4 Infografiken zur SwissCovid-App, die die harte Realität zeigen
Eine aktuelle repräsentative Studie zeigt, dass die Schweizer Bevölkerung bei der Corona-Warn-App gespalten ist: Mehr als die Hälfte will sie nicht nutzen. Aus Unwissenheit, Angst – oder anderen Gründen?
Die Corona-Warn-App des Bundes ist seit dem 25. Juni offiziell verfügbar. Doch die Akzeptanz in der Schweizer Bevölkerung ist tief, wie eine repräsentative Befragung des Online-Vergleichsportals comparis.ch zeigt. Zwar hat die SwissCovid-App mittlerweile über eine Million aktive User. Doch eine Mehrheit der Smartphone-Besitzer will sie nicht installieren.
Viele Leute glauben nicht an den Nutzen – oder haben Angst
Digital-Experte Jean-Claude Frick schreibt:
«Trotz der Besorgtheit um den Datenschutz werden Tracking-Features auf dem Handy wie GPS, Bluetooth oder der Schrittzähler nicht konsequent deaktiviert. Zwar sind die Gegner der SwissCovid-App grundsätzlich etwas vorsichtiger als die App-Nutzer. Dennoch haben auch hier 26,6 Prozent keins der oben genannten Tracking-Features meistens deaktiviert (gegenüber 32,3 Prozent der App-Nutzer).»
Fast alle nutzen WhatsApp und andere Apps und geben ihre Daten preis
«Das zeigt, dass sich viele Handynutzer nicht bewusst sind, wo die wirklichen Gefahren liegen», sagt Comparis-Experte Frick. Die SwissCovid-App sei von Anfang an mit Blick auf den Datenschutz entwickelt worden.
«Demgegenüber sehen Facebook, Google und Co. den Schutz der Daten ihrer Nutzer eher als lästiges Übel an und haben ihr Geschäftsmodell auf den Daten von uns allen aufgebaut», warnt er. Wem der Schutz der eigenen Daten wirklich wichtig sei, deinstalliere Facebook, Instagram und die chinesische App Tik Tok besser komplett, statt sich vor der Schweizer Tracing-App zu fürchten.»
Digital Natives und Oldies verhalten sich ähnlich widersprüchlich
Jean-Claude Frick schreibt weiter:
«Messenger-Dienste und Social-Media-Apps wie WhatsApp, Instagram oder Facebook, die nachweislich mit Datenpannen zu kämpfen hatten und die User immer wieder ausspionieren, werden rege genutzt; auch von den Personen, die SwissCovid nicht installieren wollen.»
Am grössten sind die Widersprüche bei den Jüngeren und Jungen, also ausgerechnet bei den Personen, die im Gegensatz zu den Alten in der digitalen Welt aufgewachsen sind: Die datenschutzkonforme SwissCovid-App wird auch in dieser Altersgruppe von über der Hälfte abgelehnt. Gleichzeitig spielt man den grossen US-Datenkraken in die Hände und liefert über WhatsApp und Co. wertvolle Informationen.
«Das Unwissen um die Funktion und die Sicherheit der App ist ein grosses Hindernis. Der Bund muss dringend besser aufklären.»
Jean-Claude Frick, Digital-Experte
Wie wurde untersucht?
Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut MarketAgent Schweiz im Auftrag von comparis.ch Ende Juni durchgeführt. Befragt wurden 1000 Personen in allen Regionen der Schweiz.
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
MissSophia
09.07.2020 08:58registriert September 2016
Ich werde wohl nie genau verstehen, warum man Apps braucht, die alle Facebook gehören, und sich dann über Datenschutz Gedanken macht bei der SwissCovid-App....
Die neusten Tesla-Zahlen sind da und für Elon sieht's nicht schön aus
Tesla steht unter Druck. In Europa waren die Verkaufsrückgänge im April erneut dramatisch. Und nun schrumpft Elon Musks Autokonzern auch im weltweit grössten Automarkt China.
Eigentlich will Elon Musk mit der Kettensäge den amerikanischen Staat zurechtstutzen. Derzeit aber gleichen eher Teslas Verkaufszahlen in Europa einem Massaker. Bereits Anfang Monat zeigten die ersten April-Daten aus mehreren Ländern, darunter der Schweiz, dass der Absturz anhält. Inzwischen haben mit Deutschland und Grossbritannien auch die beiden grössten Automärkte ihre April-Zahlen veröffentlicht – und diese offenbaren das gesamte Ausmass der europäischen Tesla-Krise.
Tesla tauchte im April in Grossbritannien um 62 Prozent und in Deutschland um 46 Prozent gegenüber dem bereits schwachen Vorjahresmonat.