Mindestens 32 Menschen sind durch den Hurrikan «Maria» in der Karibik ums Leben gekommen. Allein auf Puerto Rico seien 15 Menschen gestorben, berichtete die Lokalzeitung «El Nuevo Dia» am Donnerstagabend. Viele von ihnen seien in der komplett überfluteten Region Toa Baja ertrunken.
In dem US-Aussengebiet mit seinen rund 3,4 Millionen Einwohnern fiel der Strom aus. US-Präsident Donald Trump rief den Katstrophenzustand aus und will die Insel bald besuchen. Puerto Rico ist mit 9000 Quadratkilometern so gross wie Zypern.
Governor @RicardoRossello-
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 21. September 2017
We are with you and the people of Puerto Rico. Stay safe! #PRStrong
Das US-Militär teilte mit, dass man mit sechs Helikoptern und vier Transportflugzeugen Hilfsmassnahmen für Puerto Rico und die Virgin Islands unterstütze. Viele Gegenden waren komplett abgeschnitten, eine Hoffnung war, dass der Flughafen in Puerto Rico wieder den Betrieb aufnimmt, damit US-Hilfsflüge die Insel ansteuern können.
Mit Ausrufung des Katastrophenzustandes bekommt das US-Aussengebiet, das eine hohe Armutsrate aufweist, Geld aus Washington. Dazu zählen Hilfen für Notunterkünfte und Hausreparaturen. Trump sagte in New York, Puerto Rico sei «vollkommen ausradiert» und von Winden getroffen worden, die die Insel noch nie zuvor erlebt habe.
Die USA würden den Wiederaufbau Puerto Ricos mit grossem Enthusiasmus angehen. Bisher ist Puerto Rico ein assoziierter Freistaat. Per Referendum hatte die von der Pleite bedrohte Insel aber beschlossen, dass man der 51. Bundesstaat der USA werden möchte. Das könnte die Finanzlage verbessern. Dieser Wunsch muss aber vom amerikanischen Kongress gebilligt werden.
In Puerto Rico wurden überall die Stromnetze vom Hurrikan umgefegt. Auch das Kommunikationsnetz kollabierte vielerorts, weshalb die Informationslage schwierig war. Neben einem bestätigten Todesopfer sprach der Chef der Notfallbehörde, Abner Gómez, von mehreren Todesopfern in dem Bezirk Utuado durch den Hurrikan. Nach Angaben der Zeitung «El nuevo dia» könnte es sich um drei Pensionäre handeln, aber hierfür gebe es bisher keine Bestätigung.
Es kam zu Plünderungen. Um das zu unterbinden, rief Gouverneur Ricardo Rosselló Nevares eine nächtliche Ausgangssperre von sechs Uhr abends bis sechs Uhr morgens aus, die bis Samstag gelten soll. Unklar ist noch, ob der Hurrikan am Wochenende das US-Festland treffen könnte. Der Vorgängersturm «Irma» hatte grosse Schäden im US-Bundesstaat Florida hinterlassen. (sda/dpa)