Sport
Tennis

Nadal rückt Federer wieder näher

epa06799191 Rafael Nadal of Spain celebrates with the trophy after winning his 11th French Open title against Dominic Thiem of Austria during their men’s final match during the French Open tennis tour ...
Nadal nach seinem 11. Sieg bei den French Open.Bild: EPA/EPA

Nadal rückt Federer wieder näher

10.06.2018, 20:3611.06.2018, 07:17

Der eine hat gerade seine intensivste Zeit des Jahres erfolgreich hinter sich gebracht, der andere kehrt am Mittwoch nach gut zwei Monaten Pause zurück: Rafael Nadal und Roger Federer drücken der Tennistour noch immer den Stempel auf.

Nadal war auf Sand einmal mehr praktisch unschlagbar. Wie im letzten Jahr verlor er nur gerade ein Spiel, beim Höhepunkt in Paris war der spanische Matador erneut nicht vom Thron zu stossen. Damit bleibt der Kampf um den Platz an der Weltranglistenspitze spannend; Nadal weist nach der Titelverteidigung in Paris immer noch minime 100 Punkte Vorsprung auf.

Die beiden Giganten fechten aber auch einen Kampf auf weit höherer Ebene aus. Mit nun 17 Grand-Slam-Titeln verkürzte Nadal seinen Rückstand in der Allzeit-Bestenliste gegenüber Federer, der in Paris wie in den letzten beiden Jahren nicht antrat, wieder auf drei Einheiten. Die beiden Ü30-Oldies dominieren die grossen Turniere derzeit fast nach Belieben. Seit dem US-Open-Triumph von Stan Wawrinka 2016 wurden sämtliche Grand-Slam-Turniere abwechslungsweise von Federer (Australian Open 2017 und 2018, Wimbledon 2017) und Nadal (French Open 2017 und 2018, US Open 2017) gewonnen.

11 Siege beim gleichen Grand-Slam

Elf Siege beim gleichen Grand-Slam-Turnier, das hat in der Geschichte des Männertennis noch keiner geschafft. «Es ist unglaublich», weiss der 32-jährige Nadal um die Einmaligkeit seiner Leistungen. «Davon hätte ich nicht mal geträumt, so etwas ist unvorstellbar.» Im Moment deutet wenig darauf hin, dass es bei elf bleibt. Zwar sorgte ein Krampf im Handgelenk kurz vor Schluss wieder einmal für Bedenken um die Gesundheit des Spaniers, doch für Paris war er in den letzten 13 Jahren fast immer bereit.

epa06799190 Rafael Nadal of Spain celebrates with the trophy after winning his 11th French Open title against Dominic Thiem of Austria during their men’s final match during the French Open tennis tour ...
Nadal nach seinem Final-Triumph in Paris.Bild: EPA/EPA

Nadal gönnt sich nun eine verdiente Pause, ehe er nächste Woche im Londoner Queen's Club in die kurze Rasensaison startet. Das gibt Federer die Chance, bereits diese Woche in Stuttgart wieder die Nummer 1 zu werden. Er muss bei seinem Comeback nach einem Freilos mindestens drei Partien gewinnen und in den Final kommen. Den Auftakt macht er am Mittwoch gegen den Deutschen Mischa Zverev (ATP 64) oder den russischen Qualifikanten Michail Juschni (ATP 98).

Federer strebt 9. Wimbledon-Sieg an

Am Sonntag trainierte Federer schon mal auf der Anlage des TC Weissenhof und zeigte sich nach der langen Pause glänzend aufgelegt. Rund 800 Fans verfolgten seine Übungseinheit, obwohl sie dafür Eintritt bezahlen mussten, da auf dem gleichen Platz auch die letzten Spiele der Qualifikation gespielt wurden. Sie wurden nicht enttäuscht: Anschliessend nahm sich der 36-jährige Basler viel Zeit für Autogramme und Selfies.

Für Federer folgt nun die Zeit, in der üblicherweise er dominiert. In Stuttgart strebt er zwar seinen ersten Titel an. In den folgenden Wochen in Halle und Wimbledon könnte er aber zum zehnten respektive neunten Mal triumphieren. Das wird er wohl auch müssen, wenn er mit Nadal mithalten will. Die acht Titel in Wimbledon sind die zweitbeste Marke an Siegen beim gleichen Grand-Slam-Turnier. (sda)

Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)

1 / 34
Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)
Novak Djokovic (2008 bis 2023): 24 Grand-Slam-Titel (10-mal Australian Open, 7-mal Wimbledon, 4-mal US Open, 3-mal French Open).
quelle: keystone / thibault camus
Auf Facebook teilenAuf X teilen

«Chum jetz, Roger, tritt ändlich zrugg!»

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Zeit_Genosse
10.06.2018 21:58registriert Februar 2014
Nadal, die sympathische und aussenordentliche Sandplatzmaschine hat überzeugt, gekämpft und gewonnen.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Toerpe Zwerg
10.06.2018 22:04registriert Februar 2014
Nun wird es ganz spannend. Federer steht unter enormem Druck in der Rasensaison. Wimbledon zu gewinnen ist nun fast ein Muss. Sollte ihm das gelingen, ist wieder alles möglich. Eine Titelverteidigung Nadals an den US Open schliesse ich Shot Clock bedingt aus. Das wird Nadals Rituale über den Haufen und ich kann mir nicht vorstellen, dass er damit zurechtkommen wird.

Machs noch einmal auf Rasen Roger und nimm das US Open auch gleich noch mit ...
00
Melden
Zum Kommentar
3
ManCity-Talent hört auf – er studiert lieber Jura
Den Traum vom Profifussball haben weltweit Millionen Kinder. Han Willhoft-King war nah dran, diesen zu realisieren – und wählte dann einen ganz anderen Weg.
Han Willhoft-King galt als grosses Versprechen im englischen Fussball. Der 19-Jährige durchlief die Akademien von Tottenham Hotspur und Manchester City, trainierte mit den Profis unter Pep Guardiola und spielte für Englands U16-Nationalteam. Doch statt auf eine Profikarriere zu setzen, hat er sich für einen anderen Weg entschieden – ein Jurastudium an der renommierten Universität Oxford.
Zur Story