Wissen
USA

Medizin-Nobelpreis geht an drei Erforscher zirkadianer Rhythmen

Sie entschlüsselten unsere innere Uhr – Medizin-Nobelpreis geht an drei US-Forscher

02.10.2017, 11:4002.10.2017, 12:46

Der diesjährigen Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geht an die US-Forscher Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young. Sie werden für die Erforschung biologischer Uhren, sogenannter «zirkadianer Rhythmen» geehrt.

Die drei Forscher werden für die Entdeckung von Mechanismen geehrt, wie Organismen sich an den Tag-Nacht-Rhythmus und die damit verbundenen Phasen von Ruhe und Aktivität, Nahrungsaufnahme und Fasten anpassen. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit.

Jeffrey Hall ist emeritierter Professor der Brandeis University in Waltham, Massachusetts, und der University of Maine. Rosbash arbeitet ebenfalls an der Brandeis University, Young an der Rockefeller University in New York.

Der Medizinnobelpreis ging im vorigen Jahr an den Japaner Yoshinori Ohsumi. Er hatte die lebenswichtige Müllentsorgung in Körperzellen entschlüsselt. Geehrt wurden in der Vergangenheit auch die Erfinder des Penizillin und der künstlichen Befruchtung sowie die Entdecker der DNA-Struktur.

Der Preis wird pro Kategorie an höchstens drei Forscher verliehen, die sich das Preisgeld von neun Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Franken) teilen. Verliehen werden die weltweit wichtigsten Auszeichnungen in ihrem jeweiligen Fachgebiet am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel.

Preisträger wusste zuerst noch nichts von Seinem Glück

Einer der drei Preisträger des diesjährigen Medizin-Nobelpreises wusste zunächst noch nichts von seiner Auszeichnung. Er habe Jeffrey Hall und Michael Rosbash telefonisch erreicht, nicht aber ihren Kollegen Michael Young, sagte der Leiter des Nobel-Komitees, Thomas Perlmann, am Montag.

Alle drei Preisträger leben in den USA. Das Nobel-Komitee habe keine Skrupel, sie mitten in der Nacht anzurufen und ihnen zu gratulieren, sagte Perlmann. Rosbash sei am Telefon zuerst ganz still gewesen und habe dann gerufen: «Sie nehmen mich auf den Arm». (sda/dpa)

Schweizer Nobelpreisträger

1 / 27
Schweizer Nobelpreisträger
Jacques Dubochet erhielt 2017 den Nobelpreis für Chemie. Der Romand – er war jahrelang an der Universität Lausanne als Professor aktiv – wurde gemeinsam mit dem Deutsch-Amerikaner Joachim Frank und dem Briten Richard Henderson für eine neuartige Mikroskop-Technologie geehrt, mit der Moleküle dreidimensional beobachtet werden können, ohne sie dabei zu verändern.
quelle: epa/keystone / jean-christophe bott
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Bananen aus Italien, Wein aus England: Wie der Klimawandel die Vegetationszonen verschiebt
Zum ersten Mal baut ein Konzern Bananen in Italien an – der Klimawandel macht's möglich. Dessen Auswirkungen auf die Pflanzenwelt sind tiefgreifend.
Ursprünglich kommt sie aus Südostasien, mittlerweile gedeiht die Banane aber in vielen tropischen und subtropischen Regionen weltweit, im sogenannten Bananengürtel zwischen dem 38. Grad nördlicher und dem 28. Grad südlicher Breite. Dort herrschen die Bedingungen, die diese exotische Frucht benötigt: ein feuchtwarmes Klima, eine Temperatur von etwa 27 Grad, viel Sonne und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Zur Story