Sensation an der Unihockey-WM: Schweizerinnen schlagen Schweden und stehen im Final
Am Sonntagnachmittag hat die Schweiz die Chance, erstmals seit 2005 wieder Unihockey-Weltmeisterin zu werden. Die Schweizerinnen gewannen in Ostrava (Tschechien) ĂĽberraschenderweise mit 6:3 gegen Favorit Schweden.
Nach einem phänomenalen ersten Drittel führte das Team von Trainer Oscar Lundin bereits mit 4:1 gegen die Skandinavierinnen. Mit starken Kontern und grossartiger Effizienz wurde das grosse Polster erarbeitet. Sereina Fitzi eröffnete das Skore nach vier Minuten und traf zwölf Minuten später zum 3:0. Als die Schwedinnen verkürzten, vergingen keine zwei Minuten, bis Norina Reusser den alten Vorsprung wiederherstellte.
Im zweiten Drittel verteidigten die Schweizerinnen heroisch und bauten den Vorsprung nach einem Eigentor auf 5:1 aus. Sogar die Chance auf das sechste Tor war da, aber Isabelle Gerig konnte einen Penalty nicht verwandeln. Der Vorsprung konnte in die Pause gerettet werden.
Auch Torhüterin Lara Heini muss positiv erwähnt werden. Die 31-Jährige zeichnete sich immer wieder mit schönen Paraden aus und liess die amtierenden Weltmeisterinnen fast verzweifeln. Im letzten Drittel sorgte Anja Wyss in der 49. Minute für die definitive Entscheidung. Die Schwedinnen riskierten daraufhin alles und spielten minutenlang ohne Torhüterin. Es reichte aber nur noch für zwei Treffer und der sensationelle Sieg war Tatsache. Es war der erste Schweizer Sieg gegen Schweden an einer WM – im 13. Anlauf.
Damit ist bereits jetzt klar, dass es erstmals seit 2005 ein anderes Weltmeisterteam als Schweden geben wird. Seit der WM vor zwanzig Jahren, als die Schweiz in Singapur zum bisher einzigen Mal den Titel gewinnen konnte, wurde jedes Mal das schwedische Nationalteam Weltmeister bei den Frauen.
Der Sieg der Schweizerinnen war nicht die erste grosse Ăśberraschung des Tages. Bereits zuvor gewann Gastgeber Tschechien gegen Finnland mit 1:0. Den einzigen Treffer des Spiels erzielte Michaela Kubeckova 79 Sekunden vor dem Ende. Die Halle in Ostrava stand daraufhin Kopf.
Bereits in der Gruppenphase standen sich die Schweiz und Tschechien gegenüber. Die Tschechinnen gewannen am Montag mit 7:4. Das letzte WM-Finale mit Schweizer Beteiligung fand 2019 statt. In Neuenburg verloren die Eidgenossinnen in der Verlängerung gegen Schweden.
Schweden – Schweiz 3:6 (1:4, 0:1, 2:1)
Ostrava. - 3889 Zuschauer. - SR Nerg/Saarinen (FIN).
Tore: 4. Fitzi (Berger) 0:1. 13. Gredig (Wick) 0:2. 16. Fitzi (Heini) 0:3. 18. Rasmussen 1:3. 19. Reusser (Ritter) 1:4. 25. Reusser (Ritter) 1:5. 49. Wyss (Fitzi) 1:6. 56. Nordstrand (Rasmussen, Schweden ohne Torhüterin) 2:6. 59. Rasmussen (Markström, Schweden ohne Torhüterin) 3:6.
Strafen: Keine gegen Schweden, 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweden: Hedin; Lindgren, Petersson; Alm, Sundberg; Andersson, Carlsson; Tschop; Nordstrand, Viström, Wibron; Johansson, Lundin, Bäckstedt; Rasmussen, Ögren, Markström; Stenberg, Hammar.
Schweiz: Heini; Larsson, Stettler; Berger, Gredig; Schmuki, Ritter; Thomi; Gerig, Ediz, Spichiger; Wyss, Wick, Fitzi; Reusser, Faisst, Wieland; MĂĽller, Metzger.
Bemerkungen: Nordstrand (SWE) und Heini (SUI) als beste Spielerinnen ausgezeichnet. 29. Hedin pariert Penalty von Gerig. Schweden ab der 48. Minute zum Teil ohne TorhĂĽterin.
