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Ein Massengrab aus der Römerzeit könnte die Geschichte Wiens verändern

Sensationsfund in Simmering zeugt von Wiens Gründung
Archäologen haben am Rande von Wien ein Massengrab mit rund 150 jungen Soldaten aus der Römerzeit entdeckt.Bild: Slonek/Novetus

Dieses Massengrab aus der Römerzeit könnte die Geschichte Wiens verändern

Archäologen haben am Rande von Wien ein Massengrab mit rund 150 jungen Soldaten aus der Römerzeit entdeckt. Es könnte die Geschichte Wiens verändern.
02.04.2025, 15:5416.04.2025, 17:39
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Der «Sensationsfund» aus dem Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus weise nicht nur auf einen brutalen Kampf an der Grenze des römischen Reiches hin, betonte das Forschungsteam. Die Kriegsopfer stünden wohl auch mit der Entstehung Wiens in Zusammenhang, hiess es.

Die chaotisch übereinanderliegenden Skelette kamen bei Arbeiten an einem Sportplatz am Rande der österreichischen Hauptstadt zum Vorschein. Untersuchungen ergaben, dass es sich um fast durchwegs gesunde und ungewöhnlich grosse Männer im Alter von 20 bis 30 Jahren handelt. Ausrüstungsteile, darunter ein Dolch, ein Helmteil und Schuhnägel, wiesen auf die Römerzeit hin.

Soldaten wurden «abgeschlachtet»

Es handle sich um junge Menschen, «die auf grausamste Weise abgeschlachtet wurden», sagte die Archäologin Michaela Kronberger. Jedes der bislang untersuchten Skelette weist zumindest eine Verletzung auf, die kurz vor dem Tod zugefügt wurde. Bei einem der Soldaten steckte noch eine Lanzenspitze im Beckenknochen.

Der Wiener Stadtarchäologe Martin Mosser wies darauf hin, dass germanische Stämme im Jahr 92 in der Nähe des heutigen Wien eine römische Legion vernichtend geschlagen hatten. Die Donau bildete damals in diesem Teil Europas die Nordgrenze des römischen Reiches. Wenige Jahre später gründeten die Römer in Vindobona ein grösseres Militärlager, aus dem die Stadt Wien entstand. Dieser Schritt könnte eine Reaktion auf die vorangegangene Niederlage gewesen sein, sagte Mosser. (sda/dpa)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Texasrider
02.04.2025 16:39registriert April 2021
Was muss nun umgeschrieben werden?
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flausch
02.04.2025 18:19registriert Februar 2017
Die Geschichte wird dieselbe bleiben. Nur an der Geschichtsschreibung wird sich wohl was ändern. Nur ist leider nach dem lesen des Artikels überhaupt nicht klar was umgeschrieben werden muss.
Ist halt das Problem bei solchen Konservenartikeln.

@teamWatson
Ein Kleiner Punkt bleibt aber noch anzumerken.
Es fehlt jeglicher hinweis zum Ursprung des Artikels, weder Quellen, noch Agentur, noch Journalist:in... Finde ich etwas unprofessionell.
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FACTS
02.04.2025 19:42registriert April 2020
Und was ändert der Fund nun an der Geschichte Wiens? Er bestätigt ja lediglich Altbekanntes.
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6
    Du bist ein wahrer Reise-Profi? Dann sag uns, welches Land wir suchen!

    Einst war Reisen ein Vergnügen, das weitgehend der Oberschicht vorbehalten war. Heute ächzen Orte wie Barcelona oder Amsterdam unter den Auswirkungen eines ausser Rand und Band geratenen Massentourismus. Praktisch jeder von uns reist, mal in die Nähe, mal in die Ferne. Das hat – neben allen ökologischen und sonstigen Kollateralschäden – auch sein Gutes: Reisen bildet nämlich, zumindest dann, wenn man nicht alkoholisiert nach Mallorca fliegt, um dort am Ballermann weiterzubechern und schliesslich benebelt wieder heimzukommen.

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