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watson-Umfrage: So steht die Schweiz vor der EM zu Nati-Trainer Yakin

Den einen sieht die Schweiz sehr kritisch, dem anderen traut sie an der EM zu, der Star zu sein: Trainer Murat Yakin und Captain Granit Xhaka.
Den einen sieht die Schweiz sehr kritisch, dem anderen traut sie an der EM zu, der Star zu sein: Trainer Murat Yakin und Captain Granit Xhaka.Bild: keystone / watson
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Ist Yakin der richtige Trainer für die Nati? Die Schweiz hat eine klare Meinung

Am Freitag beginnt die Fussball-EM. Die Schweizer Bevölkerung glaubt nicht an einen Exploit der Nati und sieht vor allem Trainer Murat Yakin als Problem. Das zeigt eine repräsentative watson-Umfrage.
11.06.2024, 05:1318.03.2025, 07:28

Spätestens ab Freitag beschäftigen sich auch in der Schweiz wieder unzählige Fans und Experten mit Fussball. Dann beginnt mit dem Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Deutschland und Schottland nämlich die Fussball-EM bei unserem nördlichen Nachbar.

Und natürlich gehört es auch zu einem solchen Ereignis, bereits im Vorfeld zu spekulieren, wie das Turnier denn verlaufen könnte. Zum Beispiel wie die Schweiz abschneidet, wer Europameister wird. Oder auch ganz grundsätzlich: Ist Murat Yakin der richtige Trainer für die Schweiz?

Wie eine repräsentative watson-Umfrage zeigt, beantwortet eine deutliche Mehrheit letztere Frage mit Nein. So überrascht auch nicht, dass rund zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung ein Ausscheiden spätestens im Achtelfinal erwarten.

Dies hat watson gemeinsam mit dem Sozialforschungsinstitut DemoSCOPE herausgefunden. Die für die Deutsch- und Westschweiz repräsentative Umfrage wurde zwischen dem 28. Mai und dem 3. Juni durchgeführt, wobei 2433 Menschen teilgenommen haben (mehr zur Methodik am Ende des Artikels).

Abschneiden der Schweiz

An der letzten EM vor drei Jahren schaffte es die Schweiz bis in den Viertelfinal, der Penalty-Erfolg im Achtelfinal gegen Frankreich dürfte noch in den Köpfen aller Fussballfans sein. Dass die Nati diesen Erfolg wiederholen kann, glaubt in allen Bevölkerungsgruppen der Schweiz jedoch nur eine Minderheit.

Signifikante Unterschiede sind punktuell zwischen denjenigen, die aktiv Fussball spielen, und jenen, die dies nicht tun, feststellbar. Auffällig ist, dass zwar etwa gleich viele Personen aus beiden Gruppen mit einem Ausscheiden in der Vorrunde oder im Achtelfinal rechnen. Doch denkt im Vergleich zum Rest der Bevölkerung eine grössere Anzahl der Fussballerinnen und Fussballer, dass es die Schweiz ins Halbfinale oder gar zum Europameister schafft.

Wenig Vertrauen in Murat Yakin

Einer der Gründe dafür, dass eine Mehrheit glaubt, dass die Schweizer Nati an der EM 2024 schlechter abschneiden wird als an der EM 2021, scheint der Trainer zu sein. Beim Erreichen des Viertelfinals, in dem im Penaltyschiessen gegen Spanien Endstation war, hiess der Trainer noch Vladimir Petkovic. Der jetzige Coach von Algerien wechselte anschliessend jedoch nach Bordeaux und wurde durch Murat Yakin ersetzt.

Knapp drei Jahre später ist nur ein Viertel der Schweizer Bevölkerung überzeugt, dass der 49-Jährige der richtige Mann für den Job an der Seitenlinie ist. Gerade die Westschweizerinnen und -schweizer stehen dem Basler kritisch gegenüber.

Noch negativer als die französischsprachige Bevölkerung sehen die aktiv Fussballspielenden Trainer Murat Yakin. 74 Prozent von ihnen glauben, dass der Schweizerische Fussballverband aktuell nicht den richtigen Coach engagiert hat.

Klares Favoriten-Trio für Titel

Den ganz grossen Wurf trauen der Schweiz nur ganz wenige zu. Auch bei den Buchmachern befindet sich die Nati nur im Mittelfeld, wenn es darum geht, wer Europameister wird. In der Schweizer Bevölkerung gibt es vor allem drei Favoriten, die auch gemäss Wettquoten die grössten Chancen auf den Titel haben. Es handelt sich dabei um England, Deutschland und Frankreich.

Am anderen Ende des Spektrums befinden sich Serbien mit nur einer Stimme sowie die Slowakei, die Türkei und Georgien, denen unter den Befragten niemand den Europameisterschaftstitel zutraut. Interessant ist auch, dass in der Deutschschweiz Frankreich gleichauf mit England der Topfavorit ist, während sich «Les Bleus» in der Westschweiz nur Platz drei teilen. Umgekehrt rangiert Deutschland in Sachen Titelchancen gemäss der deutschsprachigen Bevölkerung nur auf Platz drei, während die DFB-Elf bei der französischsprachigen Bevölkerung den ersten Platz belegt.

Granit Xhaka als Star der Nati

Und wer wird der beste Schweizer sein? Aufgrund der grossen Auswahl von über 30 Spielern – zum Zeitpunkt des Umfragebeginns hatte Murat Yakin sein Kader noch nicht gekürzt – war dies wohl die am schwierigsten zu beantwortende Frage. Dennoch glauben 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung, dass Granit Xhaka an der Europameisterschaft der herausragende Schweizer Spieler sein wird. Anhand der unfassbar starken Saison, die der 31-Jährige mit Leverkusen gespielt hat, scheint dies nicht unwahrscheinlich zu sein.

Auch Goalie Yann Sommer von Inter Mailand – vor allem in der Westschweiz – oder Innenverteidiger Manuel Akanji von Manchester City trauen viele ein starkes Turnier zu. Unter den aktiven Fussballerinnen und Fussballern war auch Joël Monteiro eine beliebte Antwort, er fiel jedoch dem ersten Kaderschnitt von Murat Yakin zum Opfer. Das dürfte nicht zur in dieser Bevölkerungsgruppe ohnehin tiefen Beliebtheit des Trainers beigetragen haben.

Zur Methodik
Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit DemoSCOPE vom 28. Mai bis zum 3. Juni in deutscher und französischer Sprache durchgeführt. Nach erfolgter Datenbereinigung lagen 2433 auswertbare Interviews vor. Diese wurden mittels Propensity-Score-Gewichtung an eine unverzerrte Grundgesamtheit angepasst, um dem Selbstselektions-Bias entgegenzuwirken und aussagekräftigere Resultate zu erzielen (Männer haben überdurchschnittlich an der Umfrage teilgenommen). Unter der Annahme einer Zufallsstichprobe beträgt der maximale Fehlerbereich für Prozentangaben 2,6 Prozent. Die Umfrage wurde online auf watson.ch und watson.ch/fr durchgeführt.
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