Die Lage in Deutschland hat sich nach den heftigen Regenfällen letzte Woche und den darauffolgenden Überschwemmungen noch nicht beruhigt. Mittlerweile finden sich auch in den sozialen Medien unzählige Videos aus verschiedenen Gemeinden Bayerns und Baden-Württembergs. Dieser kurze Zusammenschnitt zeigt das Ausmass der Katastrophe:
Seit Freitagabend sind Zehntausende Feuerwehrleute und Freiwillige im Dauereinsatz und versuchen, mit Sandsäcken Dämme zu errichten und die Wassermassen in Schach zu halten. Wo diese Dämme bereits gebrochen sind, evakuieren die Rettungskräfte die Menschen teils mit Booten. Alleine im Bundesstaat Bayern mussten 3000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Auch der Bahnverkehr ist stark eingeschränkt.
Aktuellen Berichten zufolge verloren mindestens zwei Personen in den Wassermassen ihr Leben. Ein Feuerwehrmann war in Pfaffenhofen an der Ilm mit anderen Helfern mit einem Schlauchboot unterwegs, als das Boot zufolge kenterte. Während sich die anderen retten konnten, blieb der Mann verschwunden und wurde erst am frühen Sonntagmorgen tot geborgen. Beim anderen Opfer handelt es sich Frau, die in einem überfluteten Keller in Schrobenhausen entdeckt wurde. Sie wurde zuvor als vermisst gemeldet. Es werden auch weiterhin noch mehrere Personen vermisst, darunter weitere Rettungskräfte.
Vizekanzler Robert Habeck, Ministerpräsident Markus Söder und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann waren am Wochenende in besonders betroffene Kommunen gereist, um sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. «Jetzt werden alle Schäden erfasst, um einen Überblick zu bekommen und schnell helfen zu können», schrieb Söder auf X (ehemals Twitter). «Wir hoffen, dass sich auch der Bund finanziell an Hilfen beteiligen wird.»
Schwere Schäden nach der Flut: In #Schwaben werden die Folgen der #Hochwasser-Katastrophe sichtbar. Auch wenn das Wasser wieder weg ist – die Schäden werden lange bleiben. Der #Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe bei den Aufräumarbeiten sind sehr beeindruckend. Jetzt werden… pic.twitter.com/gRg8H3wKm1
— Markus Söder (@Markus_Soeder) June 2, 2024
Am Montag wollen auch Bundeskanzler Olaf Scholz und die Innenministerin Nancy Faeser die Flutgebiete besuchen und sich im oberbayerischen Reichertshofen mit Einsatzkräften unterhalten.
Der Deutsche Wetterdienst hob in der Nacht auf Montag alle bestehenden Unwetterwarnungen vor schweren Gewittern mit Starkregen für Deutschland auf. Weiterhin gibt es demnach vor allem in Süddeutschland aber noch gebietsweise schauerartige Regenfälle mit Potenzial für Starkregen. Für Montag erwarten Experten im Laufe des Tages südlich der Donau und im Bayerischen Wald wieder Schauer und schauerartigen Regen, teils auch schwere Gewitter.
Bis zum Abend könnten sich die Unwetter allmählich auch nach Süden, bis zum Hochrhein und ins nördliche Alpenvorland ausbreiten, hiess es. Am Abend sind auch an den Alpen erste kräftige Gewitter mit Starkregen möglich. (lzo)