Sport
Velo

So geht es an der Tour de Suisse nach dem Tod von Gino Mäder weiter

Event director Olivier Senn, center left, holds a minute of silence in honour of Gino Maeder from Switzerland of Bahrain-Victorious, who died following his crash the day before, at the 86th Tour de Su ...
Fahrer und Tour-Tross halten am geplanten Start in Chur eine Schweigeminute ab.Bild: keystone

So geht es jetzt an der Tour de Suisse weiter

Nach dem Unfalltod des Schweizers Gino Mäder steht nicht nur die Radsport-Familie unter Schock. Die für heute geplante 6. Etappe der Tour de Suisse wurde zu einer Gedenkfahrt modifiziert.
16.06.2023, 13:4316.06.2023, 15:55
Mehr «Sport»

Der Schweizer Radprofi Gino Mäder wurde nur 26 Jahre alt. Kurz vor Mittag ist er im Spital den schweren Verletzungen erlegen, die er tags zuvor bei einem Sturz in der Abfahrt vom Albulapass erlitten hatte.

Gedenkfahrt für Gino Mäder

In Absprache mit Mäders Angehörigen und seinem Team Bahrain Victorious haben sich die Organisatoren der Tour de Suisse entschieden, die Rundfahrt fortzusetzen. Die 6. Etappe findet aber anders als geplant und ohne eine Wertung statt.

Das Team Bahrain Victourious kündigte an, aus dem Rennen auszusteigen. Die Fahrer der anderen Equipen werden in die Nähe des Ziels im aargauischen Oberwil-Lieli gebracht. Ab 16 Uhr werden sie die letzten rund 20 Kilometer der Etappe als Gedenkfahrt für den Verstorbenen absolvieren, der für viele mehr als nur ein Berufskollege war. Gerade die Schweizer Fahrer, die Mäder schon lange kennen, reagierten fassungslos auf die Nachricht seines Todes.

Abschluss in der Ostschweiz

Wie es am Wochenende weitergeht, entscheiden die Organisatoren der Tour de Suisse am Freitagabend. Auf dem Programm stehen noch zwei Etappen. Am Samstag sollen 183 Kilometer zwischen Tübach und Weinfelden absolviert werden. Am Sonntag wartet zum Abschluss der Landesrundfahrt ein Einzelzeitfahren über 25,7 Kilometer von St.Gallen nach Abtwil.

In einer starken Generation Schweizer Rennfahrer galt Gino Mäder als talentiertester Rundfahrer. 2021 wurde er Gesamtfünfter der Spanien-Rundfahrt Vuelta. Im gleichen Jahr hatte er davor bereits Etappen am Giro d'Italia und an der Tour de Suisse für sich entscheiden können. Im vergangenen Jahr wurde er Gesamtzweiter der Tour de Romandie. (ram)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Todesfälle im Radsport
1 / 27
Todesfälle im Radsport
Velorennfahrer leben gefährlich – nicht nur im alltäglichen Strassenverkehr. Allein seit 2000 kamen 35 Profis bei Unfällen im Rennen ums Leben, zuletzt Nachwuchsfahrerin Muriel Furrer an der Rad-WM in Zürich. Eine Übersicht mit den bekanntesten Fällen.
quelle: ap/ap / christophe ena
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
    «Wehe, du gehst zur Polizei»: Ein Schiedsrichter erzählt, wie er Gewalt erlebt
    Erst die physische Attacke nach einem Fussballspiel. Danach Drohungen und Einschüchterungen. Psychoterror am Telefon. Jetzt packt ein Schiedsrichter aus. Und er erzählt, warum in der Szene über einen Streik diskutiert wird.

    Wie ein Gummiball prallen wir immer wieder ab an dieser Mauer des Schweigens. Der Schiedsrichter aus der Ostschweiz, der vor wenigen Wochen nach einer Attacke eines Spielers einen mehrfachen Kieferbruch erlitten hat, fühlt sich psychisch nicht bereit, mit uns zu sprechen. Andere ignorieren unsere Nachrichten oder verweisen darauf, dass sie nicht reden wollen oder nicht reden dürfen. Und als die Verbandsbosse Wind von unseren Bemühungen erhalten, werden mögliche Bruchstellen in der Mauer eilig ausgebessert. Uns wird derweil mitgeteilt, es zu unterlassen, mit Schiedsrichtern in Kontakt zu treten.

    Zur Story