Kyrie Irving ist eine der schillerndsten Figuren der NBA, aber auch eine der am kontroversesten betrachteten Spieler der Liga. Irving ist Anhänger der sogenannten «Flat-Earth-Theory», nach welcher die Erde keine Kugel sein soll, und stand auch in der letzten Saison im Fokus, da er einen Grossteil der Spiele seines Teams verpasste, weil er sich nicht impfen lassen wollte. Nun machte er mit einem Tweet auf sich aufmerksam.
Auf «Twitter» teilte der Spielmacher des New Yorker Teams einen Link zum Film: «Hebrews to Negroes: Wake Up Blake America». Dieser wird allgemein als rassistisch, frauenfeindlich, sowie homo- und islamophob eingeschätzt. Er basiert auf dem gleichnamigen Buch von Ronald Dalton Jr.
Auf einer Pressekonferenz seines Teams wurde der 2011 an erster Stelle im NBA-Draft ausgewählte Irving von ESPN-Reporter Nick Friedell kritisch auf seien Tweet angesprochen. Doch die Nummer 11 der Brooklyn Nets liess sich nicht auf eine Debatte mit dem Reporter ein: «Ich werde nichts zurücknehmen, an das ich glaube.» Zudem habe er eine ganze Armee um sich herum, welche ihn nur noch stärker machen würde. Kurz bevor er die Pressekonferenz abbrach, meinte er nur noch: «Ich kann posten, was ich will.»
Kyrie Irving going back and forth with @NickFriedell during the Nets postgame presser 😳#NBATwitter #NetsWorld pic.twitter.com/Mn2dSsirSN
— 𝙏𝙖𝙡𝙠𝙞𝙣’ 𝙉𝘽𝘼 (@_Talkin_NBA) October 30, 2022
Auch bei Joe Tsai, Mitbesitzer der Brooklyn Nets, kam Irvings Tweet nicht gut an. Er äusserte sich ebenfalls via Twitter: «Ich bin enttäuscht, dass Kyrie anscheinend einen Film unterstützt, der auf einem Buch voller antisemitischer Desinformation basiert.»
Seinen Standpunkt, dass es falsch sei, «Hass aufgrund von Rasse, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion zu fördern», habe er auch Irving mitgeteilt. Dieser löschte daraufhin seinen Tweet und ruderte etwas zurück, in dem er die Gerüchte darüber, dass er ein Antisemit sei, von sich wies.
«Ich bin Omnist und meinte keine Respektlosigkeit gegenüber den religiösen Überzeugungen von irgendjemandem. Das Etikett ‹antisemitisch›, das mir aufgezwungen wird, ist nicht gerechtfertigt und spiegelt nicht die Realität oder Wahrheit wider, in der ich jeden Tag lebe», schrieb Irving dazu auf Twitter.
I am an OMNIST and I meant no disrespect to anyone’s religious beliefs. The “Anti-Semitic” label that is being pushed on me is not justified and does not reflect the reality or truth I live in everyday. I embrace and want to learn from all walks of life and religions.
— Hélà (@KyrieIrving) October 29, 2022
Hélà🤞🏾♾
Auch die Leistungen der Brooklyn Nets auf dem Feld lassen aktuell zu wünschen übrig. Nach acht Spielen steht das Team erst bei zwei Siegen. Das, obwohl die Nets durchaus als Titelanwärter gelten. Auch deswegen trennte man sich wohl von Cheftrainer Steve Nash. Dieser wurde bereits im Sommer von den Superstars des Teams Kevin Durant und eben Kyrie Irving angezählt. Die Reaktion Durants auf Nashs Entlassung, steht sinnbildlich für die Beziehung der beiden. Der NBA-Superstar erfuhr von der Entlassung, als er von seinem Mittagsschlaf erwachte. «Ich war schockiert, man ist immer schockiert, wenn so etwas passiert. Aber das ist normal in der NBA.»
Kevin Durant said he woke up from a nap at 1:15pm this afternoon and saw the news about Steve Nash's departure on ESPN:
— Nets Videos (@SNYNets) November 2, 2022
"Shocked, you're always shocked when a move like this happens. But it's normal in the NBA" pic.twitter.com/sll1popqA5
Im Sommer hielt die Vereinsführung gegen den Willen der beiden an Nash fest. Nun folgte aber doch die Trennung. Sein Nachfolger soll mit Ime Udoka ein ehemaliger Assistent Coach der Nets werden. Udoka führte die Boston Celtics in der letzten Saison in die NBA-Finals, in denen sein Team den Golden State Warriors unterlegen war.
Im September gaben die Celtics allerdings bekannt, dass sie Udoka für die kommende Saison aufgrund «grober Sprache und einer unangemessenen Arbeitsbeziehung» gegenüber einer Mitarbeiterin suspendieren. Nun soll dieser Mann laut Berichten des NBA-Insiders Adrian Wojnarowski die Brooklyn Nets aus der Krise führen.