Nach der harten Bergankunft auf dem Puy de Dôme am Sonntag hat sich das Peloton den ersten Ruhetag verdient. Nun geht es darum, ab Dienstag möglichst schnell wieder in den Rennrhythmus zu kommen.
Beim Wiedereinstieg werden die verbliebenen 169 Fahrer nicht geschont. Fünf Bergwertungen und über 3000 Höhenmeter müssen auf 167 Kilometern zwischen Vulcania und Issoire bewältigt werden.
Es ist nicht anzunehmen, dass es von Jonas Vingegaard im Maillot Jaune oder von seinem Rivalen Tadej Pogacar zu einer Attacke kommt. Der Etappensieger stammt wohl aus einer Fluchtgruppe, die sich am ersten oder zweiten Berg bildet. Vielleicht schafft es auch der Ostschweizer Stefan Küng in diese Gruppe, sofern er von seinem Team Groupama-FDJ für einmal «Auslauf» erhält.
Am Mittwoch könnte man öfter Silvan Dillier im TV-Bild sehen, den zweiten Schweizer im Teilnehmerfeld. Der Aargauer ist ein Teil der Erfolgscrew von Alpecin-Deceuninck, die mit Jasper Philipsen bereits drei Massensprints gewinnen konnte.
Dilliers Aufgabe ist es, im Feld Tempo zu machen, um Fluchtgruppen rechtzeitig einzuholen. Die 11. Etappe ist massgeschneidert für die Sprinterteams.
Ob Pogacar und Vingegaard am Donnerstag ein weiteres Mal den Gegner angreifen? Das Streckenprofil weist fünf Bergwertungen auf, die letzten beiden sind Anstiege der zweiten Kategorie. Weil der letzte Berg allerdings knapp 30 Kilometer vor dem Ziel ist und es danach fast nur noch bergab geht, ist eher nicht mit einem Kampf im Gesamtklassement zu rechnen. Vielmehr dürfte es eine weitere Chance für Ausreisser geben.
Feuerwerk gibt es am französischen Nationalfeiertag schon tagsüber. Die Etappe am Quatorze Juillet am Freitag endet mit einer Bergankunft, die der höchsten Kategorie (Hors Catégorie) zugeteilt wurde. Das Ziel auf dem Grand Colombier erreichen die Fahrer nach einer 17,4 Kilometer langen und im Schnitt 7,1 Prozent steilen Auffahrt.
So wie die Tour de France bislang verlaufen ist, wird derjenige von Vingegaard und Pogacar, der sich stärker fühlt, bestimmt angreifen – vielleicht aber auch erst auf den letzten ein, zwei Kilometern. Schliesslich ist beiden bewusst, dass die Rundfahrt noch lange dauert.
Das Wochenende in den Alpen wird hart. Die Etappe am Samstag ist ein Auf und Ab mit vier schweren Bergen und dem schwierigsten Anstieg, dem Col de Joux Plane, als letzten. Danach geht es noch zehn Kilometer hinab ins Ziel nach Morzine, wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt.
Am Sonntag steht noch einmal eine Berg- und Talfahrt an. Die Bergankunft in Saint-Gervais Mont-Blanc ist speziell: Zunächst steht eine sehr steile Rampe bevor, dann eine kurze Zwischenabfahrt, ehe es rund 7 Kilometer mit 7,7 Prozent Steigung ansteigt.
Sollte einer vom Duo Vingegaard/Pogacar bereits etwas weiter hinter dem anderen zurückliegen, könnte er auch schon 60 Kilometer vor dem Ziel einen mutigen Angriff am Col de la Croix Fry versuchen.
Nach der ersten Woche steht es beinahe unentschieden im Kampf der zwei Topfavoriten. Erst griff Tadej Pogacar an, dann konnte Jonas Vingegaard seinem Gegner über eine Minute abknöpfen, ehe Pogacar zurückschlagen konnte.
Wenn er so weiter fährt dann wirds verdammt spannend