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VBS plant die grosse Aufrüstung – Parmelin will 9 Milliarden für Kampfjets und Raketen

Einer dieser fünf Kampfjets soll die Schweiz kaufen

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Kampfjets für die Schweiz: Die fünf Favoriten
Im Gespräch ist auch eine Luxusvariante. Das Tarnkappenflugzeug F-35 von Lockheed Martin ist aus dem teuersten Rüstungsprogramm der Geschichte hervorgegangen.
quelle: ap/ap / rick bowmer
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VBS plant die grosse Aufrüstung – Parmelin will 9 Milliarden für Kampfjets und Raketen

05.09.2017, 04:5905.09.2017, 17:15
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Der Kampfjetkauf geht in eine erste entscheidende Runde. Am Mittwoch wird Verteidigungsminister Guy Parmelin (SVP) im Bundesrat einen Kostenrahmen von 9 Milliarden Franken beantragen, wie Tages-Anzeiger und Bund berichten. Mit dem Geld soll die Armee etwa 30 bis 40 neue Kampfflugzeuge kaufen, um die seit 1997 im Einsatz stehenden F/A-18-Jets abzulösen. Inbegriffen im 9-Milliarden-Franken Antrag sollen auch die Ausgaben für ein neues bodengestütztes Raketensystem zur Luftverteidigung sein. Die Gelder sollen demnach von 2023 bis 2032 investiert werden.

Parmelin liebäugelt mit Super-Kampfjet

Laut der Zeitung legt Parmelin dem Bundesrat morgen weitere wichtige Weichenstellungen vor. So   habe sich der Verteidigungsminister gegen ein abgekürztes Verfahren bei der Kampfjet-Evaluation entschieden. Es sollen also nicht nur jene drei Flugzeugtypen – Gripen, Eurofighter, Rafale – geprüft werden, welche bereits bei der letzten Evaluation der Schweizer Armee 2008 teilnahmen. Parmelin möchte explizit auch die beiden US-Kampfjet-Hersteller Lockheed Martin und Boeing dazu einladen, sich um den Schweizer Auftrag zu bewerben.

Welchen der fünf Kampflugzeug-Typen soll die Schweiz kaufen?
An dieser Umfrage haben insgesamt 818 Personen teilgenommen

Dies sei erstaunlich, da der mit Tarnkappentechnik ausgerüstete Kampfjet F-35 gemäss Experten die finanziellen Möglichkeiten der Luftwaffe wohl übersteigt.

Der F-35 in Aktionquelle: youtube

Kauf kommt vors Volk

In zwei wichtigen Punkten stelle sich Parmelin gegen seine hausinternen Experten: Erstens hatte eine Arbeitsgruppe des Verteidigungsdepartements im Frühling vier mögliche Varianten für die langfristige Sicherung des Luftraumes aufgezeigt. Viele Armeekader favorisierten die teuerste Option, die Kosten von bis zu 18 Milliarden und den Kauf von bis zu 70 Kampfjets vorsah. Parmelin hat sich nun für einen günstigeren Weg entschieden.

Zweitens habe dieselbe Arbeitsgruppe davon abgeraten, das Volk zum Kampfjetkauf zu befragen. Bundesrat Parmelin will nun aber einen referendumsfähigen Planungsbeschluss ins Parlament bringen. Angesichts der Kosten der 9-Milliarden-Franken-Beschaffung sei anzunehmen, dass eine Volksabstimmung stattfinden wird. 

(amü)

Der F/A-18 bleibt länger im Einsatz, weil der Kauf stockt

Video: watson
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162 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lord_Mort
05.09.2017 08:08registriert Oktober 2015
"Viele Armeekader favorisierten die teuerste Option, die Kosten von bis zu 18 Milliarden und den Kauf von bis zu 70 Kampfjets vorsah."..."Zweitens habe dieselbe Arbeitsgruppe davon abgeraten, das Volk zum Kampfjetkauf zu befragen." Auf was für lustige Ideen die in der geschützten Werkstätte VBS immer wieder kommen. Und dann ist da auch noch immer dieses lästige Volk, dass mitreden will. Wenigstens scheint Parmelin noch nicht im VBS Land der Masslosigkeiten angekommen zu sein.
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smoking gun
05.09.2017 08:00registriert Oktober 2015
Ja klar, um ab und zu mal einen Business-Jet zu kontrollieren, braucht es natürlich schon 40 Kampfjets. Und am liebsten den F-35, weil der am elegantesten mit den Flügeln wackeln kann.
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Thomas Bollinger (1)
05.09.2017 06:58registriert Juli 2015
Raketen für Parmelin? Find ich gut. Wohin will er denn? 😉
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Der Kaiser spricht Schweizerdeutsch
Der französische Kaiser Napoleon III. (1808–1873) wuchs in Salenstein auf, weshalb er Thurgauer Dialekt sprach. Die Thurgauer verliehen ihm, obwohl Franzose, das Ehrenbürgerrecht. Weil die Schweiz ihn nicht ausweisen wollte, kam es beinahe zum Krieg gegen Frankreich.

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