Digital
International

Netflix-Boom hält an - Quartalszahlen übertreffen Erwartungen

Netflix-Boom hält an – Quartalszahlen übertreffen Erwartungen, 7 Millionen mehr Abonnenten

17.04.2018, 05:2117.04.2018, 07:21
Mehr «Digital»

Eigenproduktionen wie «Jessica Jones» und «Altered Carbon» haben Netflix mehr Neukunden beschert als vorhergesagt. Für das erste Quartal bis Ende März gab der Internet-Filmdienst weltweit einen Zuwachs von 7,4 Millionen Abonnenten auf insgesamt 125 Millionen bekannt.

Darunter waren knapp 119 Millionen zahlende Kunden, wie der Video-Streaming-Marktführer bekannt gab. 5,5 Millionen der Kunden schauten ausserhalb des US-Heimatmarktes das Angebot von Netflix. Der Umsatz stieg auf 3.7 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von 40 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn stieg auf 290.1 Millionen Dollar nach 178.2 Millionen.

Die Quartalszahlen übertrafen die Prognosen der Analysten klar. Die Aktie schoss nachbörslich zunächst um über sieben Prozent nach oben. Seit Jahresbeginn hat der Kurs schon um über 60 Prozent zugelegt. Auch der mit Spannung erwartete Geschäftsausblick kam am Markt gut an. Im laufenden Vierteljahr will Netflix den Umsatz um 41 Prozent und die Gesamtzahl seiner Nutzer auf über 131 Millionen ausbauen.

Bis acht Milliarden für Eigenproduktionen

Um Rivalen wie Amazons Prime-Videodienst oder Hulu auf Distanz zu halten, nimmt Netflix viel Geld für eigene Produktionen in die Hand. Das Unternehmen bekräftigte, dieses Jahr 7.5 bis 8 Milliarden Dollar für eine weite Bandbreite an exklusiven Inhalten auszugeben. Dazu zählten Serien, Filme, Dokumentationen und Comedy-Formate.

Analysten von Cowen & Co zufolge ist der Anteil an Eigenproduktionen für monatliche Abonnenten zum Vorjahr um 85 Prozent auf 483 Stunden gestiegen, ein Rekordwert.

Netflix hat sich einen grossen Namen mit selbstproduzierten Serien wie «House of Cards» oder zuletzt «Stranger Things» gemacht und ist mittlerweile nach eigenen Angaben in mehr als 190 Ländern zu empfangen.

Aus dem Wettbewerb in Cannes verbannt

Nicht überall kommt der Siegeszug des 1997 als Online-DVD-Verleih im kalifornischen Los Gatos gegründeten Unternehmens jedoch gut an. So wird es beim bekannten Filmfestival im französischen Cannes in diesem Jahr keine Netflix-Produktionen mehr im Wettbewerb um die Goldene Palme geben. Nach heftiger Kritik, Cannes sei zur Werbeplattform für Netflix-Filme geworden, die vor allem im Abonnement zu sehen sind, wurden die Regeln geändert. Von nun an dürfen nur noch Filme gezeigt werden, die in Frankreich auch in die Kinos kommen.

«Wir bedauern, dass unsere Filme in diesem Jahr nicht beim Filmfestival in Cannes konkurrieren können», erklärte Netflix im Brief an die Aktionäre. Die neuen Regeln würden bedeuten, dass Produktionen, die am Wettbewerb teilnehmen, in Frankreich drei Jahre lang nicht bei Netflix im Streaming-Angebot laufen dürften. Das sei für die französischen Nutzer unzumutbar. «Wir werden unsere Filme und Filmemacher weiterhin bei anderen Festivals rund um den Globus feiern, aber leider müssen wir in Cannes aussetzen», so Netflix. (sda/dpa/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Julian Assange darf hoffen: USA wollen Einstellung der Strafverfolgung prüfen
Hoffnung für den Wikileaks-Gründer Julian Assange: Die USA prüfen, ob sie das Strafverfahren gegen ihn einstellen wollen.

Ihm wird Geheimnisverrat in grossen Umfang vorgeworfen. Seine Anhänger feiern ihn als eine Art digitalen Robin Hood. Die US-Strafbehörden sehen Wikileaks-Gründer Julian Assange als Verräter und forderten bislang von Grossbritannien seine Auslieferung. Doch das könnte sich ändern. Die USA wollen nach Worten von US-Präsident Joe Biden ein australisches Ersuchen prüfen, die Strafverfolgung des inhaftierten Wikileaks-Gründers einzustellen. «Wir prüfen es», antwortete Biden am Mittwoch im Weissen Haus auf eine entsprechende Frage. Indes plädierte Wikileaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson in London für eine «politische Lösung» in dem Fall. Dort protestierten Assanges Anhänger anlässlich des fünften Jahrestags seiner Festnahme in Grossbritannien.

Zur Story