Während des «Lockdown» mussten Einkaufstouristen ihr Geld bei den Schweizer Detaillisten ausgeben. Seit Juni kann wieder auf der anderen Seite der Grenzen eingekauft werden. Die Grenzöffnung hat die Migros unmittelbar gespürt.
«Wir haben den Einkaufstourismus ab Tag eins der Grenzöffnung wieder gespürt», sagt Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen am Donnerstag im Interview mit der «NZZ». Der Einbruch lag laut Zumbrunnen im zweistelligen Prozentbereich. Heute lägen die Verkäufe der Migros wieder ungefähr auf dem Niveau von vor den Grenzschliessungen.
Weniger stark sei der Effekt jedoch an der Südgrenze zu spüren gewesen. «Es scheint, dass die Tessiner noch keine grosse Lust haben, in Italien einzukaufen», erklärte der Migros-Chef.
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Insgesamt werde die Migros in diesem Jahr im Detailhandel, dank einem guten Geschäft im Lebensmittel- und Online-Handel, umsatzmässig zulegen. Auch operativ erwartet Zumbrunnen ein besseres Ergebnis. «Wir werden wahrscheinlich ein solides Jahresergebnis liefern», sagte der Migros-Chef.
Die Reorganisation mit den Verkäufen von Globus, Interio und Depot habe das Ergebnis 2019 aber belastet. Die Margen würden nun aber wieder steigen und das Ziel einer EBIT-Marge von 3 bis 5 Prozent sei in diesem Jahr wieder erreichbar.
Weiterhin sei der Verkauf des Shoppingcenter Glatt und der Grosshandelsfirma Saviva geplant. Damit werde die Portfoliobereinigung aber praktisch abgeschlossen. Die Erlöse aus den Devestitionen sollen in den Online-Handel, technologische Verbesserungen und Investitionen in den Gesundheitsbereich und in die Läden fliessen.
Die verschiedenen Technologiesysteme sollen von der Produktion bis zur Distribution zusammengeführt werden. «Damit wollen wir die Wertschöpfungskette optimieren», so Zumbrunnen weiter. Im E-Commerce seien die Logistikkapazitäten bei Digitec Galaxus fast verdoppelt worden und nun sei Le Shop an der Reihe. (sda/awp)
Dafür hat die Migros 200'000 neue Papiertüten entsorgt, die Welt vor Mohrenköpfen gerettet, 5 Mio. in ein marktfremdes Fintech verlocht, und man probiert jetzt das Schweizer Entsorgungskonzept zu zerstören.