Grosse Sonnenflecken entdeckt – Chancen auf Polarlichter in der Schweiz steigen
Forschende haben gleich mehrere grosse Sonnenflecken-Gruppen entdeckt. Das könnte Auswirkungen auf das Leben auf der Erde haben. Es bestehe eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass in den kommenden Tagen ein Sonnenflare auftritt und eine Plasmawolke Richtung Erde geschickt wird, berichtet unter anderen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das wiederum bedeutet, dass es zu Störungen bei Satelliten und somit etwa GPS, aber auch in der Stromversorgung kommen könnte.
Wann es zu einer solchen Sonneneruption kommt, ist unklar. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber hoch. «Die Sonne ist derzeit ziemlich aktiv. Die Voraussetzungen sind da, es muss nur noch passieren», sagt Meteorologe Klaus Marquardt von Meteonews. Kommt es zu einer Eruption, dauert es zwei bis drei Tage, bis der Sonnensturm die Erde erreicht. Und auch nur dann, wenn er auch auf die Erde ausgerichtet ist. Da sich die Flecken aber Richtung Zentrum der Sonnenscheibe bewegen, wäre dies aktuell möglich.
Sollte es tatsächlich zu einem Sonnensturm kommen, der Richtung Erde wandert, könnte er massive Auswirkungen haben. Laut dem DLR sind die aktiven Fleckenregionen derzeit zusammen so gross wie jene Region, die 1859 zum stärksten Sonnensturm der letzten Jahrhunderte führte. Damals waren die Polarlichter sogar in Regionen nahe dem Äquator sichtbar und es kam zu erheblichen Störungen im Telegrafensystem. Der Sonnensturm soll sogar Brände ausgelöst haben. Für die heutige Infrastruktur hätte das ebenfalls schwerwiegende Folgen.
Gleichzeitig sorgt ein solcher Sonnensturm auch für ein Himmelsspektakel. Die Polarlichter sind dann nämlich auch in Regionen sichtbar, wo sie sonst kaum leuchten. Auch in der Schweiz konnte man sie schon beobachten.
Am Wochenende wären die Bedingungen eher schlecht, die Polarlichter zu beobachten. Denn der Himmel bleibt wohl wolkenverhangen. Anders sieht es nächste Woche aus. Ab Dienstag sind auch wieder klarere Nächte möglich. Zudem ist es in dieser Jahreszeit früh dunkel, weshalb die Lichter eher von blossem Auge beobachtet werden können. Sind die Lichter eher schwach, hilft das Handy: Dank der längeren Belichtungszeit sind die Lichter auf den Bildern besser sichtbar. (vro)
