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Nobelpreisträger baute mit der Empa in Dübendorf das winzigste Elektro-Auto der Welt

This is a image taken on Nov. 28, 2013 made available by the University of Groningen on Wednesday Oct. 5, 2016 of Dutch scientist Bernard "Ben" Feringa. Feringa was one of the three scientis ...
Chemie-Nobelpreisträger Bernard Feringa.Bild: AP/UNIVERSITY OF GRONINGEN

Nobelpreisträger baute mit der Empa in Dübendorf das winzigste Elektro-Auto der Welt

05.10.2016, 15:0505.10.2016, 17:04

Der frisch gekürte Chemie-Nobelpreisträger Bernard Feringa schuf 2011 mit seinem Team und Kollegen vom Materialforschungsinstitut Empa ein winziges Fahrzeug auf Basis seiner molekularen Motoren. Das Auto mit Allradantrieb mass nur rund einen milliardstel Meter (Nanometer).

Die molekularen Motoren sitzen dabei an der Stelle der Räder. Um das fahrende Molekül in Bewegung zu versetzen, wird es von oben über die Spitze eines Rastertunnelmikroskops mit Strom versorgt. Ein kurzer Spannungspuls von einem halben Volt ändert die Konfiguration der Moleküle – die molekularen Antriebsräder drehen sich.

Fahrt im Rastertunnelmikroskop

Die Forscher liessen ihr molekulares Vierrad-Elektrofahrzeug auf diese Weise mit zehn Impulsen etwa sechs Nanometer weit über eine Kupferoberfläche fahren. Das Rastertunnelmikroskop, in dem das Nanoauto damals fuhr, stand an der Empa in Dübendorf, wie das Materialforschungsinstitut mitteilte.

«Wenn ich nur eine Minute hätte, um hundert Jahre weiter zu schauen - gebt mir diese eine Minute! Wahnsinnige Entdeckungen könnte man dann sehen.»
Bernard Feringa

Derlei Nanomaschinen könnten Arbeiten auf der Molekülskala verrichten, beispielsweise winziges Frachtgut von einer Stelle zur anderen bringen.

Was Nanoautos heute schon können, wird sich Anfang 2017 bei der ersten «Nano-Formel1» in Toulouse zeigen. Die Nanofahrzeuge werden dort auf einer 100 Nanometer langen Strecke gegeneinander antreten. Das Rennergebnis dürfte allerdings auf sich warten lassen: Derzeit schaffen die Fahrzeuge fünf bis 20 Nanometer pro Stunde. Beobachten lässt es sich zudem nur mithilfe eines Rastertunnelmikroskops. (whr/sda)

Schweizer Nobelpreisträger

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quelle: epa/keystone / jean-christophe bott
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