An den Olympischen Spielen 2026 in Mailand/Cortina wird die Sport-Schweiz wieder ihren Curling-Teams die Daumen drücken. Nach den medaillenlosen Spielen von Peking soll wieder Edelmetall her.
Die Spitzenteams könnten auf ein neues Arbeitsgerät zurückgreifen – doch sie wollen nicht. Die neu entwickelten Besen sind ihrer Meinung nach so gut, dass die Fairness nicht mehr gegeben sei. In einem Brief fordern sie deshalb Regeländerungen.
Die Curlerinnen und Curler, darunter auch Schweizer Spitzenteams wie jene von Silvana Tirinzoni oder Yannick Schwaller, erinnern daran, dass der Einfluss der Besen gemäss einem Beschluss aus dem Jahr 2016 eingeschränkt sein soll. Im Vordergrund soll die Fähigkeit stehen, den Stein gut abzugeben.
Bei den neuen Besen sind es die Schaumstoffe an der Unterseite, die kritisiert werden. Diese entsprechen zwar den Regeln, sie widersprechen aber dem Geist des Curlings – und der ist den Spielern hochheilig. Oder wie der Schweizer Verband auf seiner Website betont: «Der Spirit of Curling geht über das Regelwerk hinaus und verkündet das wahre Wesen des Curlingsports.»
Der Hersteller Balance Plus preist seinen neuen Schaumstoff «RS 2.0 Firm» damit an, dass dieser dabei hilft, Steine gerader zu halten, den Curl zu erhöhen und Steine weiter «ziehen» zu können. Konkurrent Goldline Curling hat mit dem «Pursuer» einen Schaumstoff mit ähnlichen Eigenschaften entwickelt. Diese beiden Produkte stehen im Zentrum der Debatte. Beim zurzeit in Kanada stattfindenden Grand-Slam-Turnier verzichten die Teilnehmenden laut dem «Blick» freiwillig auf ihren Einsatz.
Balance Plus weist darauf hin, dass der neue Schaumstoff voll und ganz den Regeln entspreche. Und: «Seine Leistungsvorteile spiegeln eher Innovation als unfaires Spiel wider.» Der Brief sei vorwiegend von Athleten unterzeichnet worden, die Konkurrenzprodukte verwenden. «Das wirft die Frage auf, ob sie eher von Unternehmens-Interessen als von einem echten Wunsch nach Fairness geleitet werden», so Balance Plus. Die Teams von Tirinzoni und Schwaller setzen auf Produkte der Firma Hardline.
Für die zahlreichen Spitzenteams, die den Brief unterschrieben haben, steht nichts weniger als die Integrität des Curlingsports auf dem Spiel. Die rasante Entwicklung der Schaumstofftechnologie habe deutlich gemacht, dass es im Sinne der Fairness und Ausgewogenheit neue Ausrüstungsvorschriften brauche: «Spieler, Teams und Hersteller können gemeinsam sicherstellen, dass der Sport wettbewerbsfähig, gerecht und seinen Wurzeln treu bleibt.»
Für den Spirit of Curling.
Ich mag das.
Abgesehen davon: Ich liebe Curling! ❤️
Bin auch dafür, dass die Besen nur einen kleinen Einfluss auf die Bahn des Steins haben dürfen - da sonst die Position des Werfers massiv entwertet würde.