Keine Angst, wir haben dir hier jetzt nicht zehn Liebesschnulzen aufgelistet. Wir haben dir einfach zehn wunderbare Filme ausgesucht, die dich am Schluss mit einem richtig guten Gefühl aus der Geschichte entlassen.
Calvin ist Schriftsteller und hat eine Schreibblockade. Eines Tages jedoch – wie aus dem Nichts – erscheint ihm eine weibliche Gestalt namens Ruby Spark vor seinem geistigen Auge. Wie im Rausch fängt Calvin an über sie zu schreiben – mit wahnwitzigen Folgen. Denn eines Morgens steht die Frau, über die er eben noch geschrieben hat, plötzlich in Fleisch und Blut vor ihm. Nach dem anfänglichen Schock gewöhnt er sich schnell an sie. Und es kommt noch besser: Denn auch im Nachhinein kann er Ruby beeinflussen, indem er über sie schreibt. Doch schnell plagen ihn auch Zweifel. Sind ihre Gefühle ihm gegenüber nun echt oder nicht? Und kann Ruby überhaupt eine eigene Identität entwickeln, wenn sie nur seiner Fantasie entspringt?
Ein Film für Romantiker*innen und liebesbedürftige Singles. Und Paare. Einfach für alle. Klar, die Idee ist für einige im ersten Moment vielleicht etwas zu abgedreht, aber der Film ist einfach toll umgesetzt und versucht dabei auch etwas tiefer zu gehen als viele andere Liebeskomödien. Vor allem gefällt mir der Film aber wegen seines Endes, aber das kann ich euch jetzt natürlich nicht verraten.
Auf der Hochzeit seines Sohnes Will kann Vater Edward es einfach nicht lassen, seine – zugegeben interessante – Lebensgeschichte zum x-ten Mal zu erzählen. Will kann es nicht fassen, dass sein Vater sich schon wieder in den Mittelpunkt drängen will und bricht daraufhin den Kontakt ab. Erst drei Jahre später trifft er seinen Vater an dessen Sterbebett wieder. Auf Drängen von Will erzählt sein Vater ihm seine Lebensgeschichte ein allerletztes Mal. Ohne Ausschmückungen, ohne Lügen und ohne Dichtung und Wahrheit zu vermischen.
Ein Film für Träumer mit einer wundervollen Geschichte. Ein modernes Märchen, bei dem der eine oder andere sicher auch ein Tränchen verdrücken muss. Und für Tim-Burton-Fans ist der Film sowieso Pflicht, auch wenn er nicht so düster-gruselig wie seine sonstigen Arbeiten ist.
Tom ist in Summer verliebt. Seit sie die Schwelle zur Grusskartenfirma, in der er arbeitet, überschritten hat, ist sich der Möchtegern-Architekt sicher: Summer ist die Frau, mit der er sein restliches Leben verbringen möchte. Doch Toms Traumfrau glaubt weder an die Liebe, noch will sie eine Beziehung führen. Abgesehen von diesem fundamentalen Widerspruch haben Summer und Tom jedoch so viele Gemeinsamkeiten, dass sich aus der Bürobekanntschaft bald eine Freundschaft mit Extras entwickelt. Als Summer die Quasi-Beziehung nach 500 Tagen himmlischer Höhen und traumatischer Tiefen schliesslich beendet, ruft sich Tom die prägendsten Momente ihres Zusammenseins immer wieder vor Augen, um herauszufinden, warum sein Happily-Everafter ein solch jähes Ende fand…
Was für ein quirliger Film. Zwar geht es hier um eine gescheiterte Beziehung, aber dennoch entlässt dich der Film mit einem Lächeln im Gesicht. Ein Film, bei dem viele von euch sich in der einen oder anderen Szene wiederfinden werden, denn scheinbar harmlose Geschichten aus dem Alltag sind manchmal einfach die besten.
Die kleine Olive, ein normales, durchschnittliches Mädchen, hat es irgendwie in die Endrunde des Schönheitswettbewerbs «Little Miss Sunshine» geschafft. Also quetscht sich ihre komplette Familie in einen alten VW-Bus, um quer durch die Staaten zum Austragungsort des Finales zu fahren. Dumm nur, dass in dieser Familie gar nichts gerade läuft. Der Vater ist ein erfolgloser Selbsthilfeguru, die Mutter muss sich um ihren schwulen, lebensmüden Bruder kümmern, ihr Bruder hat ein Schweigegelübde abgelegt, bis er Jetpilot ist, und der grummelige Grossvater hat es sich zwischen Pornoheften und Heroin bequem gemacht.
Ich mag Steve Carells Rollenauswahl normalerweise nicht besonders. In diesem Film spielt er für einmal eher eine ernstere Rolle, auch wenn es sich um eine Komödie handelt. Mit schönen Bildern und absurd komischen Situationen, die aber nie übertrieben sind, erzählt der Film die Geschichte. Am Schluss freut man sich einfach, dass man für 101 Minuten Teil von Olives chaotischem, aber liebevollem Alltag sein durfte.
Jeff Lebowski ist eigentlich ein Millionär aus LA, dessen Ehefrau Bunny hohe Geldschulden hat. Doch als die Gangster ihr Geld eintreiben wollen, landen sie aus Versehen beim Dude. Dieser heisst ebenfalls Jeff Lebowski, ist arbeitslos, faul und ein 60er-Jahre-Nostalgiker, der am liebsten mit seinen Freunden Walter und Donny bowlen geht. Als die Geldeintreiber ihm zusetzen und sogar auf seinen Lieblingsteppich pinkeln, macht sich der Dude auf, den anderen Jeff Lebowski zu finden, um die Sache klarzustellen. Der Millionär will zuerst nichts vom Alt-Hippie wissen und schickt ihn weg. Doch Bunny wird entführt und Jeff Lebowski heuert seinen Namensvetter als Lösegeldkurier an. Als Walter, der verstörte Vietnamveteran, einen Teil des Lösegeldes behalten will, fangen die Problem für den Dude erst richtig an.
Wisst ihr, warum dieser Film super ist? Weil man sich dann nicht mehr so schlecht fühlt, wenn man den ganzen Tag nur auf der faulen Haut hockt. Haha.
Und weil ihr nach dem Film ganz sicher einen White Russian probieren wollt, gibt's hier das Rezept (Punkt 6).
Gustave H. ist der legendäre Concierge eines Luxushotels im Europa der 1920er-Jahre. Zero Moustafa ist ein junger Angestellter des Hotels und der Schützling von Gustave H. Beide werden schon bald in ein paar sehr wirre und unerfreuliche Ereignisse verwickelt, als ein wertvolles Gemälde verschwindet und man die Besitzerin tot im Hotel auffindet. Jeder scheint verdächtig und Gustave H. ist plötzlich in den Kampf um ein Familienerbe verwickelt. Inzwischen häufen sich in Europa langsam die ersten Anzeichen eines drohenden Krieges. Als wäre das nicht schon genug, macht auch noch ein Manager eines konkurrierenden Hotels Gustave H. und Zero das Leben schwer.
Bei diesem Film kommen genau zwei Arten von Leuten auf ihre Kosten: Solche, die es echt absurd und schräg mögen und solche, die zentrierte Bildkompositionen lieben. Denn Wes Anderson ist ein Meister darin. Überhaupt sind seine Bildausschnitte immer eine Augenweide. Und die Story ist so schräg und überspitzt, dass man stellenweise kaum mehr aufhören kann zu lachen.
Scott Pilgrim hat keinen Job, aber dafür einigen Charme. Und ausserdem ist er Bassist der völlig durchschnittlichen Band Sex Bob-Omb. Was Musikgeschmack angeht, kennt Scott sich gut aus, doch mit der Liebe tat er sich schon immer etwas schwerer. Zwar hat auch er eine Ex-Freundin, doch als Ramona Flowers auf Rollschuhen in sein Leben braust, muss er erstmal mit ihren sieben Ex-Freunden fertig werden, denn die Schurken machen keinen Hehl daraus, dass sie es auf ihn abgesehen haben.
In dieser Story muss ein Durchschnittstyp über sich hinauswachsen, um die Frau seiner Träume zu erobern. Klingt ein bisschen wie Super Mario und hat auch sehr viel mit Gaming zu tun. Die Story klingt etwas simpel, ist sie auch. Aber bekanntlich ist ja der Weg das Ziel und dieser macht in diesem Film einfach sehr, sehr viel Spass. Denn wenn Scott Pilgrim sich in 90er-Jahre-Prügel-Game-Style mit lauter überaus schrägen Charakteren herumschlagen muss, ist das einfach grossartig.
Harold Crick mag Regeln. Bisher verlief sein bis an die Grenzen der Monotonie minutiös durchgeplantes Leben in ruhigen Bahnen. Keinen Arbeitstag hat der regeltreue Steuerbeamte bisher verpasst. Der perfekte Arbeiter. Bis dieses einwandfrei funktionierende Zahnrad auf einmal aufhört zu funktionieren. Denn eines morgens hört er plötzlich eine Frauenstimme. Und die schildert sein Leben. Nach und nach begreift Harold, dass er nur die Romanfigur in einer Geschichte ist. Und diese scheint kein Happy End zu haben.
Okay, die Ausgangslage ist tatsächlich ziemlich schräg, aber wenn man sich darauf einlässt, hat man echt einen unterhaltsamen Gute-Laune-Film. Will Ferrell, der für mich sonst eher in die Kategorie Klamauk-Komödien gehört, wirkt hier wirklich sympathisch. Und Mark Forster hat Regie geführt, da können wir doch ein bisschen stolz drauf sein, oder?
Ryan Bingham ist einer von den ganz Harten: Zwischenmenschliche Bindungen empfindet der leidenschaftliche Vielflieger eher als Ballast, mit seinem Job als Überbringer schlechter Kunde hat er kein Problem. Vielmehr begreift er seinen Beruf als Würdigung der Mitarbeiter, die er quer durch die Vereinigten Staaten im Auftrag seiner Firma mit einem bunten Strauss voller Euphemismen feuert. Doch dann engagiert seine Firma eine junge Frau, die die ganze Branche umkrempeln will. Plötzlich soll Ryan von einem Zimmer aus via Videochat Leute feuern. Damit ist sein einziges Ziel im Leben in Gefahr: Der erst siebte Mensch zu werden, der mit dem Vielfliegerprogramm die 10-Millionen-Meilen-Grenze erreicht.
Ein amüsanter Film über Emotionen, aber auch technischen Fortschritt und dessen Folgen. Die Geschichte ist unterhaltsam, wenn auch nicht weltbewegend. Das Schönste am Film sind aber die vielen tollen Szenen. Wie diese arrangiert sind, wie sie geschnitten sind, wie sie farblich aussehen. Stellenweise fast ein bisschen wie ein schöner Instagram-Feed. Ausserdem ist es witzig, Anna Kendrick dabei zuzusehen, wie sie eine völlig überforderte Studienabgängerin spielt, die versucht George Clooneys Coolness etwas entgegenzusetzen.
Die junge Hutmacherin Sophie lebt in einer Kleinstadt im Lande Ingary, einer Welt voller Magie und Fabelwesen, die aber auch schon erste Flugzeuge und Dampfmaschinen kennt. Eines Tages lernt Sophie durch Zufall den jungen Magier Hauro kennen und verliebt sich in ihn – doch eine eifersüchtige Hexe verwandelt sie in eine alte Frau. Sophie verlässt ihre Heimatstadt, um nach einem Mittel gegen den Fluch zu suchen und gelangt schliesslich zu Hauros wandelndem Schloss. Hier findet sie eine Anstellung als Putzfrau und gewinnt durch ihre freundliche und zuvorkommende Art schnell die Herzen der übrigen Bewohner. Nur Hauro bleibt ihr gegenüber kalt und abweisend. Also fängt Sophie an, den geheimnisvollen Schleier, der Hauro umgibt, zu lüften.
Das wandelnde Schloss ist einfach ein wundervoll verträumter Film. Schön gezeichnet, schön erzählt, entführt er einen in eine Fantasy-Welt, in die man über zwei Stunden lang eintauchen kann. Und wenn man wieder daraus hervorgeholt wird, kann man sonst einfach mit weiteren Filmen des Studio Ghibli weiter machen. (Ausser «Die letzten Glühwürmchen»).