Weltmeisterin Marlen Reusser fährt zum vierten EM-Gold – auch Evenepoel siegt überlegen
Marlen Reusser ist zum vierten Mal Europameisterin im Zeitfahren. Die Weltmeisterin von Ruanda nahm den Schwung mit und gewann im französischen Etoile-sur-Rhône überlegen im Kampf gegen die Uhr.
Auf der flachen Strecke über 24 km verwies die Bernerin im Regenbogen-Trikot die Norwegerin Mie Björndal Ottestad und die Niederländerin Mischa Bredewold um 49 beziehungsweise 51 Sekunden auf die Ehrenplätze.
Bei der ersten von drei Zwischenzeiten war Katrine Aalerud noch zeitgleich unterwegs, danach setzten sich die Fähigkeiten der 34-Jährigen endgültig durch. Die Bernerin schlug an einer EM nach 2021, 2022 und 2023 erneut zu. Im vergangenen Jahr stand sie wegen der Post-Covid-Erkrankung sowohl an den Olympischen Spielen als auch an der Heim-WM in Zürich nicht am Start. Nun feierte sie mit einem Stundenmittel von über 43 km/h ihren bereits 11. Saisonsieg.
Anna van der Breggen und Demi Vollering, die mit Marlen Reusser in Ruanda im WM-Zeitfahren aufs Podest gestiegen waren, fehlten am Mittwoch in Frankreich. Jasmin Liechti verpasste mit 2:11 Minuten Rückstand als Elfte die Top Ten nur knapp.
Evenpoel dominiert erneut
Wie bei den Frauen doppelte auch bei den Männern der Weltmeister im Zeitfahren bei den Europameisterschaften nach. Remco Evenepoel gewann in Etoile-sur-Rhône überlegen.
Stefan Küng und Stefan Bissegger konnten nie in den Kampf um die Medaillen eingreifen, obwohl der flache Parcours über 24 km ihren Fähigkeiten entsprochen hätte. Die beiden Thurgauer mussten mit den Plätzen 8 und 18 vorliebnehmen. Küng, 2020 und 2021 Europameister sowie 2024 Zweiter, hatte 39 Sekunden Rückstand auf die Bronzemedaille.
Bei den Männern war die Elite nahezu komplett vertreten - einzig Tadej Pogacar und der EM-Titelverteidiger Edoardo Affini aus Italien fehlten. Evenepoel kam mit einem Start-Ziel-Sieg zu seinem zweiten EM-Titel nach 2019. Der Doppel-Olympiasieger von Paris ist derzeit in herausragender Form – einzig Pogacar fuhr im WM-Strassenrennen noch stärker.
Der zweifache Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna aus Italien wurde 43 Sekunden hinter Evenepoel Zweiter. Platz 3 holte sich etwas überraschend der Däne Niklas Larsen. (riz/sda)