Nachdem sich Yann Sommer bereits länger mit Inter Mailand einig war, konnten sich nun auch die Klubs einigen. Die Italiener bezahlen Bayern München für den Schweizer Goalie eine Ablösesumme von 6 Millionen Euro, berichtet der Transfer-Insider Fabrizio Romano.
Sommer werde bereits am Sonntag in Italien erwartet, wo er am Montag in Mailand seinen Medizincheck absolvieren solle. Läuft alles nach Plan, wird der 34-Jährige beim Champions-League-Finalisten anschliessend einen Vertrag über zwei Jahre unterschreiben.
Sommer befindet sich in der gleichen Situation wie im letzten Winter bei den Bayern: Er muss einen erstklassigen Torwart vergessen machen, der im Verein fest verankert ist und von den Fans verehrt wird. In München ersetzte er Manuel Neuer, der sich bei einem Skiunfall schwer verletzt hatte. In Mailand tritt er die Nachfolge von André Onana an, der für 52,5 Millionen Euro zu Manchester United wechselte.
Der 27-jährige Onana nahm in der Mannschaft von Simone Inzaghi eine zentrale Stellung ein, nicht nur durch seine starken Paraden, sondern auch durch seine Fähigkeiten am Ball und seine Führungsqualitäten. Onana hat noch nicht einmal drei Spiele für Manchester bestritten, da schimpft er schon mit Ex-Kapitän Harry Maguire – der zu einer leichten Zielscheibe geworden ist, seit er eine Reihe von Patzern kumuliert.
Onana und Sommer haben einen relativ ähnlichen Spielstil, abgesehen davon, dass der erste 1,90 m und der zweite 1,83 m hoch ist – was ihm 2014 einen Vergleich mit einem Bonsai in der «Bild» einbrachte.
Mit dem Ball am Fuss wird Sommer als einer der besten Torhüter Europas angesehen, auch von der renommierten «Gazzetta dello Sport». Der Nati-Keeper entwickelte in seinen jungen Jahren in Basel, wo er als Nr. 3 im Training regelmässig auf der rechten Aussenbahn aushalf, seine Qualitäten als Antreiber. Die Tifosi werden seine Beweglichkeit zu schätzen wissen, auch wenn sie in erster Linie auf entscheidende Paraden warten werden – eine nicht immer offensichtliche Logik im modernen Fussball, in dem die Torhüter immer mehr nach ihrem Fussspiel beurteilt werden ...
Wie in München sind die Ansprüche bei Inter, dem dreifachen Champions-League-Sieger und kürzlich (sehr) unglücklichen Finalisten gegen Manchester City (0:1), traditionell hoch. Steven Zhang, der mit nur 26 Jahren Präsident wurde, ist nicht für seine Geduld bekannt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Sommer mit dem Druck eines grossen Vereins konfrontiert wird, aber in den sechs Monaten bei Bayern hat er nicht immer gezeigt, dass er sich in einem solchen Umfeld wohlfühlt. In einer turbulenten Rückrunde war der Nati-Goalie nicht immer souverän. Zudem verlor er seine Leichtigkeit im Fussballspiel.
«Das ist der Unterschied zu dem, was man von ihm in Gladbach erwartet hatte», analysierte Polo Breitner von RMC Sport für watson. «Wenn du in einem der zehn besten Vereine der Welt spielst, wird von dir nicht verlangt, dass du 25 Paraden pro Spiel machst, sondern nur eine – die eine, die zählt. Bei Bayern schauen also alle bei jedem Spiel, ob Sommer in der Lage ist, diese eine Parade zu machen.»
Schon vor seiner definitiven Ankunft gibt es auch ein schlechtes Signal für Sommer: Inter Mailand soll bereit sein, 12 Millionen Euro für den 21-jährigen ukrainischen Torwart Anatolij Trubin zu zahlen, der auch von Benfica begehrt wird. Angeblich soll Schachtar Donetsk aber eine Summe von 20 Millionen Euro fordern. Sollte bis zum Ende des Transferfensters keine Einigung erzielt werden, wird Trubin im nächsten Sommer ablösefrei gehen und wahrscheinlich zu Inter wechseln, wo er bereits sein Gehalt ausgehandelt haben soll.
Der fast zwei Meter grosse Torwart sorgte in der letzten Champions-League-Saison für Furore, als er Real Madrid mit seinen wiederholten Paraden in den Wahnsinn trieb. Er wäre ein gefährlicher Rivale für Sommer, auch wenn er noch nicht die Erfahrung und die Konstanz auf höchstem Niveau hat. (nih/watson.ch/fr)
Gibt es überhaupt Wechsel ohne Risiko im Fussball? Ich glaube nein, es hängt immer davon ab bleibt der Trainer, wie ist die Stimmung im neuen Team, Integration ins neue Team, Spielpraxis, wer wird sonst noch transferiert auf "meine" Position, usw. und die Anzahl Transfers jede Wechselperiode zeigt ja, dass viele Spieler und ihre Agenten etwas verändern wollen trotz dem Risiko