Schweiz
Wirtschaft

GSoA will Kriegsgeschäfte vermiesen – und lanciert eine Volksinitiative

Ein Arbeiter kontrolliert am Donnerstag, 25. Juli 2002 in Thun in der Munitionsabteilung des Ruestungskonzerns Ruag, der Ruag Munition, die Herstellung von 9-Millimeter-Patronen. Die Ruag kuendigte am ...
Munitionsproduktion beim Rüstungskonzern Ruag.Bild: KEYSTONE

GSoA will Kriegsgeschäfte vermiesen – und lanciert eine Volksinitiative

Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) lanciert im April ihre Kriegsgeschäfte-Initiative. Diese richtet sich gegen die «Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten». Es ist bereits der zweite Anlauf in den letzten zehn Jahren: Mit einer Initiative für ein Verbot von Exporten war die GSoA 2009 gescheitert.
02.04.2017, 13:2128.09.2020, 11:21

Einstimmig stimmte die Vollversammlung der GSoA am Sonntag in Solothurn der Lancierung einer neuen Initiative zu.

Das Volksbegehren, das am 11. April im Bundesblatt publiziert werden soll, will es der Schweizer Nationalbank (SNB) und den Pensionskassen untersagen, in die Rüstungsindustrie zu investieren. Zudem soll der Bund entsprechende Bedingungen für Banken und Versicherungen fördern.

Während Millionen von Menschen von Krieg und Elend in die Flucht gezwungen würden, laufe das Geschäft mit Kriegsmaterial auf Hochtouren, schreibt die GSoA in einer Mitteilung. Auch der Schweizer Finanzplatz spiele dabei eine fragwürdige Rolle.

Die Rüstungsindustrie profitiere von Konflikten und heize sie mit Waffenlieferungen an, macht die GSoA geltend. Das Begehren bekämpfe Fluchtursachen, indem es für weniger Waffen in Kriegsgebieten sorge. «Mit dieser Initiative schieben wir der Kriegstreiberei endlich einen Riegel», liess sich GSoA-Sekretär Lewin Lempert in der Mitteilung zitieren.

Getragen wird die Volksinitiative von der GSoA, den Jungen Grünen sowie 37 weiteren Organisationen. Die SP-Delegierten beschlossen an ihrer Versammlung vom Samstag in Castione TI, das Begehren zu unterstützen. (dwi/sda)

Die geheime Einkaufsliste des Militärs

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Die geheime Einkaufsliste des Militärs
Ein vertrauliches VBS-Dokument zeigt die Beschaffungspläne des Militärs für 2015–2020. Unter anderem soll in diesem Zeitraum ein 12-cm-Mörser-System der Ruag (Illustration) für 350 Millionen Franken angeschafft werden.
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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Posersalami
02.04.2017 17:41registriert September 2016
Bravo! Eine gute Initiative, mein Ja haben sie schon.

Die atmen Rüstungsbetriebe können ja ihre Produktion auf etwas sinnvolles verlegen. Die Energiewende braucht gute Ingenieure und Facharbeiter. Wer einen Schützenpanzer zusammenschrauben kann, schafft auch ein Windrad oder eine Biogasanlage.
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Makatitom
02.04.2017 14:24registriert Februar 2017
Wetten, von den Bürgerlichen und Rechtsnationalen hören wir wieder nur ein Argument: Arbeitsplätze. Dabei sollten gerade die Rechtsnationalen auch dafür sein, würden doch so die Ursachen für die Flüchtlingsströme direkt vor Ort zu einem grossen Teil eliminiert.
Und kommt mir nicht mit: Wenn wir nicht liefern, liefern andere
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rodolofo
02.04.2017 16:58registriert Februar 2016
Die "Rechtsnationalen" und die "Ultraliberalen" werden folgendermassen argumentieren:
"Wenn nicht wir Waffenbestellungen entgegen nehmen, erstklassige Hightech-Waffen produzieren und diese termingerecht für den nächsten Kriegseinsatz liefern, werden es andere tun. Einnahmen und Arbeitsplätze werden sich in ein anderes Land verlagern."
Und sie werden recht haben.
Mit ihren Nationalistischen Alleingängen sorgen sie dafür, dass sie diese Argumente immer wieder bringen können!
Und darum: Welt-Gemeinschaft fördern, Internationale Kooperation und verbindliche Abkommen für die Abrüstung fordern!
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