Grosses Reinemachen bei Novak Djokovic. Er trennt sich per sofort von seinem langjährigen Trainer, dem Slowaken Marian Vajda. Ebenfalls nicht mehr zu seiner Entourage zählen Fitnesstrainer Gebhard Phil Gritsch und Physiotherapeut Miljan Amanovic. Auch sie waren langjährige Stützen im Umfeld der ehemaligen Nummer 1 der Weltrangliste. Nicht nur sportliche, sondern auch private Überlegungen hätten zu diesem radikalen Schritt geführt.
I have news that I'd like to share with you. https://t.co/ffMD5LZi5V
— Novak Djokovic (@DjokerNole) 5. Mai 2017
Djokovic hat seit seinem Erfolg bei den French Open vor einem Jahr, wo er seinen Karriere-Grand-Slam vervollständigte, mit ungewohnten Formschwankungen zu kämpfen und hat seither nur noch zwei Turniere gewinnen können. In der Jahreswertung belegt er derzeit nur den 20. Rang. Weit hinter Roger Federer, Rafael Nadal und dem ebenfalls formschwachen Andy Murray, der ihn im letzten Herbst von der Spitze der Weltrangliste verdrängt hat.
«Ich bin Marian, Gebhard und Miljan für immer dankbar für ein Jahrzehnt der Freundschaft, der Professionalität, der Opfer und Leidenschaft für unsere gemeinsamen Ziele. Ohne ihre Unterstützung hätten wir das alles niemals erreichen können. Ich weiss, dass sie sich, ihre Ziele und ihr Leben dem komplett untergeordnet haben», schreibt Novak Djokovic in seiner Mitteilung. Sie hätten ihm geholfen, seine Träume zu verwirklichen und gehörten zur Familie.
Selber spricht der zwölffache Grand-Slam-Sieger von einer «Schock-Therapie», die ihm zu besseren Resultaten verhelfen solle. Es fühle sich wie ein Neustart an. Eine Herausforderung, der er sich stellen wolle. «Ich bin ein Jäger und mein grösstes Ziel ist es, in die Erfolgsspur zurückzufinden.» Der Jagd und der Ratlosigkeit über die Ursache der fehlenden Erfolge war im letzten Winter bereits der ehemalige Trainer Boris Becker zum Opfer gefallen.
Ob Djokovic einen neuen Trainer einstellt, ist noch offen. «Ich werde jetzt eine Weile alleine oder mit meiner Familie unterwegs sein», sagt der bald 30-jährige Serbe. Vergangene Woche kündigten er und seine Frau Jelena an, dass sie zum zweiten Mal Eltern werden. «Ich möchte nichts überstürzen und mir Zeit nehmen mit der Wahl eines neuen Trainers.» Er sei lange genug Profi, um sich auch alleine im Tennis-Zirkus bewegen zu können.
Zuletzt hatte Djokovic zugegeben, dass er im Herbst private Probleme hatte und die Motivation nachgelassen habe. «Tennis ist nicht mehr meine oberste Priorität. Ich bin nicht mehr derselbe», sagt Djokovic, der im Mai 30 wird. Er sei nicht nur Sportler, sondern auch Vater und Ehemann. In seiner Mitteilung unerwähnt bleibt die künftige Rolle seines Gurus Pepe Imaz, der in den letzten Monaten massiv an Einfluss gewonnen hat.