Wie werden wir uns in der «Zukunft» ausdrücken? Diese Frage haben sich Helene von Schwichow und Salomon Hörler gestellt. Die beiden Studis starteten the2017.com als Projekt des Studiengangs Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste in Berlin.
Das sind die beiden: Helene von Schwichow und Salomon Hörler. bild: ALJOŠA ŽIDAN
Dabei sammelten die beiden Studenten Begriffe, die zwar in unserem Sprachschatz noch nicht existieren, aber könnten, sollten, würden oder müssten. Daraus bildeten sie eine Datenbank von über 12'000 Einträgen. Diese ist zu finden unter the2017.com
«Derzeit kommen täglich rund hundert
neue [Wörter] dazu», heisst es zum Projekt. Als PDF gibt es eine Auswahl, die per Zufallsgenerator gemacht wurde.
Hier sind ein paar Highlights aus dem spekulativen Glossar, mit der entsprechenden Erklärung:
DER KULTUR BLOG
ist ein Kollektiv kurioser und kulturaffiner Grossstädter aus Zürich & Berlin. Wir inspirieren dich auf Facebook mit handverlesenen Glanzlichtern aus Musik, Film, Literatur, Kunst, Zeitgeist und Netzkultur. Zudem bekommst du per Instagram täglich ein inspirierendes Foto, das deinen Moment verschönert!
Antividuell
«Weder Mainstream noch Indie. Weder H&M noch C&A. Auch nicht P&C, Zara oder COS. Einfach anders als die anderen, die immer bloss anders als die anderen sein wollen.»
BAMs – Best aging moms
«Mütter ü48.»
Back-to-reality
«Von Virtual Reality überwältigt, lautet das neue Erlebnisprogramm: Echtzeit geniessen. Eine Rückbesinnung auf das Leben ohne Google Glass und Oculus Rift. Die Augen werden wieder dafür genutzt, Dinge in Echtzeit und ohne Second Screen zu betrachten.»
Bloggagement
«Macht deinen Blog zu Geld. Der Bloggager garantiert Unterstützung bei der Monetarisierung all deiner Posts.»
Cloudlos
«Zustand der vollkommenen Entkopplung.»
Einländer
«Menschen, die ihr Geburtsland noch nie verlassen haben.»
Freibeiter
«Festangestellt ist deine Mutter.»
Fakelove
«Eine Person, die man datet, um gut auszusehen.»
Instabang
«Ja oder Nein? Chatten ist nicht mehr.»
FaceCash
«Facebook führt mit FaceCash einen neuen Weg der Bezahlung ein. Lieblingseis, Biomilch oder Laptop via Smartphone kaufen. Schluss mit nervigem Kleingeld und Kartenzahlung. Facebook wird zu einem noch besseren Freund.»
Grundi
«Ein Mensch, der bedingungsloses Grundeinkommen bezieht.»
H-IP
«Das sogenannte Human Internet Protocol steht auf jedem Personalausweis und auf der Geburtsurkunde aller Menschen, die seit dem 01.01.2016 geboren wurden. Die H-IP definiert deine digitale Persönlichkeit und ermöglicht es, die Metadaten der Vorratsdatenspeicherung direkt den richtigen Menschen zuzuordnen.»
Livelife
«Alles durch digitale Endgeräte Erfasste und in Echtzeit Gestreamte. Oder eine Lebensform. Dem Digitalen entsagend. Das Analoge präferierend.»
LoverBlocker
«Die Möglichkeit die/den Ex mit Hilfe einer App aus sämtlichen sozialen Netzwerken verschwinden zu lassen.»
Noganer
«Bewegung zumeist junger Leute, die davon ausgehen, dass man auch Pflanzen unnötige Schmerzen zufügt, wenn man sie als Essen zubereitet, etwa Korn mahlt, Erdbeeren pflückt oder Kartoffeln aus dem Boden reisst. Noganer verzichten deshalb nicht nur auf tierische, sondern auch auf pflanzliche Produkte jedweder Art.»
Open-eyes Socialize
«Rückgang der permanenten Smartphone Nutzung im Beisein anderer. Komplimente statt ‹likes›, Diskussionen statt ‹comments›, Umarmen statt ‹swipen›.»
Maskulizisten
«Männer, die bei Demonstrationen der Katholiken, Antisexisten und Homophoben versuchen, ihre bemalten Penisse noch vor den Brüsten der FEMEN ins Bild zu schieben.»
Me-You-Balance
«Das Individuum steht an erster Stelle. Man muss auf die Me-You-Balance in Beziehungen achten, um noch genug Zeit für sich selbst zu haben.»
«Der Versuch, sowohl das virtuelle, als auch das offline-Ich konsistent darzustellen und dabei beide zur Deckung zu bringen.»
Schlipster
«Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Schlipster nicht von einem gewöhnlichen Anzugträger. Lediglich die Tatsache, dass er statt eines Aktenkoffers immer noch einen Jutebeutel über die Schulter hängen hat, verrät seine Vergangenheit.»
Tingles
«Jetset- und Yuccie-Singles auf digitaler One-Night-Stand-Jagd. Ihnen geht es um das schnelle Kennenlernen und vor allem um das bzw. den/die Nächste. Der kurze Nervenkitzel beim Offline-Treffen zählt, der Sex wird eher zur Nebensache.»
Tinderesting
«Man empfindet eine Person als tinderesting, wenn man sich mit ihr zwar eine gemeinsame Nacht vorstellen kann, sie aber zugleich für nicht dialogfähig hält.»
VHS
«Nach Vinyl feiert jetzt die VHS ihr grosses Revival. Denn umständlich ist cool.»
Erinnerst du dich? So haben wir früher gesprochen. Miiinchia!!!
Miiinchia, das ist ja voll 90er – vor 20 Jahren waren diese Dialoge der absolute Burner
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Miiinchia, das ist ja voll 90er – vor 20 Jahren waren diese Dialoge der absolute Burner
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Jaja, die englischen Nonsens-Ausdrücke werden ja witzigerweise nicht mal kritisiert, da wird genickt und gebuckelt, bis wir selbst nicht mehr sicher sind, wie man z.B. unsere Berufsbezeichungen schreibt. Ich kenne Leute, die reden wie Zufalls-Copypaste und streuen dazwischen noch ein paar 'Alter' ein. Und ja, ich habe auch englische Bezeichnungen eingestreut, so schwierig ist es schon geworden ^^
Es ist wieder Freitag, der 13.! 13 Fakten zum «Unglückstag», mit denen du angeben kannst
Die einen sehen in Freitag, dem 13., ein schlechtes Omen. Andere halten das für Mumpitz. Doch alle können vielleicht noch etwas lernen: Wissenswertes rund um den vermeintlichen Unglückstag.