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USA

Nvidia und AMD zahlen 15 Prozent ihrer China-Einnahmen an USA

Nvidia und AMD zahlen 15 Prozent ihrer China-Einnahmen an USA

11.08.2025, 08:3311.08.2025, 08:33

Zwei grosse US-Chiphersteller haben sich laut Medienberichten dazu bereit erklärt, 15 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Geschäft mit China an die USA zu zahlen. Der CEO des Chipherstellers Nvidia Jensen Huang habe sich bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus auf die für den weltweiten Technologiehandel sehr ungewöhnliche Vereinbarung geeinigt, berichteten die Zeitungen «Financial Times» und «New York Times» am Sonntag.

Auch das im Silicon Valley ansässige Chip-Unternehmen AMD werde 15 Prozent seines Umsatzes aus dem Verkauf seiner MI308-Chips an China zahlen – deren Export war zuvor verboten. Laut der «New York Times» könnte die Vereinbarung der US-Regierung mehr als 2 Milliarden US-Dollar einbringen.

Nvidia CEO Jensen Huang poses for a photo with Interior Secretary Doug Burgum before President Donald Trump speaks during an AI summit at the Andrew W. Mellon Auditorium, Wednesday, July 23, 2025, in  ...
Nvidia-CEO Jensen Huang (l.) mit US-Innenminister Doug Burgum.Bild: keystone

Konflikt um Vorherrschaft bei KI

Nvidia und seine Halbleiter stehen im Zentrum des Konflikts zwischen China und den USA um die technologische Vorherrschaft beim Thema Künstliche Intelligenz (KI). Die USA hatten bereits unter Präsident Joe Biden strenge Exportbeschränkungen für Nvidias leistungsstärkste Produkte nach China verhängt, was die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärfte.

Nvidia entwickelte daraufhin speziell den KI-Chip «H20», dessen Vertrieb in China jedoch ebenfalls beschränkt wurde. Anfang Juli kündigte Nvidia dann an, die Verkäufe dieses Chips in China wieder aufzunehmen, nachdem die US-Behörden einige Exportbeschränkungen gelockert hatten. China ist für Nvidia ein entscheidender Markt. Anfang Juli betonte CEO Huang bei einem Besuch in Peking, dass sein Unternehmen weiterhin chinesische Kunden bedienen wolle.

Vergangene Woche hatte US-Präsident Donald Trump hohe US-Importzölle auf Computerchips angekündigt. Er sprach bei einem gemeinsamen Auftritt mit Apple-Chef Tim Cook im Weissen Haus von einem Aufschlag von «100 Prozent für alle Chips und Halbleiter, die in die Vereinigten Staaten kommen». Wann die neuen Zölle in Kraft treten sollen, sagte Trump nicht. Er hatte Aufschläge in solcher Höhe bereits im Frühjahr erstmals erwähnt. (rbu/sda/awp/apa/afp)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gurgelhals
11.08.2025 10:37registriert Mai 2015
Eine "sehr ungewöhnliche Vereinbarung"? Kommt schon, man kann die Sache sehr wohl gleich beim Namen nennen: Mafiöse Schutzgelderpressung.

US-Regierung: "Wir verbieten den Export von modernen Mikrochips nach China, weil wir Sicherheitsbedenken haben."
Auch die US-Regierung: "Es sei denn, ihr liefert uns 15% des damit erzielten Umsatzes ab. Dann haben wir keine Sicherheitsbedenken mehr."

Schon krass, was die sich mittlerweile alles erlauben und es wird darob nur noch gleichgültig mit den Schultern gezuckt. Man stelle sich vor, Biden, Obama, ... *seufz*
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