Petra Vlhova feierte im vierten Slalom des Winters den dritten Sieg. Die Slowakin, die bereits nach dem ersten Lauf führte, setzte sich eine halbe Sekunde vor der österreichischen Weltmeisterin Katharina Liensberger durch und hält in ihrer stärksten Disziplin nun 15 Weltcup-Siege. In der ewigen Slalom-Bestenliste rückte sie damit auf den 7. Platz vor.
Nachdem sich Michelle Gisin am Dienstag im Riesenslalom mit Platz 21 hatte begnügen müssen, präsentierte sich die noch nicht restlos vom Pfeifferschen Drüsenfieber genesene Engelbergerin 24 Stunden später in einer ganz anderen Verfassung. Mit Startnummer 1 reihte sie sich im ersten Lauf an zweiter Stelle ein, nur acht Hundertstel hinter der Slalom-Dominatorin der letzten Monate.
Im zweiten Lauf verteidigte Gisin ihren Podestplatz, während andere Fahrerinnen von den erfolgreich attackierenden Österreicherinnen Katharina Truppe (vom 13. auf den 4. Platz) und Katharina Gallhuber (vom 19. auf den 6.) überholt wurden.
Einzig die Weltmeisterin Katharina Liensberger, die in dieser Saison noch ohne Podestplatz war, schob sich noch an der Schweizerin vorbei. Für Gisin ist es der zweite Podestplatz im Slalom von Lienz nach ihrer Premiere vor zwei Jahren, als sie ebenfalls Dritte wurde.
Sie spüre immer noch Nachwirkungen der Krankheit, sagte sie im SRF. «Heute Morgen zum Beispiel ging es mir gar nicht gut. Dennoch brachte ich es im 1. Lauf hin.» Ihr bliebe nichts anderes übrig, als stets das Beste daraus zu machen, was ihr der Tag biete. Gisin, nicht als Schweigerin bekannt, sagte, ihr würden die Worte fehlen, um den Podestplatz zu beschreiben. «Es ist einfach mega cool, dass ich es runter gebracht habe.»
Zufrieden durften auch Wendy Holdener und Camille Rast vom letzten Rennen des Kalenderjahres abreisen. Holdener misslang zwar der erste Durchgang, dank der drittbesten Laufzeit rückte die Schwyzerin aber vom 10. noch auf den 5. Platz vor.
Rast schnupperte über den Mittag als Halbzeit-Vierte an ihrem ersten Podestplatz im Weltcup und verpasste ihr Karriere-Bestergebnis schliesslich nur um einen Rang. Siebte war die als grosses Versprechen für die Zukunft gehandelte 22-jährige Walliserin, die sich vor knapp zwei Jahren schwer am rechten Knie verletzt hatte, bereits tags zuvor im Riesenslalom.
Ein gelungenes Comeback zeigte Aline Danioth. Die 23-jährige Urnerin schaffte es nach fast zweijähriger verletzungsbedingter Rennpause auf Anhieb in den zweiten Lauf und wurde 25.
«Das ist für mich ein perfektes Comeback, ich hätte es mir nicht besser vorstellen können», strahlte Danioth im SRF. «Dass es gleich für Weltcuppunkte reichte, macht mich einfach happy.» Ihr Weg zurück sei lange und nicht einfach gewesen, teilweise habe sie nicht gewusst, wie es weitergehen soll. «Ich bin sehr dankbar für mein Umfeld. So viele Menschen haben mich enorm unterstützt.» (ram/sda)