«Buht nicht, das hören sie nicht! Geht wählen!» – Obama mobilisiert in den USA
Am Dienstag, 4. November, wählen die US-Bundesstaaten New Jersey und Virginia ihren neuen Gouverneur oder ihre neue Gouverneurin. Für Politologinnen und Politologen wird der Ausgang dieser Wahlen jeweils herangezogen, um auf die politische Stimmung im Land zu schliessen.
In New Jersey haben die Demokraten Mikie Sherrill für den Gouverneursposten nominiert. Es dürfte auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegen den republikanischen Kandidaten Jack Ciattarelli herauslaufen. Vielleicht auch deshalb haben die Demokraten am Wochenende nochmal ein Ass aus dem Ärmel gezaubert: Ex-Präsident Barack Obama trat an einer Rally in Newark, der grössten Stadt des Bundesstaates, auf. Dort rechnete er mit der aktuellen US-Regierung unter Donald Trump ab. Hier ein paar Ausschnitte seiner Rede:
Obama wies auf viele der Missstände hin, welche die Medien in den vergangenen Wochen und Monaten in den USA beschäftigten. Darunter etwa, dass unter dem aktuellen Präsidenten erfahrene Staatsanwälte durch Trump-Loyalisten ersetzt worden seien, dass das Justizministerium dazu missbraucht würde, die politischen Gegner der Republikaner zu verfolgen. Ebenfalls thematisiert wurde der Umgang mit dem Militär, der Nationalgarde und der Zoll- und Einwanderungsbehörde «ICE».
Auch Robert F. Kennedy, der Gesundheitsminister der USA, bekam sein Fett weg. So lehne dieser die Wissenschaft ab und verbreite stattdessen Quacksalberei.
Immer, wenn die aufgepeitschte Menge wegen Obamas Anschuldigungen begann zu buhen, wies der 64-Jährige sie an, aufzuhören. «Buht nicht! Das hören sie nicht. Geht abstimmen! Eure Stimmen bei den Wahlen werden sie hören», so der Ex-Präsident.
Als Obama dann auf Trumps Einsatz von absurden KI-Videos auf Social Media zu sprechen kam, buhte die Menge trotzdem. Dem Ex-Präsidenten zufolge war es aber auch hier nicht angebracht: «Er will euch damit nur ablenken, damit ihr nicht merkt, dass euer Leben immer noch nicht besser geworden ist.» (lzo)
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