Der Ressourcenverschleiss der westlichen Welt ist ein immer wiederkehrendes Thema. Und das nicht erst seit den Klimastreiks der letzten Monate.
Die Jungen Grünen Zürich haben deswegen vor kurzem eine kantonale Kreislauf-Initiative lanciert. Die Initiative will Stoffkreisläufe schliessen, die unnötige Verschwendung von Ressourcen und das Ausscheiden von schädlichen Fremdstoffen in die Umwelt vermeiden.
Das «Circular Economy»-Prinzip ist momentan in aller Munde. Nun tut sich auch in der Wirtschaft etwas: Erst im Februar startete eine Kerngruppe aus acht Organisationen «Circular Economy Switzerland», eine schweizweite Initiative für Kreislaufwirtschaft. Und in den Schweizer Impact Hubs, Zentren für Start-ups, werden momentan 26 von einer Jury ausgewählte kleine Firmen gecoacht, die mit kreativen Initiativen die Schweizer Wirtschaft zirkulärer gestalten wollen. Hier vier Beispiele:
Laut Studien werden heute in der Schweiz 90 Prozent aller Babys in Einwegwindeln gewickelt. Diese Windeln bestehen zu grossen Teilen aus Kunststoff, die später in den hiesigen Kehrichtverbrennungsanlagen landen. Das belastet die Umwelt.
Ein Berner Projekt will jetzt «nachwachsende» Windeln kreieren. Die Idee: Die Eltern sammeln biologisch abbaubare Windeln und überstreuen sie in einem Kompost mit Pflanzenkohle. Die Windeln sollen sich so zu Schwarzerde umsetzen.
Hinter dem Projekt steckt eine Prozessingenieurin, die sich auf den Bereich Abfall spezialisiert hat. Eine Webseite hat das Projekt bisher nicht. Momentan wird das Geschäftsmodell fertig entwickelt, dann soll eine Pilotphase folgen.
«Das kann doch nicht sein!», dachten die Macher von «gmüesgarte», als sie erfuhren, dass zahlreiche Lebensmittel im Abfall landen, weil sie krumm sind oder eine etwas fahle Farbe haben.
Seither kaufen sie das ein, was der Grossverteiler nicht will, und bieten es in ihrem Lokal in Bern an. Roh oder in Form von Smoothies, Salaten und Birchermüesli verarbeitet. Ausserdem kann man sich die krummen Gemüse und Früchte im Monats- oder Zwei-Wochen-Abo sichern.
Wenn Lebensmittel nicht gegessen werden, sei das nicht nur Food Waste, sondern es gingen auch Ressourcen verloren, so die Firmen-Gründer auf ihrer Webseite. Denn um Gemüse und Früchte zu produzieren, benötigt es unter anderem Wasser, Boden und Treibstoff.
Vor fünf Jahren stürzte in Bangladesch ein neunstöckiges Gebäude mit insgesamt fünf Textilfabriken zusammen. Über tausend Menschen starben, mehr als zweitausend wurden verletzt. Seither stellt sich für viele die Frage, wie sichergestellt werden kann, dass unsere Kleider nachhaltig und fair produziert werden.
Die Glarner Firma «Textil Glärnisch» hat sich diesem Problem angenommen. Sie produziert Skinny Jeans, Polo-Shirts und andere Textilien aus Stroh aus Flachs und Hanf. Alles regional.
Die Textilien werden individuell gefertigt und an die persönlichen Proportionen, Masse und Vorlieben angepasst. Wer ein T-Shirt aus Flachs und Hanf möchte, kann sich auf der Firmenwebsite eines vorbestellen. Die Produktion soll bald beginnen.
Noch eine Alternative zu Fast Fashion: Das Start-up sharealook verbindet Fashionistas, damit sich diese gegenseitig Kleidung und Accessoires vermieten.
Damit könne sich jeder hochwertige und nachhaltiger produzierte Kleidung leisten, heisst es auf der Webseite. «Wenn wir beginnen, unsere Kleidung untereinander zu vermieten (...), können wir weniger, aber besser einkaufen.»
Hinter der Idee stecken zwei junge Frauen, die früher in der herkömmlichen Modeindustrie tätig waren.