Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 3:
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Ganz klar, er ist bislang der Mann der neuen NFL-Saison: Patrick Mahomes, Quarterback der Kansas City Chiefs. Beim 38:27-Sieg gegen die San Francisco 49ers warf der 23-jährige Newcomer seine Touchdown-Pässe Nummer 11 bis 13 und stellte damit einen neuen Rekord auf. So viele warf noch keiner in den ersten drei Spielen. Die bisherige Bestmarke (12) stellte Peyton Manning 2013 für die Denver Broncos auf. Selbst «GOAT» Tom Brady war nie besser.
Dank Überflieger Mahomes stehen die Chiefs bei drei Siegen nach drei Spielen. Er kommt auf durchschnittlich fast 300 Passing-Yards pro Spiel und noch immer ist ihm keine einzige Interception unterlaufen. Ausserdem ist er für die Gegner äusserst schwierig auszurechnen: Bei seinen 13 Touchdown-Pässen fand er 9 verschiedene Pass-Empfänger. Dabei spielt Mahomes erst seine zweite NFL-Saison, wobei er im letzten Jahr nur die Nummer zwei hinter Stamm-Quarterback Alex Smith war und nur eine Partie bestritt.
Als wäre die Lehrstunde für die San Francisco 49ers beim 27:38 bei den Kansas City Chiefs nicht schon schlimm genug gewesen: Der fünffache Super-Bowl-Champion bangt nach der zweiten Niederlage der Saison auch noch um Quarterback Jimmy Garoppolo. Nach einem Run im letzten Viertel schied «JimmyG» mit einer Verletzung am linken Knie aus. Er war kurz vor einem Hit mit dem Bein weggeknickt, als er an der Aussenlinie entlanglaufen wollte. Alles deutet auf einen Kreuzbandriss hin.
Der 26-Jährige war während der letzten Saison von den New England Patriots nach Kalifornien gekommen und hatte mit fünf Erfolgen in seinen ersten fünf Spielen als Starter für Aufsehen gesorgt und in San Francisco grosse Hoffnungen auf die erste Playoff-Teilnahme seit 2013 geweckt.
13 Jahre war Matt Patricia bei den New England Patriots Assistenztrainer unter Bill Belichick, seit dieser Saison ist der stämmige Bartträger nun Headcoach bei den Detroit Lions. Beim grossen Wiedersehen besiegten Patricias Lions die «Pats» sensationell mit 10:26. Erstmals seit 2002 haben die Patriots zwei Spiele in Folge mit zweistelligem Abstand verloren.
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— NFL (@NFL) 24. September 2018
Superstar Tom Brady erwischte erneut einen rabenschwarzen Tag. Der Patriots-Quarterback brachte nur 14 von 26 Pässen für 133 Yards an den Mann. Lions-Rookie Kerryon Johnson dagegen brach einen fünfjährigen Fluch: Mit 101 Rushing-Yards schaffte er es als erster Spieler seit Reggie Bush 2013, die magische Marke von 100 Yards zu knacken.
Der Spielzug des Tages war allerdings kein Laufspiel, sondern der Touchdown-Pass von Quarterback Matthew Stafford auf Marvin Jones zum 19:10.
Shootout nennen die Amerikaner so ein Spiel! Der 43:37-Overtime-Sieg der New Orleans Saints gegen die Atlanta Falcons war ein regelrechtes Offensiv-Feuerwerk. Neun Mal wechselte die Führung, am Ende gewannen die Saints dank eines Quarterback-Sneaks von Drew Brees.
Der 39-jährige Routinier rettete die Saints mit einem Run über 7 Yards bereits in die Overtime und zeigte mit 396 geworfenen Yards sowie 3 Touchdown-Pässen einmal mehr, was er drauf hat. Brees brach ausserdem den NFL-Rekord für die meisten angekommenen Pässe (6326), diesen hatte bis dato Brett Favre mit 6300 gehalten.
Doch auch Brees' Gegenüber Matt Ryan lieferte ordentlich ab. Erstmals gelangen ihm 5 Touchdown-Pässe in einem Spiel, mit 374 geworfenen Yards kam der Falcons-Quarterback allerdings nicht ganz an die Marke von Brees heran.
Kein Hattrick, sondern ein Sack-Trick gelang J.J. Watt von den Houston Texans gegen die New York Giants. Das Defensive End jagte Giants-Quarterback Eli Manning gnadenlos übers Spielfeld und schaffte es gleich dreimal, ihn zu «sacken». Mit total acht Tackles, vier Tackles for loss, vier Quarterback Hits und einem Forced Fumble zeigte Watt eine historische Defensiv-Leistung, die erst dreimal in der NFL-Geschichte erreicht wurde – zum zweiten Mal von ihm selbst.
Zum Sieg reichte es seinen Texans trotzdem nicht, die Giants gewannen am Ende 27:22. Beim ersten Saisonsieg der «Big Blue» fing Odell Beckham jr. 9 Pässe für 109 Yards, die Touchdowns überliess der Superstar aber Sterling Shepard und Rhett Ellison.
Es ist DIE Überraschung der bisherigen Saison: Die zuvor noch makellosen Minnesota Vikings kassierten gegen die Buffalo Bills eine böse 6:27-Schlappe. Bei den Bills spielte Quarterback Josh Allen gross auf. Der siebte Pick des Draft 2018 kam zwar nur auf 196 Passing Yards, immer wieder fand der 1,96-Meter-Hüne aber Lücken in der Vikings-Abwehr, in die er gleich selbst stürmte. Zum ersten Touchdown flog er in bester Receiver-Manier und kurz vor Ende des ersten Viertels sprang er wie ein Runningback über einen Gegner zum First Down.
Ganz schwach war dagegen der Auftritt von Vikings-Quarterback Kirk Cousins. Dem Neuzugang von den Washington Redskins unterliefen eine Interception sowie drei Fumbles – dem gegenüber stand nur gerade ein Touchdown-Pass.
Die Los Angeles Rams haben das erste Duell zwischen zwei Teams aus Los Angeles seit 1994 für sich entscheiden können. Das Team um Star-Runningback Todd Gurley konnte durch das überraschend deutliche 35:23 den dritten Sieg in Folge einfahren. Quarterback Jared Goff glänzte mit 3 Touchdown-Pässen und 354 Passing-Yards, Gurley kam auf 156 Yards und einen Touchdown.
Den besten Spielzug der Partie zeigten aber die Chargers. Der Touchdown-Pass von Quarterback Philip Rivers übers halbe Feld auf Mike Williams war nun wirklich erste Sahne.
Die Philadelphia Eagles feierten beim 20:16 gegen die Indianapolis Colts ihren zweiten Sieg der Saison. Eagles-Quarterback Carson Wentz feierte dabei nach mehr als neunmonatiger Verletzungspause sein Comeback und überzeugte mit 255 geworfenen Yards und einem Touchdown-Pass. Ersatz Nick Foles, der die Eagles in der letzten Saison zum Super-Bowl-Titel geführte hatte, musste wieder auf der Bank Platz nehmen.