Mineraliensucher haben im Tirol ein rund 4000 Jahre altes Beil aus glasklarem Bergkristall entdeckt. Gefunden wurde es auf 2900 Metern Höhe nahe dem Pfitscherjoch im Zillertal. Dieses Artefakt sei eine absolute Rarität und wahrscheinlich weltweit einzigartig, meinte Thomas Bachnetzer vom Institut für Archäologie der Universität Innsbruck am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur APA.
«Das Steinbeil ist wohl in die Zeit Ende Jungsteinzeit, Anfang Bronzezeit zu datieren. Aus dieser Epoche existieren kaum grosse Bergkristallartefakte, ein Beil ist sonst überhaupt nicht bekannt», erklärte Bachnetzer. Die Beilklinge ist derzeit in der Ausstellung «Bergauf Bergab – 10'000 Jahre Bergbau in den Ostalpen» im Vorarlberg Museum in Bregenz zu sehen.
Das Pfitscherjoch ist mit 2246 Metern Höhe der dritt-niedrigste Übergang von Nord- nach Südtirol und führt vom hinteren Zillertal nach Sterzing. Seit 2012 ist das Pfitscherjoch ein Forschungsgebiet der Archäologen der Universität Innsbruck. Dabei gelang der Nachweis, dass das Joch seit etwa 9000 Jahren von Menschen begangen wird.
Zu den ältesten Fundstätten zählen drei mittelsteinzeitliche Jägerlager aus dem 8. bis 6. Jahrtausend v. Chr. Neben den Überresten von Feuerstellen wurden dort auch Bergkristall- und Feuersteingeräte gefunden.
(sda/apa)