Die Schweiz hat 2017 mehr Rüstungsgüter ausgeliefert als im Vorjahr. Schweizer Unternehmen exportierten für 446.6 Millionen Franken Kriegsmaterial in 64 Länder. Nach einem tiefen Wert im Vorjahr beträgt das Plus 8 Prozent – trotz insgesamt rückläufiger Exportzahlen.
Die Ausfuhr von Kriegsmaterial hatte im vergangenen Jahr einen Anteil von 0,151 Prozent an der gesamten Warenausfuhr der Schweizer Wirtschaft. Das geht aus der am Dienstag publizierten Statistik vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hervor.
Dazu ein total passendes Video: Waffenexporte! Jeeee!
Video: watson/Renato Kaiser
Knapp die Hälfte aller Ausfuhren ging nach Europa – Tendenz sinkend. Über ein Viertel der Lieferungen entfällt auf Asien (steigender Trend), nach Amerika gingen 14,3 Prozent (+3,2 Prozentpunkte) der Ausfuhren. Stark zurückgegangen sind die Exporte nach Afrika (-4,9 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent).
Einer der Schweizer Exportschlager: der Piranha von der Mowag in KreuzlingenBild: KEYSTONE
Die drei Hauptabnehmerländer waren Deutschland mit Lieferungen im Wert von 117.7 Millionen Franken (diverse Munitionsarten und -komponenten), gefolgt von Thailand mit 87.6 Millionen Franken (Fliegerabwehrsysteme) und Brasilien mit 32.9 Millionen Franken (Feuerleitgeräte zu Fliegerabwehrsystemen).
Gemäss dem vor einem Jahr veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri rangiert die Schweiz auf Platz 14 der grössten Waffenexporteure. In den vergangenen Jahren gingen die Kriegsmaterialausfuhren aber tendenziell zurück – bis 2017 der Trend gestoppt wurde. (sda)
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Steht in diametralem Widerspruch zu unserem (folkloristisch erhöhten) Anspruch auf Neutralität. Kriegsmaterial - Exporte sollten sofort zu 100% verboten werden. Der wirtschaftliche Schaden daraus wäre ohne Probleme verkraftbar, die Fachkräfte in der Produktion wären auch für friedliche Zwecke einsetzbar. Sofort aufhören mit diesem Business, das ist heuchlerisch und falsch!
Wenn man Kohle machen kann spielt die hoch geliebte Neutralität keine Rolle mehr. Wir Schweizer spielen regelmässig an vordester Front mit! Indirekt mischen wir uns so ein daher sollten Waffenverkäufe an Ländern wie die Saudis usw verboten sein!
Schweizer Touristen sind wegen US-Reisen massiv verunsichert – die Sonntagsnews
Die Schweizer Armee warnt vor ausländischen Spionagedrohnen und die EDA-Hotline erhält dreimal so viele Anrufe von verunsicherten USA-Reisenden: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Die Schweizer Armee hat laut der «NZZ am Sonntag» vor ausländischen Spionagedrohnen gewarnt. «Es muss davon ausgegangen werden, dass ausländische Nachrichtendienste auch gegen die Schweizer Armee Spionageaktivitäten durchführen», schreibt Armee-Sprecher Stefan Hofer auf Anfrage der Zeitung. Dabei gehe es vor allem um die Aufklärung von «hochtechnologischen Rüstungsgütern» wie dem F-35-Kampfjet. Die grösste Bedrohung gehe laut Hofer von der Spionage durch russische Nachrichtendienste aus. Auch die Bedrohung durch chinesische Nachrichtendienste stufte er als hoch ein. Die Entwicklung von Minidrohnen verschärfe die Spionagegefahr zusätzlich, hiess es weiter. Zudem fehlten der Armee die rechtlichen und technischen Mittel, um die Aufklärung durch Drohnen wirksam zu unterbinden. Als besorgniserregendes Beispiel wird Meiringen im Berner Oberland genannt, wo vor kurzem unbekannte Drohnen über dem Flugplatz der Luftwaffe kreisten.