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Rad-WM: Mathieu van der Poel wird trotz Sturz Strassen-Weltmeister

epa10787783 Mathieu van der Poel of the Netherlands wins the Men's Elite Road Race at the UCI Cycling World Championships 2023 in Glasgow, Britain, 06 August 2023. EPA/ROBERT PERRY
Er entthront Remco Evenepoel und schnappt sich das Regenbogen-Trikot: Mathie van der Poel.Bild: keystone

Trotz Sturz auf letzten Kilometern – van der Poel wird auf nasser Strecke Weltmeister

Mathieu van der Poel krönt sich zum ersten niederländischen Strassen-Weltmeister seit 38 Jahren. Der 28-Jährige feiert an den Titelkämpfen in Glasgow einen Solosieg vor dem Belgier Wout van Aert und dem Slowenen Tadej Pogacar. Stefan Küng wird starker Fünfter.
06.08.2023, 17:5706.08.2023, 19:12
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Rund 22 Kilometer vor Schluss hat die Verfolgergruppe Ausreisser Alberto Bettiol eingeholt – und just in diesem Moment greift Mathieu van der Poel an und lässt neben dem Italiener auch die Mitfavoriten Wout van Aert und Tadej Pogacar stehen. Schnell fährt er sich einen Vorsprung von einer halben Minute heraus, den er sich nicht mehr nehmen lässt.

Nicht einmal, als er 16 Kilometer vor dem Ziel auf der wegen kurzzeitig heftigen Regengüssen nassen Piste ausrutschte und sich dabei sowohl das Trikot als auch die Schuhe beschädigte. Dabei kam dem Niederländer entgegen, dass die Verfolger van Aert, Pogacar und Mads Pedersen seinen Sturz auf der verwinkelten Piste in Glasgow nicht sehen konnten. So konnte van der Poel den etwas geschrumpften Vorsprung auf die drei Kontrahenten, die sich nun voll dem Kampf um Silber widmeten, bald auf über eine Minute ausbauen.

Am Ende der 271 Kilometer von Edinburgh nach Glasgow siegte van der Poel mit 1:37 Minuten Vorsprung vor van Aert, der sich noch vor der Zielgeraden absetzen konnte. Pogacar setzte sich im Sprint gegen Pedersen durch und holte Bronze.

Für den Rad-Allrounder Van der Poel, den Enkel der französischen Legende Raymond Poulidor, der auch fünf WM-Titel im Radquer in seinem Palmarès hat, ist es nach mehreren Klassiker-Triumphen und einem Etappensieg an der Tour de France der bislang grösste Erfolg auf der Strasse. Er folgt als Weltmeister auf den Belgier Remco Evenepoel. Der letzte Niederländer, der das Regenbogentrikot auf der Strasse errungen hatte, war Joop Zoetemelk im Jahr 1985.

Stefan Küng, der das Rennen vor allem als Vorbereitung fürs Zeitfahren nutzen wollte, wurde als bester Schweizer dank einem starken Finish überraschend Fünfter. Der 29-Jährige verlor 3:48 Minuten auf Sieger van der Poel. Mauro Schmid beendete das Rennen auf Platz 13.

Das sagt Stefan Küng nach dem Rennen:

«Es war definitiv eines der härtesten Rennen, das ich je gefahren bin. Alle waren am Limit. Mit dem Regen wurde es dann noch schwieriger, was man auch beim Sturz von van der Poel gesehen hat. Da wollte ich dann auch nicht mehr zu viel riskieren. Es war sicher etwas ganz Krasses heute.»

Der extrem kurvige, mit vielen kurzen Steigungen durchsetzte Stadt-Rundkurs in Glasgow sorgte für das erhoffte Spektakel. Schon bei der ersten von elf Zielpassagen fuhr das Feld in Einerkolonne aufgereiht an den Zuschauermassen vorbei. Vom ersten Fahrer, der die Ziellinie überfuhr, bis zum letzten dauerte es fast 30 Sekunden.

From left, silver medalist Wout van Aert, of Belgium, gold medalist Mathieu van der Poel, of The Netherlands, and bronze medalist Tadej Pogacar, of Slovenia, on the podium after on day four of the 202 ...
Die ersten Drei: Sieger Mathieu van der Poel, Wout van Aert (l.) und Tadej Pogacar (r.).Bild: keystone

In den folgenden Runden reduzierte sich unter dem Tempodiktat vor allem der Dänen und Belgier die Grösse des Feldes kontinuierlich. Immer mehr Fahrern ging die Kraft aus, die ständig aufgehenden Lücken wieder schliessen zu können. Einsetzender Regen erschwerte die Angelegenheit zusätzlich. Der Schweizer Teamleader Marc Hirschi war einer, der anfänglich – und wie im taktischen Fahrplan vorgesehen – sehr gut positioniert war. Doch der 24-jährige Berner fiel früh aus der Entscheidung und gab auf, so wie viele Dutzende abgehängte Fahrer auch.

Nach rund 80 Kilometern musste das Rennen wegen einer Protest-Aktion von schottischen Klima-Aktivisten zwischenzeitlich für fast eine Stunde unterbrochen werden. (nih/sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stadtzuercher
06.08.2023 18:00registriert Dezember 2014
Krass spannendes und hartes Rennen!
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Zamorano1
06.08.2023 17:51registriert Oktober 2021
Tolles, hartes Rennen.
MVP toller Sieger.
Starke Leistung der Schweizer Küng und Schmid. Hirschi hatte mit Platten Pech und kam nicht mehr ran.
Freue mich auf September 24 und die WM in Zürich.
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