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Nach Las Vegas: Auch Republikaner fordern schärfere Waffengesetze

Nach Las Vegas: Auch Republikaner fordern schärfere Waffengesetze

05.10.2017, 23:5206.10.2017, 07:33
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Nach dem Massaker von Las Vegas haben sich republikanische US-Abgeordnete offen für eine gezielte Verschärfung der Waffengesetze gezeigt.

Am Donnerstag schloss sich der einflussreiche Präsident des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, der Forderung an, ein Verkaufsverbot für sogenannte «bump stocks» zu prüfen. Diese Vorrichtungen am Kolben von halbautomatischen Waffen erlauben ein Schiessen mit Geschwindigkeiten wie bei automatischen. «Bis diese Woche wusste ich überhaupt nicht, was das ist», sagte Ryan im Radio. Das Präsidialamt begrüsste in einer Erklärung eine parteiübergreifende Debatte über ein Verbot.

Die einflussreiche Waffenlobby NRA signalisierte, dass sie sich einem solchen Schritt nicht entgegenstellen würde. Für eine derartige Umrüstung müssten zusätzliche Vorschriften gelten, erklärte sie.

Republikaner lenken ein

Die US-Behörden müssten «sofort» prüfen, ob die Vorrichtung zur Umrüstung von halbautomatischen auf vollautomatische Waffen «dem Bundesgesetz entspreche», erklärten die Chefs der National Rifle Association (NRA), Wayne La Pierre und Chris Cox, am Donnerstag. Sie gingen davon aus, dass eine «verstärkte Kontrolle» nötig sei.

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, begrüsste die Vorschläge der NRA und anderer Gruppen und erklärte, «gerne Teil der Debatte zu sein». Präsident Donald Trump hatte sich nach der Tat grundsätzlich offen für Gespräche über das in den USA überaus laxe Waffenrecht gezeigt. «Wir werden im weiteren Verlauf der Zeit über die Waffengesetze sprechen», sagte er.

Obama war immer wieder gescheitert

Sein Vorgänger Barack Obama war mit diversen Anläufen zur Verschärfung des Waffenrechts am Widerstand der Republikaner im Kongress gescheitert. Dass Trump sich auf weitgehende Restriktionen des privaten Waffenbesitzes einlässt, gilt allerdings als unwahrscheinlich. Während des Wahlkampfs hatte er sich mit der NRA verbündet, welche die Kandidatur des Rechtspopulisten unterstützte.

Unter den 50 sichergestellten Schusswaffen des Attentäters von Las Vegas befanden sich zwölf mit der Vorrichtung. Von einem Hotelzimmer aus hatte er während eines Country-Konzerts 58 Menschen erschossen und 489 verletzt, bevor er sich den Ermittlern zufolge selbst das Leben nahm. Nach ihren Angaben ist das Motiv des Täters weiter rätselhaft. (sda/reu/afp)

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16 Kommentare
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Ferienpraktiker
06.10.2017 08:09registriert Juni 2017
Ich könnte mir schon vorstellen, dass diesmal sogar die Republikaner und auch die NRA für neue Lösungen Hand bieten. Vermutlich ungefähr so: mit dem Erwerb einer halb- oder vollautomatische Waffe dürfen neu max. nur noch 5000 Schuss gekauft werden....und Verkäufe an Mexikaner sind grundsätzlich verboten, ausser in Kalifornien und Arizona.
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N. Y. P. D.
06.10.2017 08:26registriert Oktober 2015
Die Republikaner und die NRA wollen ein Verkaufsverbot für sogenannte «bump stocks» zu prüfen.

Das ist erst ein winzig kleiner Schritt. Weiterhin darf auf Schulplätzen ! mit Waffen herumgelatscht werden.
Und weiterhin dürfen Vorbestrafte (zum Bsp. Donald Trump) und Geistesgestörte (Zum Bsp. Donald Trump*) halbautomatische Waffen kaufen.

*Trump hat eine dissoziale Persönlichkeitsstörung (APS). Sie gilt als Krankheit. 70% dieser Menschen befinden sich in Suchtbehandlungszentren oder forensischen Gefängnissen. Oder werden Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
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