Nadal setzte Djokovic unablässig unter Druck, er war der aktivere Spieler und er erarbeitete sich in beiden Sätzen einen Breakvorsprung. Sowohl das 4:2 als auch das 5:3 reichte aber nicht, um den serbischen Dominator der Szene vom Thron zu stürzen. Am Ende gewann Djokovic zwar nur drei Punkte mehr als der langjährige Sandkönig, jedoch fast ausnahmslos alle wichtigen.
Nadal wehrte sich wie ein Löwe gegen die Niederlage. Beim Stand von 5:6 im ersten Satz wehrte er bei eigenem Aufschlag drei Satzbälle, ehe Djokovic im vierten Versuch einen Ballwechsel gewann, wie es wohl nur er kann – nachdem er zwei- oder dreimal scheinbar hoffnungslos in der Defensive war.
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Im zweiten Satz vergab Nadal beim Stand von 4:2 und 15:30 auf ärgerliche Weise eine goldene Chance auf zwei weitere Breakbälle. Prompt wendete Djokovic das Blatt noch. Im Tiebreak war er dann stets einen Schritt voraus und nutzte nach fast zweieinhalb Stunden hochklassigem Tennis seinen ersten Matchball zum 7:4. Danach jubelte der Serbe, wie wenn er das Turnier gewonnen hätte.
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Tatsächlich ist der Sieg mehr wert als irgendein Viertelfinal-Erfolg. Er ist ein deutliches Zeichen der Stärke an seinen vermutlich härtesten Konkurrenten um den French-Open-Titel, die einzige Grand-Slam-Trophäe, die Djokovic noch fehlt. Nadal hat seit 2014 in nun sieben Partien keinen Satz mehr gewonnen gegen seinen neuen Angstgegner. Am Freitag in Rom fehlte es nicht an der Spielstärke, aber an der mentalen Ruhe. Die vielen Pleiten haben beim Mallorquiner Spuren hinterlassen.
Timea Bacsinszky scheidet beim Premier-Turnier in Rom in den Viertelfinals aus. Die Waadtländerin unterliegt der Spanierin Garbiñe Muguruza 5:7, 2:6.
Schon in den vorangegangenen drei Partien gegen Muguruza hatte Bacsinszky das Geschehen auf dem Platz über weite Strecken ausgeglichen gestalten können, nun spielte sie mit der Weltranglisten-Vierten erst recht auf Augenhöhe mit. Fast jedes einzelne Game war umstritten, praktisch jedes Spiel ging im Minimum einmal über Einstand, dazu war die Begegnung von langen Grundlinienduellen geprägt.
Das zähe Ringen stellte selbstredend auch hohe Anforderungen im konditionellen Bereich - für die Westschweizerin im Besonderen, die tags zuvor Muguruzas Landsfrau Carla Suarez Navarro nach über zweieinhalb Stunden niedergerungen hatte. Im ersten Satz, der 74 Minuten dauerte, gelang Muguruza der entscheidende Servicedurchbruch im letzten Game, im zweiten Durchgang bedeutete das Break zum 4:2 die Entscheidung. (pre/twu/sda)