Jeden Sommer dasselbe Problem: Liegt der Kuchen erst einmal draussen auf dem Tisch, ist auch das lästige Surren nicht fern – denn Wespen stehen auf Süsses und kohlenhydratreiche Kost.
Zwar ist in diesem Jahr gemäss Christian Schweizer von der eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope nicht mit einer «epidemieartigen Ausbreitung» wie in anderen Jahren zu rechnen, die Wespen seien heuer aber dennoch aggressiver.
Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit, die den Insekten die Nahrungssuche erschwert, schreibt das Schweizer Allergiezentrum aha!. Es gibt weniger Raupen und kaum faulende Früchte am Boden. Deshalb bedienen sie sich nun vermehrt von unseren Tellern.
Wespen werden von Gerüchen angezogen. Deshalb sollten Essensreste nicht offen liegen gelassen werden. Auch auf stark parfümierte Haarsprays, Shampoos oder Sonnencremes solltest du verzichten. Weiter kann es helfen, Pflanzen wie Minze, Zitronenmelisse und Lavendel oder diverse ätherische Öle aufzustellen. Diese Düfte mögen Wespen nicht.
Schwirrt dennoch eine Wespe um deinen Kopf herum, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Denn Gefuchtel macht die stechenden Insekten aggressiv. Gleiches gilt fürs Anpusten: Das Kohlendioxid im menschlichen Atem wirkt auf Wespen als Alarmsignal.
Weil Wespen nicht nur von fester Nahrung, sondern auch Süssgetränken angezogen werden, solltest du nie direkt aus einer offenen Flasche oder Dose trinken. Im Gras zudem immer Schuhe tragen.
Wespenstiche sind zwar unangenehm, in der Regel aber nicht gefährlich. Kaltes Wasser oder Eiswürfel lindern den Schmerz und die Schwellung. Anders verhält es sich, wenn sich eine Wespe in den Mund verirrt und zusticht. Das Allergiezentrum aha! empfiehlt in diesem Fall, sofort den Notarzt zu alarmieren, da unter Umständen die Atemwege zuschwellen können. Hier ist die Kühlung des Halses besonders wichtig – zum Beispiel mit Eiswürfeln oder Glacé.
Ist die Schwellung grösser als ein bis zehn Zentimeter und schwillt auch nach 24 Stunden nicht ab, handelt es sich um eine sogenannte schwere Lokalreaktion. Auch diese ist gemäss Allergiezentrum nicht «grundsätzlich gefährlich». Treten jedoch auch Symptome wie Juckreiz, Erbrechen, Herzrasen oder Atemnot hinzu, muss ein Notarzt gerufen werden. Dann kann es sich um eine allergische Reaktion handeln, die auch lebensgefährlich sein kann. (sam/aargauerzeitung.ch)