18 wunderschöne Leuchtturm-Karten – bei der Schweiz gibt's allerdings ein Problem
Anfang Jahr begeisterte X-User «Terrence Fosstodon» seine datenbegeisterten Follower mit 3D-Karten der Länder dieser Erde. Mithilfe der Open-Source-Software Rayshader stellte er für einmal nicht die topografischen Begebenheiten, sondern die Bevölkerungsdichten der jeweiligen Staaten dar.
Das Resultat war zwar erwartbar, aber deshalb nicht weniger faszinierend: Die grossen Städte und Agglomerationen ragten als steile Bergspitzen aus dem «Flachland» bestehend aus Bergen, Wäldern, Wüsten etc. hervor.
Im Herbst hat sich Fosstodon nun dem nächsten, nicht weniger faszinierenden Projekt gewidmet: Er zeigt, wie Länder aus dem All aussehen würden, wenn sie nur von ihren Leuchttürmen beleuchtet wären.
Auch hier ist das Resultat erwartbar, es besticht jedoch durch seine Einfachheit und den trotzdem enthaltenen Informationswert. Schliesslich bekommen wir einen Eindruck, wie viele Leuchttürme es pro Land gibt und wie diese – egal, ob an Küste, Fluss- oder Seeufer – verteilt sind.
Grossbritannien & Irland
Italien
Spanien
Portugal
Frankreich
Kroatien
Deutschland
Dänemark
Norwegen
Island
Griechenland
USA (Ostküste)
USA (Westküste)
Mexiko
Kuba
Südkorea
Australien
Neuseeland
Schweiz
Auch das Binnenland Schweiz hat Fosstodon – auf Wunsch eines X-Users – berücksichtigt. Obwohl es hierzulande den einen oder anderen Leuchtturm gibt, fällt das Ergebnis eher unspektakulär aus. Und es hätte gar noch unspektakulärer ausfallen müssen, denn Fosstodon hat sich auf eine falsche Datenquelle verlassen.
Gemäss eigener Angaben hat Fosstodon seine Leuchtturm-Standorte für die Schweiz aus Daten der frei nutzbaren Geodatenbank OpenStreetMap und Wikipedia kombiniert. Auf elf Leuchttürme ist er so gekommen – mehr als doppelt so viele, wie es in der Schweiz wirklich gibt.
Auf OpenStreetMap werden nämlich auch die Sturmwarnungen auf der Insel Altstatt bei Meggen am Vierwaldstättersee, bei der Badi Goldach am Bodensee, in Lochezen am Walensee, in Neuenburg am Neuenburgersee und in Unterseen am Thunersee als Leuchttürme ausgewiesen.
Ebenso der Mini-Leuchtturm beim Restaurant Leuchttürmli in Weggis am Vierwaldstättersee und das Kunstprojekt in Unterterzen am Walensee. Echte Leuchttürme gibt es in der Schweiz nur deren fünf.
Die Leuchttürme der Schweiz
1. Phare des Pâquis / Genf
Benannt nach dem Stadtquartier Les Pâquis signalisiert der 15 Meter hohe Leuchtturm seit 1894 die Einfahrt zur Reede der Stadt Genf.
2. Phare des Eaux-Vives / Genf
Gegenüber des Phare des Pâquis steht auf der gleichen Mole wie der Jet d'Eau seit 1911 der Phare des Eaux-Vives. Der achteckige Nebenleuchtturm beinhaltet allerdings nur eine einfache Laterne.
3. Phare de Morges / Morges VD
Zwei kleine Türme markieren die Hafeneinfahrt von Morges VD, 15 Kilometer westlich von Lausanne am Genfersee gelegen. Allerdings gilt nur derjenige auf der Nordmole aktuell noch als Leuchtturm.
4. Leuchtturm Rorschach
Seit 1870 thront am Ende der langen Hafenmauer der schlicht gehaltene Leuchtturm von Rorschach: Eine Metallkonstruktion, eine Treppe, eine Kanzel und das Leuchtfeuer – aber das reicht ja auch aus.
5. Leuchtturm Romanshorn
Nach 84 Jahren im Dienst wurde der alte Leuchtturm von Romanshorn 1978 abgebrochen und durch eine rein funktionale Plattform ersetzt. Damit wollten sich die Einwohner der Hafenstadt jedoch nicht abfinden: Ein Initiativkomitee sammelte Ende der 1980er-Jahre 35'000 Franken für eine originalgetreue Nachbildung, die im August 1989 enthüllt werden konnte.
Auf der Hafenmole von Romanshorn gibt es gar noch einen zweiten, etwas älteren Leuchtturm. Das sogenannte «Hafenglöggli» wird aber nicht mehr als solcher genutzt, lediglich eine Sturmwarnanlage ist noch in Betrieb.
Mehr Schweizer Leuchttürme
Leuchttürmli Weggis
Beim Restaurant Leuchttürmli in Weggis LU steht eine Miniausgabe eines klassischen rot-weiss-gestreiften Leuchtturms.
Leuchtturm Unterterzen
Auch in Unterterzen am Walensee wurde ein rot-weiss-gestreifter Leuchtturm aufgestellt. Das Kunstprojekt stand zuvor an einem Aussichtspunkt bei Bad Ragaz.
Leuchtturm Rheinquelle
Der 10 Meter hohe Leuchtturm Rheinquelle wurde 2010 im Rahmen eines Tourismusprojekts auf dem Oberalppass errichtet. Er ist eine Nachbildung des ehemaligen Unterfeuers «Hoek van Holland», das 70 Jahre lang die Mündung des Rheins in die Nordsee bezeichnete und seit 1990 im Maritiem Museum in Rotterdam aufgestellt ist.
Phare von Saint-Ursanne
Bei einer einstigen Kalkfabrik neben dem Viadukt Combe Maran in der Nähe des jurassischen Städtchens Saint-Ursanne steht seit 2001 ein grau-weiss-gestreifter Leuchtturm. Entstanden ist das 17 Meter hohe Kunstprojekt aus dem alten Kaminofen.
Tour panoramique de Chaumont
Der Tour panoramique de Chaumont ist einer der ältesten Beton-Aussichtstürme der Schweiz. Die Kuppel ist beleuchtbar, weshalb der Panoramaturm auch als Leuchtturm durchgeht. Er ist mit Antenne 20 Meter hoch und bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Drei-Seen-Land.
Leuchtturm in Kaisterstuhl
Beim Hotel Kaiserstuhl am Ufer des Lungernsees steht wie in Weggis eine Miniausgabe eines klassischen rot-weiss-gestreiften Leuchtturms.
