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Eismeister Zaugg

Interview mit Steffi Buchli über ihren SRF-Abgang

Überraschung! Steffi Buchli wechselt zum neuen Sportsender «MySports».
Überraschung! Steffi Buchli wechselt zum neuen Sportsender «MySports».Bild: SRF
Eismeister Zaugg

Steffi Buchli über ihren SRF-Abgang: «Man ist noch nicht froh, dass ich gehe»

Steffi Buchli sagt im Interview mit watson, warum sie nach 14 Jahren SRF verlässt und zum Sportsender «MySports» wechselt.
03.04.2017, 13:3103.04.2017, 15:58
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Darf ich bei der ersten Frage etwas unhöflich sein?
Steffi Buchli:
Nur zu.

Was hat den Ausschlag für den Wechsel zu «MySports» gegeben: Ihr Ehemann, das Geld oder die neue Herausforderung?
Hey, ich bitte Sie: Es ist die neue Herausforderung.

Wie sieht diese Herausforderung aus?
Ich kann als Programmleiterin entscheiden, was wann und in welcher Form gesendet wird.

Aber wir werden Sie auch am Bildschirm sehen?
Ja, ich werde auch moderieren.

Sie werden also sozusagen die «Anchorwoman» von «MySports.»
Ja, genau.

Sie hatten ja bei beim SRF bereits einen herausfordernden Job ...
... ja, das stimmt. Die grosse, neue Herausforderung liegt darin, dass ich nun mehr Gestaltungsfreiraum bekomme. Ich konnte zwar bisher auch mitreden. Aber eben nicht in dem Rahmen wie bei «MySports». Und es ist die Herausforderung, bei einem neuen Projekt von Anfang an dabei zu sein. Das bedeutet zwar sehr viel Arbeit und Verantwortung. Aber ist cool, inspirierend und herausfordernd.

Trotzdem die Frage: Ihr Ehemann Florian Kohler ist Geschäftsführer des Eishockeyverbandes. Spielt er nicht doch bei diesem Wechsel eine zentrale Rolle?
Glauben Sie denn wirklich, dass ich nach mehr als zehn Jahren beim SRF familiären Beistand, sozusagen einen Steigbügelhalter, brauchte, um zu «MySports» zu wechseln?

Nein, eigentlich nicht.
«MySports» hat ein riesiges Potenzial, und Eishockey, mein Sport, steht im Zentrum. Das hat mich von allem Anfang an stark interessiert.

Alles für den Puck! Bei «My Sports» dreht sich fast alles um die Hartgummi-Scheibe.
Alles für den Puck! Bei «My Sports» dreht sich fast alles um die Hartgummi-Scheibe.bild: upc

Wie sind die Reaktionen bei der SRG auf Ihren Wechsel?
Bis jetzt positiv, und das bedeutet, dass es wohl der richtige Zeitpunkt ist. Man ist noch nicht froh, dass ich gehe ...

Haben Ihre Vorgesetzten nicht versucht, Sie vom Wechsel abzubringen?
Nein, und ich wäre auf einen solchen Versuch nicht eingegangen. Solche Entscheidungen fällt man nicht leichtfertig und lässt sich gleich wieder umstimmen.

Sie pokerten also nicht um mehr Geld?
Nein. Es geht um die Chance, bei einem neuen Projekt mit riesigen Möglichkeiten dabei zu sein. Natürlich muss das Gesamtpaket stimmen, und dazu gehört auch der Lohn. Aber bei mir steht die Chance im Vordergrund, ein neues Projekt mitgestalten zu können.

War die Überraschung bei Ihren Vorgesetzten gross?
Ja und Nein. Sie haben vor einem Jahr, als «MySports» gegründet wurde, auf watson die Vermutung in die Welt gesetzt, ich könnte zu diesem Sender wechseln. Seither haben sich wahrscheinlich viele an den Gedanken gewöhnt, dass ich diesen Schritt tatsächlich machen könnte.

Sie sind das erste bekannte TV-Gesicht im Sport, das vom SRF zu einem Privatsender wechselt. Sie sind sozusagen eine Pionierin.
Neues hat mich schon immer fasziniert. Ich habe noch nie gedacht: Okay, jetzt schaue ich mal, was ich in den nächsten zehn oder zwölf Jahren mache, wann die nächsten und übernächsten Olympischen Spiele sind. Ich stehe immer auf den Zehenspitzen und interessiere mich für die Entwicklungen in der Medienwelt. Ich habe oft ein wenig neidisch beobachtet, welche grossen Möglichkeiten Sport-Spartensender im Ausland haben. Nun bietet sich mit «MySports» diese Chance bei uns.

Sie müssen also nicht mehr um die Eishockeypräsenz in einer gegebenen Programmstruktur kämpfen – Eishockey wird jetzt die Hauptsache.
Genau.

Werden wir Sie bis zu Ihrem Wechsel weiterhin auf den SRF-Bildschirm sehen? Wann verlassen Sie SRF?
Der Zeitpunkt meines Abschieds ist noch offen. Alles ist doch ein bisschen überraschend gekommen. Wir müssen wohl erst einmal ausrechnen, wie viele Überstunden und Ferienguthaben ich noch habe ...

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73 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Barracuda
03.04.2017 11:37registriert April 2016
Das kommt relativ überraschend. Ich persönlich finde es schade, da Buchli über die Jahre unglaublich an Kompetenz zugelegt hat und für mich immer erfrischend rüberkam. Aber der gemeine Bünzli, Möchtegern-Experte und konservative Sofasportler, der durch das optische Auftreten von Buchli aus dem inneren Gleichgewicht kam, wird's sicher freuen.
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Walter Sahli
03.04.2017 12:21registriert März 2014
Das heisst jetzt aber nicht, dass der Ruefer übernimmt, oder? 😨
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Aldaran
03.04.2017 11:55registriert Dezember 2014
Gut gemacht, Steffi – viel Glück!
Das war ja unerträglich, was du dir immer anhören und über dich lesen musstest.
Mir ist schon klar, dass Moderatorinnen nicht allen gefallen können – aber so fertig machen muss man trotzdem niemanden. Mich nimmt wunder, wie die Oberkritiker selbst mit solchen Anfeindungen umgehen würden.
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