Wirtschaft
Schweiz

Säule 3a: Mehr als ein Drittel der Schweizer hat keine private Vorsorge

«Beinahe fahrlässig»: Mehr als ein Drittel der Schweizer hat keine private Vorsorge

02.05.2016, 08:1702.05.2016, 08:29
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Über ein Drittel der Schweizer sorgt nicht privat fürs Alter vor – hat also beispielsweise keine Säule 3a. Besonders hoch ist der Anteil jener, die sich auf die gesetzliche Vorsorge verlassen, in der Romandie.

In der französischsprachigen Schweiz beträgt der Anteil der Personen ohne private Vorsorge 42 Prozent. In der Deutschschweiz sind es 38 Prozent. Dies zeigt eine Befragung des Marktforschungsunternehmens GfK im Auftrag der Finanzberatungsplattform Moneypark.

Moneypark wertet dies als «beinahe fahrlässig». Schliesslich sichere die gesetzliche Vorsorge maximal 60 bis 80 Prozent des gewohnten Haushaltseinkommens. Entsprechend riskierten viele «einschneidende Lücken bei der Altersvorsorge», heisst es in der Mitteilung vom Montag.

Dies gelte insbesondere aufgrund der politischen Entwicklung: So werfen die Altersguthaben seit diesem Jahr weniger Zins ab. Der Bundesrat hat auf Anfang Jahr den Mindestzinssatz in der obligatorischen beruflichen Vorsorge von 1,75 Prozent auf 1,25 Prozent gesenkt.

Oft fehlt das Wissen

Mit der Altersvorsorge 2020 soll zudem der Umwandlungssatz von derzeit 6,8 Prozent auf 6 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig soll zwar die AHV erhöht werden. Dies werde die Einbussen jedoch nicht vollkommen auffangen können, so Moneypark.

Der häufigste Grund für die fehlende Vorsorge sei schlicht fehlendes Wissen, heisst es in der Mitteilung. Rund ein Drittel der Befragten würden deshalb nicht privat vorsorgen.

Ein Viertel sei der Meinung, dass die erste und zweite Säule ausreichend seien, um im Alter gut über die Runden zu kommen. Ein weiteres Fünftel gab an, das Geld lieber privat anzulegen. Für die Studie wurden im Februar dieses Jahres mehr als 1000 Personen befragt. (sda)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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koks
02.05.2016 08:38registriert August 2015
oft fehlt nicht das wissen, sondern schlicht das geld.
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amore
02.05.2016 09:33registriert Februar 2014
Wie soll denn ein/e Familienbroternährer/in mit 2 Kindern und einem Bruttolohn von CHF 4'500 noch Guthaben in der Säule 3a Kaital äufnen? Diese "Quatschsäule" wurde zu Gunsten von Banken und Gutverdienenden, die damit Steuern sparen können eingerichtet. Ein soziales Ding ist diese hochgelobte Säule3a wirklich nicht für Otto Normalverbraucher.
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Durrutti
02.05.2016 08:41registriert November 2014
Hallo? Wie sollte ich Geld auf die Seite tun wenn das Essen nicht mal bis Ende Monat reich? Weltfremde Vollidioten...
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