Nein. In der Schweiz hat Swissmedic die dritte Impfung frühestens sechs Monate nach der Zweitimpfung zugelassen. Diese Wartefrist hat aber nichts mit der Sicherheit zu tun. Der Grund ist vielmehr, das die optimale Schutzwirkung der Boosterimpfung nur eintritt, wenn seit der zweiten Dosis einige Monate vergangen sind.
Laut Christoph Berger, Präsident der Impfkommission Ekif, wäre auch eine Boosterimpfung nach vier oder fünf Monaten denkbar, wie dies in Österreich gemacht wird. Die Schweiz verfolgt derzeit aber die Strategie, dass zuerst die stärker gefährdeten Menschen ihre Auffrischimpfungen erhalten, insbesondere Senioren, bei denen die Zweitimpfung schon länger zurückliegt.
Noch mangelt es an verlässlichen Daten zur Omikron-Variante, weil noch immer vergleichsweise wenig Leute damit infiziert wurden. Aber es gibt Hinweise darauf, dass zwei Dosen von Biontech oder Moderna nur einen geringen Schutz gegen eine Ansteckung mit Omikron bieten. Vermutlich kommt es aber seltener zu schweren Verläufen.
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Deutlich besser ist die Schutzwirkung bei Menschen, die eine dritte Dosis erhalten haben, der Booster wirkt also durchaus. Moderna und Biontech arbeiten auch daran, eine speziell auf Omikron abgestimmte Impfung zu entwickeln.
Das kann dauern. Niemand weiss, wann ein Impfstoff kommt, der speziell auf Omikron zugeschnitten ist. Zeit wird nach der Entwicklung auch die Zulassungsstudie brauchen. Obwohl die bereits vorhandenen Impfstoffe nicht optimal vor Omikron-Infektionen schützen, ist es die sicherste Variante, sich so rasch als möglich mit einem dieser Impfstoffe boostern zu lassen.
Das ist noch unklar. Es gibt diverse Impfungen, bei denen nach drei Dosen eine gute Immunität für längere Zeit da ist, beispielsweise bei der Zeckenimpfung gegen Enzephalitis, aber auch bei den Säuglingsimpfungen gegen Kinderlähmung, Starrkrampf et cetera.
Demgegenüber wird die Grippeimpfung Menschen mit erhöhten Risiko jährlich empfohlen. Der Grund ist, dass Grippeviren rasch mutieren und sich deshalb der Erreger von Jahr zu Jahr unterscheidet. Es wird jeweils versucht, den Grippeimpfstoff auf den aktuell dominanten Virusstamm anzupassen. Bei Covid-19 mangelt es noch an Erfahrung, um abschätzen zu können, wie lange der Schutz nach dreimaligem Impfen anhält.
Noch ist es zu früh, um Schlüsse zu ziehen. In Südafrika gab es vergleichsweise viele milde Verläufe bei Omikron-Infektionen, aber es mangelt an Daten, um verlässliche Aussagen zu machen und auf andere Regionen und Länder zu übertragen. Nur eines zeigt sich bereits recht deutlich: Omikron scheint stärker ansteckend zu sein als Delta.
Insbesondere bei Genesenen scheint das Omikron-Virus den Immunschutz teilweise umgehen zu können. Somit ist mit sehr vielen Infizierten zu rechnen. Selbst wenn die Verläufe im Schnitt milder wären, kann dies insgesamt zu mehr Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen führen. Um dies zu bremsen und Überlastungen zu vermindern, helfen Impfungen, insbesondere auch Booster.
Eine Covid-Erkrankung hat auf das Immunsystem eine ähnliche Wirkung wie eine Impfung. Zumindest bei der Delta-Variante sind Genesene vorübergehend recht gut geschützt gegen schwere Verläufe. Doch die wissenschaftliche Taskforce hält fest: «Der stärkste Schutz wurde bei Rekonvaleszenten beobachtet, die zusätzlich eine Dosis eines RNA-Impfstoffs erhielten.»
Doch selbst bei diesen nimmt die Wirkung mit der Zeit ab. Menschen, die sowohl die Erkrankung durchgemacht als auch bereits eine Impfdosis erhalten haben, wird vom Bundesamt für Gesundheit eine Auffrischimpfung nach sechs Monaten empfohlen.
Mit der Omikron-Variante, die schon in wenigen Wochen dominieren könnte, verschärft sich die Situation nochmals: Die Genesung bietet offenbar nur einen schwachen Schutz vor einer Infektion, in Kombination mit zwei Impfdosen wird er deutlich besser.
Ok.
Zum einen ist es nur ein sehr kleiner Teil, der überhaupt erkrankt und zum anderen bieten die aktuellen Impfstoffe keinen ausreichenden Schutz vor Ansteckung und Übertragung.
Ich denke auch nicht, das die Bevölkerung das in dem Maße ewig mitmacht.