Das Zika-Virus kann sich nicht nur schädlich auf Ungeborene, sondern auch auf das Gehirn von Erwachsenen auswirken. Das geht aus einer am Donnerstag in der US-Fachzeitschrift «Cell Stem Cell» veröffentlichten Studie hervor, die sich auf Experimente an Mäusen stützt.
Demnach können erwachsene Zellen, die für Lernen und Erinnerung zuständig sind, durch das Virus zerstört werden. Bisher war vor allem bekannt, dass das Virus bei Babys zu Mikrozephalie führen kann.
Eine der Ko-Autorinnen der Studie, Sujan Shresta vom kalifornischen La Jolla Institute of Allergy and Immunology, sagte, Forscher wüssten, dass Zika für die frühe Entwicklung des Gehirns «katastrophal» sein könne. Mit dem Virus infizierte Erwachsene wiesen aber häufig keine Symptome ausser Beschwerden wie Hautausschlag, Gliederschmerzen und rote Augen auf.
Die Auswirkung des Virus auf das erwachsene Hirn sei «subtiler». «Wir wissen jetzt, auf was wir uns einstellen müssen», sagte Shresta.
Die Forscher konzentrierten sich auf die frühen Formen von Gehirnzellen, aus denen Neuronen werden. Diese erwiesen sich als äusserst anfällig für das Zika-Virus, allerdings nur in zwei Teilen des Gehirns.
Shresta zufolge lässt sich damit möglicherweise erklären, dass bei einigen mit dem Zika-Virus infizierten Patienten später das Guillain-Barré-Syndrom auftaucht. Dabei handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung des peripheren Nervensystems, die zu akuter neuromuskulärer Lähmung führen kann. (sda/afp)