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Tour de France: Pello Bilbao widmet Etappensieg Gino Mäder

epa10739833 Spanish rider Pello Bilbao of team Bahrain-Victorious reacts after winninng 10th stage of the Tour de France 2023, a 167.2 km race from Vulcania to Issoire, France, 11 July 2023. EPA/GONZA ...
Pello Bilbao widmet seinen Sieg an der Tour de France Gino Mäder.Bild: keystone

Gino Mäder benannte seinen Hund nach ihm – jetzt feiert Pello Bilbao für den Verstorbenen

Pello Bilbao gewinnt die 10. Etappe der Tour de France im Sprint einer Ausreissergruppe. Den Sieg widmet der Spanier seinem verstorbenen bei der Tour de Suisse tödlich verunglückten Freund Gino Mäder (†26).
12.07.2023, 06:55
Simon Häring / ch media
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Ein knapper Monat ist vergangen, seit der Schweizer Radfahrer Gino Mäder nach seinem Sturz auf der Königsetappe der Tour de Suisse im Alter von nur 26 Jahren verstorben ist. Dieser Tage hätte er erstmals für das Team Bahrain-Victorious an der Tour de France starten sollen. Auch deshalb fahren die Gedanken an Mäder bei seinen Teamkollegen stets mit.

Nun sorgt der Spanier Pello Bilbao auf der über 167.2 Kilometer langen zehnten Etappe von Culvania nach Issoire für einen emotionalen Sieg. Der 33-Jährige setzt sich im Sprint einer Ausreissergruppe durch und gewinnt erstmals eine Etappe der Tour de France. «Dieser Sieg ist für Gino», sagte Bilbao, der sich in der Gesamtwertung auf den fünften Rang verbesserte.

«Gino im Kopf und im Herzen»

Bilbao stand Gino Mäder nahe. Der Schweizer hatte sogar seinen Hund nach dem Teamkollegen benannt. Pello war in den Strassen von Bilbao gefunden worden. Schon auf den ersten Tour-de-France-Etappen in seiner Heimat, im Baskenland, habe er versucht, eine Etappe für Mäder zu gewinnen, sagte Bilbao. Doch dort habe er nicht die Beine dazu gehabt.

epa10739899 Spanish rider Pello Bilbao of team Bahrain-Victorious reacts in the podium after winning the 10th stage of the Tour de France 2023, a 167.2 km race from Vulcania to Issoire, France, 11 Jul ...
Auch bei der Siegerehrung gedenkt Bilbao Mäder.Bild: keystone

Den Tränen nahe sagte Bilbao nach seinem Triumph: «Die Zeit vor der Tour de France war sehr hart für mich, weil ich Gino immer im Kopf und im Herzen habe. Meine Familie hat mir sehr durch diese Zeit geholfen.»

Auf der zehnten Etappe waren nach dem ersten Ruhetag der diesjährigen Tour de France über 3000 Höhenmetern zu bewältigen. Die Wellen des Zentralmassivs boten das perfekte Terrain für Ausreisser. Erschwert wurde die Aufgabe durch Temperaturen von bis zu 43 Grad Celsius.

Bilbao sammelt wie Mäder für Umweltschutz

Bilbao gehörte zu einer Fünfergruppe, die drei Kilometer vor dem Ziel den Letten Krists Neilands stellte. Im Sprint liess der Routiner dem Deutschen Georg Zimmermann und dem Australier Ben O'Connor keine Chance. Das Peloton mit den Gesamtersten traf mit knapp drei Minuten Rückstand ein.

Gino Mäder setzte sich Zeit seines Lebens für den Umweltschutz ein. In seinem Andenken führt Bilbao nun fort, was Mäder einst an der Spanien-Rundfahrt lanciert hatte: Für jeden Fahrer, den er hinter sich lässt, spendet Bilbao einen Franken. Der Erlös geht an ein Projekt, das im Baskenland unbewaldetes Land kauft und mit einheimischen Baumarten aufforstet.

Nächste Chance für die Sprinter

Nach seinem Etappensieg liegt Pello Bilbao in der Gesamtwertung auf dem fünften Platz. An der Spitze gab es keine Veränderungen. Das Maillot Jaune trägt weiter der Vorjahressieger Jonas Vingeegaard, 17 Sekunden vor dem Slowenen Tadej Pogacar und 2:40 Minuten vor Jai Hindley aus Australien.

Die elfte Etappe vom Mittwoch führt von Clermont-Ferrand nach Moulins. Auf den 180 überwiegend flachen Kilometern bietet sich den Sprintern eine letzte Chance, sich einen Tagessieg zu sichern. Damit spricht vieles für Jasper Philipsen. Der 25-jährige Belgier hat bei der diesjährigen Tour de France bereits drei Etappen gewonnen und führt die Punktewertung an. (aargauerzeitung.ch)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P.
12.07.2023 07:31registriert August 2018
Genau solche Geschichten machen doch den Radsport aus.
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LiveTicker3000
12.07.2023 07:11registriert Dezember 2022
Keinem mag ich diesen Sieg mehr gönnen als Pello.
Danke für alles was du tust!
330
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Zamorano1
12.07.2023 09:42registriert Oktober 2021
Gestern hat man gesehen, wie ein Wille Berge versetzen kann. Pello hatte klar ein Ziel. Er wollte einen Sieg für Gino.
Wie er den Angriff von Zimmermann konterte war Superklasse. Der Zielsprint war dann eine klare Sache.
Diese Etappe war wieder superinteressant in einem wunderschönen Naturparadies.
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