Schweiz
Gender

Bundesrat Berset lanciert Charta für gleiche Löhne im öffentlichen Dienst

Bundesrat Berset lanciert Charta für gleiche Löhne im öffentlichen Dienst

06.09.2016, 15:5906.09.2016, 16:03

Die öffentliche Hand soll bei der Lohngleichheit von Mann und Frau mit gutem Beispiel vorangehen. Bundesrat Alain Berset hat am Dienstag in Bern eine entsprechende Charta lanciert.

Bundesrat Alain Berset, Vorsteher des Eidgenoessischen Departements des Innern (EDI) spricht ueber Massnahmen gegen die steigenden Kosten im Gesundheitswesen, am Freitag, 2. September 2016, in Bern. A ...
Sooo klein sollen die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern werden, fordert Alain Berset.Bild: KEYSTONE

25 Gemeinden und Kantone sowie der Bund haben die Charta «Lohngleichheit im öffentlichen Sektor» bereits unterschrieben, wie das Eidg. Departement des Innern (EDI) am Dienstag mitteilte. Die Unterzeichnenden bekräftigen ihre Entschlossenheit, Lohngleichheit in ihrem Einflussbereich umzusetzen.

Konkret soll die Lohngleichheit regelmässig überprüft werden, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch bei Unternehmen, die von der öffentlichen Hand Aufträge oder Subventionen erhalten. Die Charta soll ein «Signal an öffentliche und private Arbeitgeber aussenden», wie das EDI schreibt. Eine verbindliche Rechtswirkung hat das Dokument allerdings nicht.

Die Charta wurde am zweiten nationalen Treffen zur Förderung der Lohngleichheit in der öffentlichen Verwaltung lanciert. Vor Regierungsvertretern von Bund, Kantonen und Gemeinden wurden zudem erfolgreiche Praxisbeispiele ausgetauscht, wie es in der Mitteilung heisst. Um das Engagement der Verwaltungen zu unterstützen, stellt das Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) eine neue Internetplattform mit Informationen und Instrumenten zur Verfügung.

Gender

Der Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit ist in der Bundesverfassung verankert. Dennoch verdienten Frauen 2014 im öffentlichen Sektor gemäss Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) im Durchschnitt 12,3 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

(sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
«Die Millennials werden so viel erben wie keine Generation vor ihnen»
Die Juso will eine Erbschaftssteuer für Superreiche. Warum Erbschaften politisch sind, was sie mit Vermögensungleichheit zu tun haben und weshalb soziale Ungleichheit sich nicht einfach wegbesteuern lässt, sagt Ökonomin Isabel Martínez im Interview.
Ende November stimmt die Schweiz über die Erbschaftssteuer-Initiative der Juso ab. Warum ist Erben so politisch?
Isabel Martínez: Beim Erben geht es um sehr persönliche Dinge: um Sterben und um Familie. Eine Erbschaftssteuer erscheint vielen als staatlicher Eingriff in die Kernfamilie. Und die ist gewissermassen heilig. In der aktuellen Debatte geht es aber noch um eine weitere «heilige Kuh»: die Familienunternehmen. Diese werden oft romantisch verklärt.
Zur Story