Belinda Bencic (WTA 421) gewinnt ihr erstes Grand-Slam-Spiel als Mutter. Die Ostschweizer Olympiasiegerin setzte sich gegen Jelena Ostapenko (WTA 17) aus Lettland 6:3 und 7:6 durch.
Es war eine kleine Achterbahnfahrt. Bencic vergab bei 5:4 im zweiten Satz fünf Matchbälle und musste im Tiebreak zwei Satzbälle Ostapenkos abwehren, ehe sie jubeln durfte.
Im Tiebreak setzte sich Belinda Bencic etwas glückhaft durch. Die Schweizerin führte 3:1 und 4:2, geriet dann aber 4:6 in Rückstand. Ostapenko konnte ihre zwei Satzbälle auch nicht nutzen, und wenig später verhalf die Netzkante Bencic beim sechsten Matchball zum Sieg.
Trotz der Dramatik am Ende: Bencic stellte in Melbourne unter Beweis, dass sie sich ihrem Spielniveau von 2023 bereits wieder annähert. Ostapenko scheiterte an ihren Vorbereitungsturnieren in Brisbane und Adelaide zwar jeweils in den Achtelfinals, allerdings an beiden Turnieren knapp an den späteren Turniersiegerinnen Marie Bouzkova beziehungsweise Madison Keys.
In der 2. Runde trifft Bencic am Mittwoch auf die 25-jährige Niederländerin Suzan Lamens, die Nummer 80 der Welt, Viertelfinalistin vor zwei Wochen in Brisbane und Turniersiegerin letzten Herbst in Osaka.
Dominic Stricker (ATP 298) schied in der Startrunde aus. Er verlor gegen den Australier James Duckworth (ATP 94) klar in nur 94 Minuten 2:6, 4:6, 2:6.
Kurz: Der Saisonauftakt in Melbourne endete für Dominic Stricker mit einer weiteren herben Enttäuschung. Während des knappen Monats in Australien gewann er am United Cup, in Auckland in der Qualifikation und in Melbourne im Hauptfeld nicht einmal einen Satz.
Stricker erspielte sich gegen den 32-jährigen Australier bloss einen Breakball. Zu dem Zeitpunkt lag der 22-jährige Berner indessen schon 2:6, 4:6, 0:2 hinten.
Nach 15 Siegen endet am Australian Open die Erfolgsserie von Viktorija Golubic. Die 32-jährige Zürcherin verliert nach zwei vergebenen Matchbällen gegen die Belgierin Elise Mertens.
Mertens nützte nach zwei Stunden und 50 Minuten ihren zweiten Matchball zum 4:6, 7:6 (10:8), 6:4-Sieg. Sie hielt damit ihre erstaunliche Serie aufrecht. In den letzten sieben Jahren scheiterte Mertens an allen Grand-Slam-Turnieren nur ein einziges Mal in der 1. Runde.
Viktorija Golubic war nahe dran, die Finalistin von Hobart (letzte Woche) aus dem Turnier zu werfen. Golubic, die die letzte Saison mit Turniersiegen in Jiujiang (WTA 250) und Limoges (Challenger) beendet und das neue Jahr mit drei Siegen ohne einen Satzverlust in der Qualifikation für Melbourne eröffnet hatte, spielte zwei Stunden lang äusserst stark. Zu den Matchbällen kam sie im Tiebreak des zweiten Satzes bei 6:4 und 6:5.
Vor einem Jahr erreichte Golubic in Melbourne erstmals die 3. Runde. Vorher hatte sie an den Major-Turnieren auf Hartplätzen (Australian Open, US Open) 13-mal in der Startrunde verloren. In der Weltrangliste wird die Schweizerin in zwei Wochen rund 13 Plätze einbüssen.
Stefanos Tsitsipas (ATP 11) unterlag dem aufstrebenden Alex Michelsen (ATP 41) in 2:45 Stunden mit 5:7, 3:6, 6:2, 4:6. Der 20-jährige Amerikaner feierte seinen ersten Sieg über einen Top-20-Spieler an einem grossen Turnier.
Am Ende zeigte Michelsen dennoch Nerven: Im vierten Satz verspielte er mit vier Doppelfehlern zweimal einen Breakvorsprung. Das entscheidende Break zum 5:4 im vierten Satz händigte Tsitsipas seinem Gegner aber ebenfalls mit einem Doppelfehler aus.
Stefanos Tsitsipas verlor zum dritten Mal hintereinander an einem Grand-Slam-Turnier sehr früh: In Wimbledon letzten Sommer in der 2. Runde und in Australien jetzt wie am US Open jeweils in der Startrunde.
Auch Grigor Dimitrov (ATP 10) setzt eine wenig erfreuliche Serie fort. Der Bulgare musste beim dritten Grand-Slam-Turnier in Folge seine Partie wegen einer Verletzung aufgeben. Zum Handkuss kam Francesco Passaro (ATP 104), der dem Begriff Lucky Loser wahrlich gerecht wird. Er hatte in der letzten Runde der Qualifikation verloren und war nur wegen einer anderen Absage ins Hauptfeld gerutscht. Dimitrov klagte schon letzte Woche über Hüftschmerzen und gab die Woche zuvor in Brisbane im Halbfinal verletzt auf.
Auch Nick Kyrgios gewann bei seinem Comeback gegen den Briten Jacob Fearnley (ATP 92) keinen Satz.
Keine Probleme kannten zum Auftakt hingegen der Titelverteidiger Jannik Sinner und die Weltnummer 3 Carlos Alcaraz. Beide zogen ohne Satzverlust in die 2. Runde ein. Novak Djokovic hingegen geriet gegen den US-Teenager Nishesh Basavareddy, letzte Woche Halbfinalist in Auckland, mit einem Satz ins Hintertreffen, ehe er sich mit 4:6, 6:3, 6:4, 6:2 durchsetzte.
Arthur Rinderknech kontert den Unterarm-Service von Frances Tiafoe:
Tiafoe gewann am Ende in fünf Sätzen. Ebenfalls weiter ist Jannik Sinner. Die Weltnummer 1 aus Italien setzte sich in drei Sätzen 7:6, 7:6, 6:1 gegen den Chilenen Nicolas Jarry durch. (riz/ram/sda)