (abu/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Alle Turniersiege von Belinda Bencic
1 / 10
Alle Turniersiege von Belinda Bencic
Abu Dhabi 2023: Bencic – Samsonowa 1:6, 7:6, 6:4.
quelle: keystone / ali haider
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Tennisstar Serena Williams ganz verlegen, als ihre Tochter dieses neue Spielzeug zeigt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Gut-Behrami fährt in Beaver Creek bei Hütter-Sieg aufs Podest – Gisin in Abfahrt in Top 10
Cornelia Hütter holt beim Speed-Auftakt in Beaver Creek ihren siebten Weltcup-Sieg, den dritten in der Abfahrt. Die Österreicherin gewann die erste Abfahrt der Saison mit 16 Hundertsteln Vorsprung auf die Italienerin Sofia Goggia.

Beste Schweizer Abfahrerin war Lara Gut-Behrami als Dritte. Der Gesamtweltcup-Siegerin des vergangenen Winters war es zuvor in dieser Saison noch nicht nach Wunsch gelaufen. Auf den Start zum Riesenslalom in Sölden musste sie kurzfristig verzichten, in Killington klassierte sie sich nur im 13. Rang.

Zur Story