Frau Holle hat hunderten Reisenden das Weekend ungewollt verlängert: Ein Interregio von Sion nach Lausanne VD ist am Sonntagabend zwischen Aigle und Bex steckengeblieben. 400 gestrandete Passagiere mussten zuerst über fünf Stunden im eingeschneiten Zug ausharren.
Dann befreiten SBB-Spezialisten die Reisenden mit zwei Rettungszügen. Doch weit sind die Passagiere nicht gekommen.
Weil auch die Strassen in der Region wegen des vielen Schnees blockiert waren, konnten keine Ersatzbusse eingesetzt werden. «Die Betroffenen müssen die Nacht in einer Schule verbringen», erklärte ein SBB-Sprecher am späten Sonntagabend.
Laut einem Reporter von RTS «übernachteten» dann tatsächlich 200 Leute in einer Turnhalle. Sein Bild zeigt, wie sich die Gestrandeten die Zeit in einer Schule totschlagen. Alle konnten kurz vor 4 Uhr morgens mit den von der SBB organisierten Transportmitteln an ihren Bestimmungsort zurückkehren.
Die Passagiere seien noch im Zug von der Polizei und vom Katastrophenschutz betreut und verpflegt worden. Zudem seien die Wagen beheizt worden und mit Strom versorgt gewesen, heisst es seitens der Polizei.
Laut Angaben der SBB-Webseite ist die Strecke zwischen St. Maurice und Brig bis mindestens 12 Uhr nur beschränkt befahrbar.
«Sämtliche verfügbaren Fachkräfte der SBB sind im Einsatz. Wann Züge wieder durchgehend verkehren können, ist derzeit unklar», hiess es am Sonntagabend.
Auf Twitter machten bereits humoristische Vermisstmeldungen die Runde. «Rettet unsere Nadine, sie ist ein Clown im Familienwagen des Zuges. Dafür kriegt ihr ein Glas Weissen oder Roten», so ein Twitter-User.
Aux lecteurs du Matin coincés dans le train de Bex depuis 16.00.Sauvez notre Nadine, celle à Yves Fournier de Nendaz!Elle est dans le train,wagon famille.Elle est clown,en échange d'1 verre de rouge, blanc, ou même du vaudois!Elle vous fera un numero#cff #lematin #trouvernadine pic.twitter.com/4YhAWk4ArK
— Klangbox (@klangbox_music) December 10, 2017
Weniger lustig fand es ein SBB-Reisender, der offenbar nach Bex reisen wollte und in Martigny feststeckte. «Keine Infos, kein Bus, kein Hotel. Muss ich jetzt draussen übernachten», schreibt der Mann auf Twitter.
Après 5h d'attente assis par terre, sans info, départ pour Bex de Martigny. Pas d'info pour la suite, pas de bus, pas d'hôtel... va-t-on passer la nuit dehors @railinfo_cff ? Ou va-t-on atteindre Vevey ?
— Guillaume Christe (@guchriste) December 10, 2017
Am Sonntag fielen in Zürich 80 Flüge wegen des Schneefalls aus. In der Nacht hat sich die Situation entspannt. Laut dem aktuellen Flugplan starten und landen die meisten Flüge planmässig.
(amü/sda)